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09.14
13:25

Neue EU-Viehzählungsergebnisse: regional unterschiedliche Entwicklungen

Veröffentlichung EU-Kommission: EU-Schweinebestände aus 13 Mitgliedstaaten

Die Schweinebestände in 13 bedeutenden EU-Mitgliedstaaten haben sich nach dem Rückgang im Jahre 2013 wieder um rd. +1 % erholt. Grundlage für die Auswertung sind die Viehzählungen im Mai bzw. Juni je nach Mitgliedsland.

Auffallend hohe Aufstockungen wurden aus Spanien und mit +3,3 % und Polen mit +2,8 % gemeldet. Die aktuellen Probleme der Spanier mit ihren Schweinepreisen werden vor diesem Hintergrund nachvollziehbar.

Die Aufstockungen in Polen dürften vermehrt aus den Ferkelimporten aus Dänemark gespeist worden sein. Die polnischen Sauenbestände sind um – 1,1 % gesunken. Die Afrikanische Schweinepest an den Grenzen zu Russland und den baltischen Staaten dürften kaum einen Anreiz zur Investition im eigenen Lande sein.

Im mittleren Aufstockungsfeld bewegen sich mit 1,5% bis 1,8 % Deutschland bzw. Dänemark. Dänemark hat nach den vorhergehenden Jahren der Bestandsreduzierung wieder Fuß gefasst. Für Deutschland ist der Schock, der durch die EU-Sauenhaltungsverordnung ausgelöst wurde, wieder überwunden. Allerdings spielen die Ferkeleinfuhren aus den Niederlanden und Dänemark mit knapp 11 Mio. Stück immer noch eine  beachtliche Rolle. Der Anteil aus Dänemark schrumpft zugunsten Polens, während die holländischen Zufuhren weiter leicht zunehmen. Die Steigerungsraten früherer Jahre werden jedoch bei weitem nicht mehr erreicht.

Belgien (-2,1 %),  Frankreich (-1,7 %) und Italien (-0,5 %) haben ihre Schweinebestände zurückgefahren. Hintergrund ist die begrenzte Wettbewerbsfähigkeit im europäischen und internationalen Markt. Besonders die leistungsstarken deutschen und dänischen Schlachtunternehmen mit ihrer Größe und Standortvorteile verdrängen die randständigen Gebiete.

Die EU-Sauenhaltung hat in den 13 Mitgliedstaaten nur um 0,8 % zugenommen. Dabei fällt Spanien mit einem weit überdurchschnittlichen Wachstum von +5,2 % besonders ins Auge. Entsprechend groß sind ihre Schwierigkeiten im Ferkelabsatz, weil ein internationaler Handel aus Seuchengründen nicht in Betracht kommt.

Dänemark, Niederlande und Deutschland haben ihre Ferkelerzeugung um jeweils rd. +1,1 bis +1,2 % erweitert.

Hohe Sauenabstockungen werden aus Österreich mit -4,2 %, Belgien - 4,4 %, Schweden mit -3,3 %  und Rumänien mit -3,7 % gemeldet. Im mittleren Bereich befindet sich Frankreich, dass seine Sauenhaltung um -1,7 % reduziert hat.

Die Verringerung der Sauenhaltung in Polen und Italien lassen darauf schließen, dass dort der Schweinehaltung zukünftig geringe  Aufstiegsaussichten eingeräumt werden. In Polen besteht der Grund in den kleinen Bestandsstrukturen und in Italien die zunehmende Orientierung auf ein Schweinefleischimportgebiet mit einem Selbstversorgungsgrad unter 70 %.

Die Sauenaufstockungen in der EU-13 lassen für das kommende Jahr eine wieder steigende Schweineerzeugung vermuten, es sei denn, dass in den von der Viehzählung nicht erfassten Gebieten noch größere Veränderungen auftreten.

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