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11.14
18:04

Rindfleisch weltweit knapp und teuer

Höhenflüge für Rindfleischpreise auf dem Weltmarkt

US-Rindfleischpreise von 5 € je Kg Schlachtgewicht mit steigender Tendenz lassen selbst verwöhnte Europäer aufhorchen. Noch im Jahre 2009 wurden gerade mal 2 € je kg in den USA gezahlt. Dann kam die Steigerung der Rindfleischpreise, die auch in Europa Kurse in den Größenordnung von 3,50 bis 4 € je kg bescherte.  

Während die EU-Preise sich wieder in der Bandbreite zwischen 3,5 bis 4 € je kg konsolidierten, ging in den USA im Verlauf des Jahres 2014 die Preisentwicklung weiter steil nach oben und hat jetzt die 5 € je kg Marke überschritten. Die USA sind zum Nettoimporteur an Rindfleisch geworden.

Die brasilianischen und argentinischen Rindfleischnotierungen zogen gleich mit an. Die Preisorientierung ist aber mit rd. 3 € je kg deutlich bescheidener.

Die Ursachen dieser Entwicklung sind sowohl auf der Angebots- wie Nachfrageseite zu suchen. In den USA haben in den letzten beiden Jahren länger anhaltende Trockenperioden in den Weideaufzuchtgebieten zum einem drastischen Abbau der Fleischrinderherden geführt. Auch hohe Futterkosten in den Feedlots haben zu einer Verminderung der Rindfleischerzeugung beigetragen. Das entstandene Defizit wurde mit Importen aus Australien und den Südamerikanischen Exporländern aufzufüllen versucht.

Die PEDv-Seuche bei den Schweinen verschärfte die knappe Angebotslage im US-amerikanischen Rotfleischmarkt. Ausgerechnet während der Barbecue-Saison im Sommer 2014 fehlte ausreichend Rind- und Schweinefleisch. Während die US-Schweinepreise zum Herbst hin aufgrund abflauender Seuchenfolgen wieder nachgaben, stiegen die Rindfleischpreise weiter an. Die Auswertung der Versorgungszahlen für den Rest dieses und des ganzen Folgejahres  2015 lassen eine anhaltend knappe Angebotssituation im Rindfleischsektor erwarten. Börsenkurse peilen fürs kommende Jahr die Größenordnung von knapp 6 € je kg an.

Auf der Nachfrageseite steht ein wachsender Verbrauch der Schwellenländer. Mit steigenden Einkommen der wachsenden Mittel- und Oberschichten werden höherveredelte Nahrungsmittel konsumiert. Treibende Kraft wird zunehmend China, das mit seiner Kaufkraft in der Lage ist, große Mengen aus dem Rindfleischhandel herauszuziehen.

Brasilianische Farmer investieren in die Rindfleischerzeugung. In steigendem Maße werden Futtermittel für die trockenen Weideperioden einsiliert. In der Endmastphase wird zunehmend Kraftfutter eingesetzt, um die Schlachtgewichte zu erhöhen und ein besser marmoriertes Fleisch zu erhalten. Man rechnet mit einer Verdoppelung der brasilianischen Rindfleischerzeugung in den nächsten 10 Jahren.

Die Rindfleischerzeugung in der EU ist ein Koppelprodukt der Milchviehhaltung. Nach einigen Jahren einer Nettoimportsituation wird wieder in geringem Umfange Rindfleisch aus der EU  ausgeführt. Die kommende Quotenaufhebung hat zu einer leichten Erhöhung des Kuh- und Rinderbestandes geführt, erreicht aber nicht mehr das hohe Niveau früherer Jahrzehnte. Die steigende Milchleistung je Kuh reicht aus, um die Milchproduktion zu sichern.

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