Vorschau auf die Schweinepreise 2014
In einer unsicheren Ausgangssituation des Fortbestandes der russischen Importsperre hat die EU-Kommission in Absprache mit Marktexperten eine Prognose zur Preisentwicklung im Verlaufe des Jahres 2014 abgegeben. Dabei stützt sich die Vorhersage auf die Preis- und Mengenentwicklungen der vorhergehenden Jahre. Einheitliche Grundlage sind die Preise der Klasse E, die in allen EU- Mitgliedstaaten verbindlich sind. Allerdings liegen die EU-Durchschnittswerte um rd. 4 bis 6 ct/kg niedriger als in Deutschland.
Für das gesamte Jahr 2014 geht die EU-Kommission von einem geschätzten Durchschnittspreis von 1,66 €/kg SG aus. Gegenüber dem Vorjahr fehlen damit rd. 0,10 €/kg, ein Betrag, der zum überwiegenden Teil auf das Konto der russischen Importsperre zu buchen ist. Dabei ist die geringere Produktionsmenge des Jahres 2014 mit minus 1,4 % noch nicht berücksichtigt.
Im Verlauf des Jahres werden die vierteljährlichen Durchschnittspreise der saisonalen Entwicklung folgend unterschiedlich ausfallen.
Für das I. Quartal 2014 wurde der prognostizierte Mittelwert in Höhe von 1,52 €/kg gemessen an den tatsächlichen Ergebnissen von rd. 1,60 €/kg deutlich unterschätzt. Das dürfte dem ungewöhnlich frühem Grillwetter ist diesem Jahr zu verdanken sein.
Für das II. Quartal 2014 prognostiziert die EU-Kommission einen mittleren Preis der Handelsklasse E um den Wert von 1,63 €/kg. In diesem Fall hat sicherlich die schlechte Grillsaison 2013 ihre Nachwirkungen hinterlassen. Außerdem kann man davon ausgehen, dass die Vorratsbestände in diesem Jahr bei weitem nicht so üppig ausfallen wie das im letzten Jahr gewesen ist. Insofern besteht Hoffnung auf ein höheres Preisniveau. Das Wetter in den nächsten 2 Monaten ist jedoch nur höchst unvollkommen berechenbar.
Im III. Quartal 2014 lagen die Durchschnittspreise der zurückliegenden Jahre immer über den Jahresmittelwerten. Das soll auch 2014 mit einem prognostizierten Preisniveau von 1,75 €/kg der Fall sein. Untermauert wird diese Einschätzung durch die Beobachtung, dass in dieser Zeitspanne von Juli bis September 2014 sehr geringe Schweineschlachtzahlen erwartet werden.
Im IV. Quartal 2014 werden die Durchschnittspreise um 1,68 €/kg veranschlagt. Ein wieder ansteigendes Lebendangebot um diese Jahreszeit wird auch in diesem Jahr erwartet.
Prognosen stehen immer unter dem Vorbehalt der Ungewissheit über zukünftig eintretende Ereignisse. Neben den Wetterereignissen ist in diesem Jahr der Fortbestand des russischen Importverbotes von auschlaggebender Bedeutung.
Preisprognosen sind als fortlaufende Orientierungshilfen zu verstehen, die von Zeit zu Zeit mit zunehmenden Erkenntnissen korrigiert werden müssen. Orientierungslosigkeit ist schlimmer als Fehlorientierung, die man als solche erkennen und damit als eine Grundlage für eine Neuausrichtung benutzen kann.