scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Zinserhöhungen - positiv oder negativ für die weltweiten Aktienmärkte?

Ich möchte eine Diskussion anstoßen zur Problematik der aktuellen diversen Zinserhöhungen. Es gibt verschiedene Meinungen dazu, und auch meine eigene Meinung ist nicht ganz klar definiert. Sind Zinserhöhungszyklen, oder auch der Stop jeniger, negativ oder positiv für die Aktienmärkte?!
Meinungen jeglicher Art sind herzlich willkommen. Aber bitte keine Weltuntergangsszenarien. Mir geht es allein darum, ob steigende Zinsen= Konjunktur=steigende Wirtschaftsleistung=höhere Gewinn/Aktienkurse oder das Gegenteil, und keine steigenden Zinsen=Konjunkturabflachung=stagnierende Gewinne/fallende Aktienkurse, oder das Gegenteil.
Ich selbst bin mir unschlüssig hinsichtlich dieser Thematik. Generell vertrete ich den Punkt, daß, nach einem Erhöhungszyklus, die Zinsen nicht weiter erhöhg werden um die Konjunktur nicht abzuwürgen. Dies bedeutet für mich nicht unweigerlich, daß die Kunjunktur jetzt ihren Höhepunkt gesehen hat. Somit sehe ich dieses Szenario nicht als negativ. Allerdings bin ich mit dieser Sichtweise nicht ganz zufrieden. Schwache Wirtschaftsdaten werden oft als Grund genutzt um Zinsängste auszublenden, oft steigen Märkte danach. Wenn die Wirtschaftsdaten aber schwach sind, sehe ich persönlich das Potential für Aktien beschränkt. Es ist eben ein sehr kontroverses Thema. Trotzdem ist das DAS Thema zur Zeit überall.

Gruß

Scorpion

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pullPUSH
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ scorpion260 [#1]

"Sind Zinserhöhungszyklen, oder auch der Stop jeniger, negativ oder positiv für die Aktienmärkte?!"

Tjo, dann schau mer uns des doch mal an -> SP500 vs FED Funds Rate

Was würdest du nun für Schlüsse daraus ziehen?

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Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

P.S: Zeitskale fehlt: Zeigt die letzten 4,5 Jahre des SP 500.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ pullPUSH [#2]

Es zeigt zuerst einmal nichts Negatives. Das spiegelt auch meine persönliche Meinung wieder.

he96
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ pullPUSH [#2]

""Was würdest du nun für Schlüsse daraus ziehen?""

Das die Skakierung des S&P noch deutlich verbessert werden kann - und man DANN evlt. etwas erkennen kann :-))

gruss hans

newstrader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

.......................

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pullPUSH
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ he96 [#5]

Naja, da sind wir dann auch schon beim Nachteil dieser "tollen" kostenlosen Chartsoftware es geht nicht es sei denn - man bastelt, per Malprogramm - Voila ;O)

Nun, man sollte es vielleicht auf einen deutlich längeren Zeitraum betrachten - aber der Leitzins kann schon als aussagekräftiger Indikator verwendet werden. Als ein Ende der Zinssenkungen absehbar war, ist der SP500 Anfang 2003 regelrecht in die Höhe geschossen.

Nun zum Ende der Zinserhöhungen dürften sich die Aktien-Märkte auch erholen. Sofern der jetzt teurere Konsum in US erhalten bleibt.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ newstrader [#6]

Schöne Grafik. Man sieht alle drei Möglichkeiten. Zinsen fallen SPX steigt, Zinsen flat SPX steigt, Zinsen steigen SPX steigt*g. Schon komisch oder?!;-)).
Letztendlich sind die Zinsen doch nicht so wichtig für die Aktienmärkte?!
Wer war nochmal der Meinung das ein Ende des Zinserhöhungszyklus schlecht für den Aktienmarkt ist? Bellamona?

Ich finde das Thema wirklich sehr interessant. Vor allem weil in den Medien so sehr darauf rumgeritten wird.

newstrader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ scorpion260 [#8]

Man muß bei der Analyse der Zinsentwicklung die unterschiedlichen Wirkungen auseinanderhalten. Zinsveränderungen haben zum Teil sehr unmittelbare Auswirkung, zum Beispiel auf Banken und Investoren die kurzfristige Kredite zur Zwischenfinanzierung benötigen (z.B. Hedge Fonds, spekulatives Kapital). Zum Teil haben Zinsveränderungen aber auch erst mittel bis langfristige Auswirkungen, z.B. wenn es um die Auswirkung auf Verbraucherkredite geht. Bis sich eine Zinserhöhung oder eine -senkung in ihrer Wirkung voll entfaltet, kann es ein halbes bis ein ganzes Jahr dauern. Ein dreiviertel Jahr sagt man so als Richtwert.

Es gibt auch für den Aktienmarkt relevante Auswirkungen von Zinsenveränderungen:
- sie können einem Markt tendenziell vermehrt spekulatives Kapital zuführen, oder es ihm entziehen
- durch die mittelbare Steuerung der Attraktivität von Verbraucherkrediten kann das Konsumverhalten und die Binnennachfrage gesteuert werden
- durch die mittelbare Steuerung der mittel- und langfristigen Renditen steigt oder fällt die Attraktivität des Aktienmarktes gegenüber anderen Anlageklasse
- durch steigende oder fallende Zinsen können Unternehmen mittelbar zur Konsolidierung oder zur Expansion gebracht werden (z.B. Attraktivität von kreditfinanzierten Übernahmen; z.B. Kostensenkungen; z.B. interne Effizienzsteigerungen)

Ob eine Veränderung der Zinsen nun positiv oder negativ für die Aktienmärkte ist, kommt nun vor allem darauf an in welcher Situation der Markt ist. Gesunden und gut aufgestellten Unternehmen können die aktuellen Zinserhöhungen nichts anhaben. Und im Vergleich zu früher haben sich die Unternehmen eben verbessert. Die Firmen verdienen heute gut.

Mit der Konjunktur ist es ganz ähnlich. Wenn die Konjunktur rein kreditfinanziert läuft, so wie vor kurzem in den USA, dann hätten steigende Zinsen einen negativen Einfluss auf die Konjunktur. Da sich aber "die Qualität" des Wirtschaftswachstums mit der Zeit ändert, kann man nicht so pauschal sagen steigende Zinsen würden die Wirtschaft ausbremsen. Genauso wie man nicht sagen kann Inflation sei schon an sich ein Belastungsfaktor für die Wirtschaft. Inflation kann auch ein positiver Faktor sein. Und Inflation sollte auch, solange sie nicht außer Kontrolle gerät, ein positiver Faktor für die Aktienmarktentwicklung sein.

Das Hauptproblem ist aber daß der Aktienmarkt sich nicht so einfach über makroökonomische Gesichtspunkte prognostizieren läßt.

Wie man an den aktuellen Diskussionen sieht (hat Inflationsangst den Crash ausgelöst?) spielt es weniger eine Rolle was sich tatsächlich in der Wirtschaft tut, sondern viel mehr was die Leute über die Wirtschaft denken und was sie für die Zukunft erwarten.
Somit sind die genannten Beziehungen nicht als Faktum interessant, sondern als Grundgerüst um zu analysieren wie die Mensche auf Konjunkturinformation reagieren werden, und wie sie Veränderungen interpretieren. Denn alleine daraus ergibt sich ihr Verhalten für die Zukunft.

Wichtig ist übrigens auch in welcher Region die Zinsveränderungen stattfinden. Zinserhöhungen in Japan könnten zum Beispiel langfristige Kapitalflüsse umleiten und, wegen der Rückführung alter 0-Zins-Kredite, langfristige Investitionen auflösen, ebenso wie kurzfristige Spekulation...ich sage nur: SILBER!! ;-))

gruß

he96
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ newstrader [#9]

Mann mann was Du alles zu nachtschlafender Zeit 06:30:00 ausbrütest :-))

""Ob eine Veränderung der Zinsen nun positiv oder negativ für die Aktienmärkte ist, kommt nun vor allem darauf an in welcher Situation der Markt ist""

Genau - ich würde einfach formulieren wie die STIMMUNG ist. Manche Sachen kommen zur einen Zeit positiv an und zur anderen negativ.

schau mer mal :-)

gruss hans

wuelle
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ scorpion260 [#8]

1995 stieg der S&P 500 Index in den 12 Monaten nach der letzten Zinserhöhung durch die Fed um 25.9 Prozent.

In allen anderen acht von mir betrachteten Zinserhöhungszyklen seit 1957 ist der S&P 500 Index nach der letzten Zinserhöhung im darauf folgenden 12 Monatszeitraum durchschnittlich noch um 3.4 % gestiegen und 21.9 % gefallen.

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