2016 Verhältnis der Ferkelpreise zu den Schweinepreisen günstiger geworden
Das Jahr 2016 war für die Schweinehalter in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Die Schweinepreise starteten im Frühjahr mit Kursen um die 1,25 €/kg als Folge hoher Schlachtmengen und des Russland-Importverbotes.
Dagegen hielten sich die Ferkelpreise in den ersten beiden Quartalen fast auf Vorjahresniveau. Ursache ist das typische saisonale Frühjahrshoch mit einem knappen Ferkelangebot als Folge der üblichen schwachen Rezeptionsraten bei den Sauen in den vorhergegangenen warmen Sommermonaten.
Der Anteil des Ferkelpreises am Nettomastschweinepreis lag in dieser Zeit über 30 % nicht ganz so hoch wie im Durchschnitt vorhergehender Jahre.
Dann kam der China-Exportboom, der die Schweinepreise auf die Größenordnung bis 1,72 €/kg ansteigen ließ. Zeitgleich fielen die Schlachtzahlen unter die 1 Mio. Stück-Marke je Woche.
Der üblicherweise einsetzende Ferkelpreisrückgang blieb aus. Das typische saisonale Ferkelpreistief in den Monaten Okt/Nov trat kaum in Erscheinung. Die Ferkelpreise folgten mit gewissem Abstand den steigenden Schweinepreisen bis weit in den Herbst hinein. Über mehr als 10 Wochen blieben die Ferkelnotierungen auf unveränderten Niveau von 51 €/25 Kg Ferkel der Region Nord-West. Das übliche herbstliche Ferkelpreistief blieb in diesem Jahr aus.
Die wesentlichen Gründe für das anhaltend günstige Ferkelpreiseniveau bestehen nicht nur in den hohen Schweinepreisen sondern auch im knappen Ferkelangebot. Die Meldezahlen aus den unterschiedlichen Notierungsgebieten gingen nur selten über den Durchschnitt hinaus. Damit bestätigt sich, dass der Rückgang in der Sauenhaltung in Deutschland und einigen Nachbarländern trotz Produktivitätssteigerung seine Spuren hinterlassen hat.
Der um die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel übliche Preiseinbruch bei den Schweinen geht auch an der Ferkelpreisnotierung nicht ganz vorbei. Es ist allerdings zu beobachten, dass sich die Ferkelnotierungen stabiler als sonst in den Vorjahren entwickeln.
Insgesamt ist das Jahr 2016 für die Ferkelerzeuger gemessen an den Mastschweinepreisen günstiger verlaufen. Das zeigt sich am überdurchschnittlichen Anteil der Ferkelpreise an den Mastschweineerlösen, der sich vergleichsweise stabil über das ganze Jahr 2016 hinweg erstreckte.
