27.
02.17
11:10

Chinas Importe beeinflussen den Schweinefleischmarkt und die -preise

EU-Drittlandsexporte:  Chinas-Importe sind ausschlaggebend für das hiesige Preisniveau.

Das Jahr 2016 ist für den Schweinefleischexport der EU mit über 4,2 Mio. t zum Rekordjahr geworden. Im Durchschnitt der  vorhergehenden  5 Jahre  wurden  rd. 3 Mio. t Schweinefleisch exportiert. Seinerzeit hatte Russland mit rd. 750.000 t noch einen wesentlichen Anteil an den EU-Ausfuhren. Heute sind diese Mengen aufgrund des Importembargos der russischen Regierung vollständig entfallen.

Die seit mehreren Jahren steigenden Schweinefleischimporte Chinas aus der EU sind im Jahre 2015 auf 1,25  Mio. t  und im Jahre 2016 auf 1,85 Mio. t gestiegen.  Mit mehr als 45 % ist China am EU-Schweinefleischexport beteiligt.  Andererseits  beträgt der EU-Anteil am chinesischen Import knapp 67 %. Die Abhängigkeiten bestehen auf beiden Seiten.

Die EU hat gegenüber den Mitkonkurrenten mehrere Vorteile:

  1. Ein für Chinas großvolumigen Ansprüche ausreichend hohes Exportpotenzial   
  2. Produktionstechniken, die den Anforderungen der Chinesen hinreichend Rechnung tragen (u.a. keine Wachstumsförderer)
  3. Ein schwacher Eurokurs, der die Exporte gegenüber anderen Länder mit relativ harter Währung wie u.a. USA und  Brasilien begünstigt
  4. Keine handelspolitischen Hemmnisse  bzw. Verunsicherungen

Für das Jahr 2017 wird mit ähnlich hohen Schweinefleischeinfuhren Chinas gerechnet. Das Land der Mitte bleibt wegen struktureller Umstellungsmaßnahmen aufgrund erhöhter Umweltschutzvorschriften mit der Schweinefleischerzeugung hinter der steigenden Verbrauchsentwicklung zurück. Zwar wird für 2017 eine höhere Eigenerzeugung prognostiziert, inwieweit die Vorhersage jedoch eintrifft, ist angesichts der Fehlprognosen für 2016 vorsichtig  zu beurteilen. Die Importnotwendigkeit wird möglicherweise länger andauern als bisher geplant ist.

In der EU sind alle großen Erzeugungsgebiete an den China-Lieferungen beteiligt. Deutschland hält einen Anteil von rd einem Drittel. Die Spanier sind mit rd. 20 % beteiligt, Tendenz steigend. Dänemark bringt es auf einen Marktanteil von rd. 17 %, während Holland rd. 12 % beisteuert. Auch kleinere EU-Mitgliedsstaaten werden von den Chinesen aufgesucht.

Die  China-Importe beeinflussen zu wesentlichen Teilen den internationalen Schweinefleischmarkt. Das Land der Mitte führt seit 2 Jahren doppelt soviel Schweinefleisch ein, wie der langjährige Hauptimporteur Japan.  Der chinesische Anteil am Welthandel geht deutlich über ein Drittel hinaus.

Für die EU ist der chinesische Exportabsatz trotz seiner weniger werttragenden Teilstücke (1,50 €/kg durchschnittlicher Exporterlös) maßgeblich entscheidend für ein hohes Preisniveau.

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