Dänemarks Steigerungen der Ferkelexporte lassen 2017 nach
Dänemark ist ein Ferkelüberschussgebiet. Der Grund besteht darin, dass aus umweltrechtlichen Gründen die Tierhaltung begrenzt ist. Da die Sauenhaltung gegenüber der Schweinemast geringere Umweltbelastungen mit sich bringen, wird schon seit über einem Jahrzehnt die Ferkelerzeugung ausgedehnt. Dazu braucht nicht in jedem Falle die Sauenherde vergrößert werden, weil über steigende Ferkelzahlen je Sau und Jahr bereits mehr Ferkel erzeugt werden können.
In den Jahren von 2012 bis 2015 wurde der Sauenbestand in kleinen Schüben aufgestockt mit der Folge, dass die überschüssigen Ferkelmengen umso stärker in den Export gedrängt wurden. Jährliche Steigerungen der Ausfuhrzahlen reichten von 5 bis 12 %.
Das Jahr 2016 brachte mit niedrigen Ferkelpreisen einen kräftigen Einschnitt bei der Sauenhaltung. Die Ferkelexporte stiegen mit rd. 3 % weniger stark an.
Für das laufende Jahr 2017 wird bei stark schwankenden monatlichen Ferkelexporten nur noch mit einer Zuwachsrate von 2,5 % kalkuliert. Hochgerechnet auf das ganze Jahr werden rd 13,5 Mio. Exportferkeln erwartet.
Die jüngsten Viehzählungsergebnisse vom 1. Okt. 2017 zeigen eine wieder deutliche Aufstockung der Sauenzahlen. Daher ist davon auszugehen, dass im Jahre 2018 wieder steigende Mengen an Exportferkeln aus Dänemark zur Verfügung stehen.
In der Vergangenheit wurde rd. die Hälfte der Ferkelausfuhren nach Deutschland geliefert. Der Anteil ist jedoch nicht mehr gestiegen. Zunehmend werden dänische Ferkel nach Polen transportiert. In Polen wurde der Sauenbestand seit dem EU-Beitrittsjahr 2004 um mehr als die Hälfte reduziert. Die polnischen Bestandsgrößen waren zu klein und nicht wettbewerbsfähig. Darüberhinaus sorgt die afrikanische Schweinepest an der russischen Grenze für eine geringe Investitionsneigung.
Ein wachsendes Ferkelpotenzial in Dänemark könnte auch wieder zu mehr Ferkelausfuhren nach Deutschland führen.
