Viehzählungsergebnis 01. 04.2017: Dänemark stockt Sauenhaltung wieder auf
Hohe Schweine-und Ferkelpreise auch in Dänemark veranlassen insbesondere die Sauenhalter ihre im Vorjahr deutlich reduzierten Sauenbestände wieder aufzustocken. Dagegen bleiben die dänischen Mastschweinebestände weiter auf dem Rückzug.
Die Ursachen dieser Entwicklung sind seit Jahren die gleichen. Die knappe Flächenverfügbarkeit und die damit verbundenen Begrenzungen der Viehhaltung sind für die Ferkelerzeugung relativ günstiger als für die Schweinemast. Darüberhinaus hat Dänemark eine schlagkräftige Organisation für die Ferkelexporte aufgebaut, die den Absatz der mittlerweile auf 40 % angewachsenen dänischen Ferkelüberschüsse sicherstellen.
Besonders stark gewachsen sind die großen Sauenbestände. Mittlerweile beträgt der Durchschnittbestand rd. 850 Tiere. Zum Vergleich: die Niederlande kommen auf rd. 550 und in Deutschland wird gerade die Marke von 200 erreicht.
Die Ferkelexporte gehen zum überwiegenden Teil zwar nach Deutschland, allerdings ist der Zuwachs nur noch gering. Steigende Mengen exportieren die Dänen in Richtung Polen. Das große polnische Ferkeldefizit hat seine Ursache in einem 50 %-igen Abbau der kleinstrukturierten Sauenhaltung seit dem EU-Beitritt im Jahre 2004.
In der weiteren Zukunft ist aufgrund der weiteren Verschärfungen der Tierhaltung mit einer Fortsetzung des Umstrukturierungsprozesse zu rechnen. Dabei wird Dänemark weiterhin eher auf die Ferkel- als auf die Mastschweinehaltung setzen.
In Sachen Tierhaltung mit hohem Anspruch an die Tiergerechtigkeit findet man Dänemark fast immer wieder in der Spitzenposition. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Schweinefleischbranche trägt immerhin mit 15 % erheblich zum Bruttosozialprodukt Dänemarks bei.
