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11.21
15:44

Düngerpreise vor dem Höhepunkt?

Haben die Düngerpreissteigerungen ihren Höhepunkt erreicht?

 Die seit Jahresbeginn 2021 steigenden Düngerpreise haben in den letzten 3 Monaten noch einmal kräftig zugelegt. Die Zukaufspreise für KAS werden über 620 €/t gehandelt. Diammonphosphat (DAP) erreicht die Linie von rd. 800 €/t. Granulierter Harnstoff bewegt sich an der Marke von 900 $/t frei Hafen. Kali steigt von 265 €/t im Aug. auf aktuelle 375 €/t im Nov.2021.

 Damit liegen die aktuellen Düngerpreise um das Doppelte bis knapp Dreifache über den mehrjährigen Durchschnittswerten. Dazu haben mehrere Faktoren beigetragen.

  • Auf Weltebene waren zunächst die Exportsperren Chinas und in jüngster Zeit Russlands Auslöser von zunehmenden Verknappungen.
  • Dazu kommen die Preissteigerungen für Erdgas, dem Hauptkostenfaktor bei der Stickstoffherstellung, die zu Produktionskürzungen und Betriebsstillegungen geführt haben.
  • Die Engpässe der internationalen Transportkapazitäten haben für das Schwerlastgut Dünger zu weiteren Preisauftrieben beigetragen.
  • Gestiegene Getreidepreise liefern ausreichende Gründe, eine Hochpreispolitik zu betreiben.
  • Düngerimporte werden durch den nachgebenden Eurokurs zusätzlich verteuert.

 Zwischenzeitlich haben die Kurse ein Niveau erreicht, das nicht mehr durch steigende Entwicklungen der Einflußfaktoren unterstützt wird. Die Energiepreise zeigen in den letzten Wochen nur noch Seitwärtsbewegungen. Das verdoppelte Frachtratenniveau bremst die Nachfrage nach Transportkapazitäten. Die stützenden Getreidepreise haben an Aufwärtsdynamik verloren. Nicht zuletzt schreckt das erreichte Preisniveau die Nachfrage der Verbraucher ab.

 Die Terminkurse für das Frühjahr 2022 zeigen nur noch geringe Bewegungen. In den ersten Monaten sind noch Aufschläge zu beobachten, aber im weiteren Verlauf geben die Notierungen nach. Mit dem Ende der Düngesaison sind sogar Preisabbrüche zu sehen.

 Die weltweit reduzierten Produktionskapazitäten hinterlassen jedoch eine länger andauernde Versorgungslücke, die bis ins Jahr 2023 reichen kann. Daran ändern auch die geplanten Kapazitätserhöhungen in einigen Produktionsgebieten vorerst wenig. Die Düngerpreise werden vorerst auf dem erreichten hohen Niveau verharren.

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