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12.16
14:17

Einflussfaktoren auf die Ferkelpreise

Nord-West-Ferkelmengen und Nord-West Ferkelnotierung

Die tatsächlich gezahlten Ferkelpreise unterliegen vielfältigen Einflussfaktoren.  Neben Gewichtsunterschieden, werden Qualitäten, genetische Herkünfte, Impfstatus und Partiengrößen  sowie  weitere Merkmale berücksichtigt.

Bei den Ferkelpreisnotierungen werden in den Meldegebieten unterschiedliche Standards zugrunde gelegt, die jedoch keineswegs die volle Bandbreite der Bewertungsmerkmale abdecken.  Ferkelpreisnotierungen unterschiedlicher Regionen sind nicht nur wegen unterschiedlicher Zahl der Bewertungsmerkmale, sondern auch infolge  ihrer unterschiedlichen Zu- und Abschlagshöhen  nur bedingt miteinander vergleichbar. Selbst innerhalb eines Notierungsgebietes  kommen für die konkrete Abrechnung  von  Lieferungen variable  Zu- und Abschläge in Betracht, die in den Notierungen höchstens in der Spannbreite  zum Ausdruck kommen. Eine Ferkelpreisnotierung ist daher im Sinne einer Orientierungsgröße zu interpretieren.

Für das Niveau und die Entwicklungsrichtung der Ferkelpreise  ist die dominierende  fast zeitgleiche Abhängigkeit zum Schweinepreis von ausschlaggebender Bedeutung. Die aktuellen Angebots-Nachfrage-Mengenverhältnisse des Ferkelmarktes selbst  spielt im Regelfall  eher eine untergeordnete Rolle.  Ein gewisses Liquiditätsdenken steht im Vordergrund.  

Dennoch entwickelt der Ferkelmarkt auch eine gewisse Eigendynamik in konjunktureller und saisonaler Hinsicht.  Bei einer starken Ausdehnung/Einschränkung des Ferkelangebots infolge veränderter Sauenbestände  und/oder Produktivitätszahlen weichen die Relationen zu den Schweinepreisen zeitweise deutlich ab. Eine solche Entwicklung war ausgeprägt in der Zeitspanne der Einführung der Dan-Zucht zu beobachten, in der die Ferkel-Schweinepreis-Relation deutlich abfiel.

In jüngster Zeit ist schwerpunktmäßig ab dem 2. Halbjahr  2015 ein zyklisch bedingt geringeres Ferkelaufkommen festzustellen, dass als Folge der Reduzierung der Sauenzahlen anzusehen ist. Vorangegangen war eine ausgeprägt schwache Phase von Ferkelpreisen nach dem russischen Importstopp.  Für Deutschland stabilisiert sich seit mehreren Jahren die Zahl der importierten Ferkelzahlen auf rd.12 Mio. Stück. Ein früherer Ausgleichseffekt durch steigende Einfuhren tritt zunehmend  in den Hintergrund.

Ein saisontypisches Angebot knapper Ferkelmengen im Frühjahr und eines hohen Angebots in den Herbstmonaten ist nicht in jedem Einzeljahr zu beobachten, weil ein konjunktureller Abbau der Ferkelangebotsmengen die Entwicklung überlagert. Erst wenn man mehrjährige Durchschnittswerte bildet, tritt der Saisoneffekt wieder in Erscheinung. Das gilt auch für die mehrjährig durchschnittlichen Ferkelpreise.

Im Einzeljahr überlagern die Schweinepreiseinflüsse die jahreszeittypischen Entwicklungen der Ferkelkurse. So geschehen im Frühjahr 2016 mit niedrigen Schweinepreisen und im Herbst 2016  mit hohen Schweinepreisen infolge der China-Exporte. Wenn es nach dem jahreszeittypischen Verlauf gegangen wäre, hätten die Ferkelpreise im Frühjahr 2016 über und im Herbst 2016 unter dem Jahresdurchschnitt liegen müssen.

Für die Einschätzung der aktuellen und zukünftigen Ferkelpreisentwicklungen sind daher immer mehrere Einflussfaktoren mit unterschiedlicher Gewichtung in der jeweiligen Marktlage zu kombinieren.

Für die aktuelle Marktentwicklung ist von knapp bedarfsdeckenden Ferkelmengen in den kommenden Frühjahrsmonaten  auszugehen.  Vom China-Export gestützte Schweinepreise könnten zu anhaltend überdurchschnittlichen  Ferkelpreisen im 1. Halbjahr 2017 beitragen.

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