21.
01.19
12:31

EU-Schweineangebot im 1. Halbjahr 2019

1. Halbjahr 2019: +0,7 bis +2,7 % mehr Schweine -  Spanien und Dänemark gehen voran 

Die Auswertungen der EU-Viehzählungsergebnisse für Schweine liefern unterschiedliche Ergebnisse: die EU-KOM errechnet einen Anstieg der EU-Schweineerzeugung im 1. Halbjahr 2019 von rd. 2,7 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Expertengremium in der EU kommt auf einen Zuwachs von nur 0,7 %. Unterschiedliche Interpretationen der Datengrundlage führen zu den verschiedenen Einschätzungen. 

Auch wenn sich die Ergebnisse der Höhe nach unterscheiden, ist festzustellen, dass die tendenzielle Entwicklung der Schweineerzeugung 2019 in der gesamten EU noch nach oben zeigt. 

Für die einzelnen Mitgliedstaaten kommen unterschiedliche Entwicklungsrichtungen heraus. Spanien setzt seinen seit Jahren eingeschlagenen Weg des Produktionswachstums fort. Die Zunahmen werden für das 1. Halbjahr 2019 auf über 5 % geschätzt. 

Dänemarks Schweinebranche hat nach Jahren der Stagnation wieder Fahrt aufgenommen. Wie schon in den letzten beiden Jahren wird die Produktionssteigerung fortgesetzt. Die Prognosen schwanken zwischen 3 bis 4,5 %. 

Für Deutschland reichen die Schätzungen von -1,7 bis knapp +1 %.  Für einen Rückgang sorgen in jedem Fall die geringeren Ferkelzahlen aus deutlich rückläufigen Sauenbeständen. Aber die Ferkelimporte werden einen Teil der Eigenerzeugung wieder auffüllen. Dazu müssen die Ferkelpreise in Deutschland attraktiver ausfallen als in den konkurrierenden Importgebieten mit Schwerpunkt Polen.   

Für Frankreich wird in jedem Fall mit einem Rückgang gerechnet. In der Haupterzeugungsregion Bretagne sind Ferkelerzeugung und Mastschweinehaltung seit einiger Zeit auf dem Rückmarsch. 

Seit dem EU-Beitritt im Jahre 2004 ist die Schweinehaltung in Polen fast halbiert worden. In den letzten beiden Jahren ist jedoch ein Wiederanstieg zu erkennen. Dabei stammen die Ferkel zu rd. 40 % aus Dänemark. Der östliche Teil des Landes wird durch die Ausbreitung der ASP an einer Produktionssteigerung gehindert.  

Für die 20 übrigen kleinen EU-Erzeugungsgebiete setzt sich in der Summe der Erzeugungsrückgang weiter fort. 

Die Schweineerzeugung leidet zurzeit überall in der EU an anhaltend hohen Futterkosten und an mäßigen Erzeugererlösen. Der wirtschaftliche Druck wird zu einem fortgesetzten Strukturwandel beitragen, der in den einzelnen Mitgliedstaaten unterschiedlich hoch ausfällt. Speziell in Deutschland kommt die hochgespielte Debatte um Tierhaltung erschwerend hinzu. 

Ein großes Fragezeichen steht noch hinter den Folgen eines Brexit. Großbritannien hat nur einen Selbstversorgungsgrad von rd. 50 %. Die notwendigen Importe stammen aus Irland, Dänemark, Holland, Frankreich und Deutschland. Wohin fließen die Warenströme, wenn im Falle eines harten Brexits Importzölle den GB-Handel in starkem Umfange erschweren?  

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