Rapskurse sind gestiegen – Knappe Versorgungslage und wackelige Konkurrenzpreise
Die Versorgungsknappheit im Rapsmarkt setzt sich auch langsam in den Preisen durch. An der Pariser Börse notiert Raps deutlich über der 385 €/t Marke. In Winnipeg wird Canola umgerechnet etwas über 305 €/t gehandelt, ebenfalls mit gestiegener Tendenz. Unterstützung kam bisher auch vom zweiten Marktführer Palmöl, das umgerechnet bei 460 €/t notiert. Nach anfänglichen Anstieg haben die Sojakurse wieder etwas nachgegeben; von daher kommt zurzeit keine Hilfestellung mehr.
Der krisenbedingte Höhenflug des Rohölpreises hat sich etwas gelegt; es bleibt jedoch brisant angesichts der politischen Spannungen. Die Energie-Agentur EIA prognostiziert für das Jahr 2020 jedoch niedrigere Ölkurse als in diesem Jahr. Eine solch zukünftige Entwicklung bremst über den Zusammenhang mit dem Biokraftstoffsektor ein weiteres Preissteigerungspotenzial der Ölsaaten.
Der Sojamarkt wird von den hohen Vorratsbeständen in den USA, der erwartet niedrigen US-Sojaernte und der Zurückhaltung Chinas beim Sojaimport geprägt.
Hoffnungen setzen die US-Farmer auf die Erleichterungen der chinesischen Strafzölle, die im Vorfeld der neuen Verhandlungen mit den USA kurzfristig ausgesetzt sind. Freundlich warmes Wetter im US-Sojaanbaugebiet beschleunigt derzeit das zurückgebliebene Wachstum der Pflanzen mit der Erwartung auf höhere als bisher vorausgesagte Erträge.
Der brasilianische Einfluß der überdurchschnittlich stark gestiegenen Exportmengen verliert an Gewicht, weil logistische Engpässe auftreten. Die neue Ernte ab Jan./Feb. 2020 soll sich wieder auf Rekordniveau bewegen. China bemüht sich erstmals um Sojaschrotimporte aus Argentinien.
Der Palmölsektor steuert auf den saisonalen Erzeugungshöhepunkt im Okt.-2019 hin. Die nachlassenden chinesischen Einfuhren haben die südostasiatischen Vorratsbestände höher ausfallen lassen als bisher erwartet. Daher prognostiziert man einen steigenden Angebotsdruck in den nächsten Monaten. Die bisherige Kurssteigerung für Palmöl bricht ab.
Die Terminkurse im weiteren Wirtschaftsjahr zeigen geringfügige Steigerungen bis in die ersten 3 Frühjahrsmonate hinein, danach sind teilweise Abbrüche auszumachen.
