Australien erntet 23 % weniger Getreide – Ausfuhren des 4.größten Exporteurs fallen
Die jüngste Ernteschätzung des australischen Landwirtschaftsamtes kommt auf eine Erntemenge bei Wintergetreide von rd. 29 Mio. t. Vor zwei Jahren war das Ergebnis mit 56,7 Mio. t fast doppelt so groß.
Entscheidende Ursache waren die niedrigen Regenfälle vor allem im September. Insbesondere der Osten Australiens war vom Regendefizit stark betroffen. Dazu kamen Fröste in Teilregionen von Südost-, Süd- und Ostaustralien. Überdurchschnittliche Regenfälle im Okt.2018 kamen zu spät, um den Schaden abzuwenden.
In einigen dürregeplagten Regionen wurde der schwache Getreidebestand als Viehfutterersatz zu Heu gemacht, manche Flächen wie in New South Wales wurden abgeweidet oder ganz aufgegeben.
Die ungünstigen Aussaatbedingungen haben zu einer Anbaureduzierung von Sommergetreide um rd. 18 % geführt. Bei unterdurchschnittlichen Ertragserwartungen soll die Sommergetreideernte um 24 % auf nur 3,1 Mio. t fallen.
Im mehrjährigen Durchschnitt exportiert Australien rd. zwei Drittel seiner Ernte. Dieser hohe Ausfuhranteil wird für 2018/19 nicht erwartet. Von den früheren 24 Mio. t Ausfuhren werden im laufenden Getreidewirtschaftsjahr voraussichtlich nur 17 Mio. t zur Verfügung stehen. Damit fällt eine preisbeeinflussende Angebotsmenge zur globalen Versorgung aus.
Zeitgleich werden aus Indien unzureichende Monsunregenfälle gemeldet. Die Erwartungen gehen von einem zukünftigen Getreidedefizit aus. Indien wird 2019 wieder zu einem beachtlichen Importeur von Getreide werden
An der australischen Börse reagieren die Weizenpreise mit kräftigen Kursanstieg. In Chicago hat sich die Weizennotierung deutlich oberhalb der Marke von 500 ct/bu befestigt. Auch in Paris wird die 200 €/t-Marke wieder überschritten.
