28.
06.18
11:55

Herkünfte der chinesischen Sojaeinfuhren

Sojaschrotkurse massiv gefallen – China storniert US Sojaeinfuhren

 Innerhalb von gut einer Woche sind die Sojaschrotkurse um mehr als 15 % auf rd. 32 €/dt an den Börsen gefallen. Zentraler Auslöser für den Preisrückgang sind die 25 %igen Strafzölle Chinas auf US-Sojabohnen-Lieferungen als Reaktion auf die US-Importzölle auf Aluminium und Stahl. Die Androhungen liegen zwar schon längere Zeit vor, aber jetzt hat China kurzfristig rd.1,5 Mio. t Soja-Einfuhren aus den USA storniert.

 Im 1. Halbjahr 2018 verursachte die katastrophale Sojaernte in Argentinien hohe Preise. Der Truckerstreik in Brasilien verschärfte das Problem der Verfügbarkeit. Jetzt hat sich die Lage verändert.

 Die Rekordernte Brasiliens mit 119 Mio. t aus den Monaten März/April dieses Jahres fließt zunehmend wieder ab. Für die nächste Zeit bis in den Sept. hinein beherrscht Brasilien das Marktgeschehen. Die Amerikaner bleiben in diesem Jahr auf hohen Restmengen sitzen.

 Dennoch kann China nicht vollständig auf US-Importe verzichten. Brasilien hat ein Exportpotenzial von rd. 70 Mio. t. Die Chinesen haben aber einen Einfuhrbedarf in der Größenordnung um die 100 Mio. t. Argentinien fällt in diesem Jahr weitgehend aus. Andere Sojaanbauer verfügen bei weitem nicht über ausreichende Ausfuhrmengen. Spätestens im Nov sind die südamerikanischen Bohnen aber ausverkauft. Als leistungsfähiger Lieferant kommen dann bis März/April nur die USA in Betracht. 

 China selbst erzeugt nur knapp 15 Mio. t. Das chinesische Einfuhrvolumen hat sich in den letzten 20 Jahren verfünffacht. Gemessen am Welthandel beansprucht China zwei Drittel des weltweiten Sojabohnenumschlags.

 Die USA lieferten im Durchschnitt der letzten Jahre 55 Mio. t bzw. mehr als 60 % ihrer Sojabohnenausfuhren nach China. Das entspricht knapp. 50 % der US-Sojaernte 2017/18.

 Für das kommende Wirtschaftsjahr 2018/19 bestehen günstige Aussichten auf ein reichliches Sojaangebot.

Die US-Sojaanbaufläche wurde im Mai ausgedehnt. Die Wetteraussichten sind weiterhin günstig. Bei mittleren Ertragserwartungen ist wiederholt im Herbst 2018 mit einer US-Spitzenernte um die 120 Mio. t zu rechnen.

 Marktexperten prognostizieren mit einigen Vorbehalten eine Ausdehnung der brasilianischen Anbaufläche im Herbst 2018 um rd. 1 Mio. auf 35 Mio. ha. Argentinien soll wieder eine Durchschnittsernte in Höhe von 56 Mio. t im Frühjahr 2019 einbringen.

 Bei aller Euphorie sind jedoch noch etliche Wetter –und Preisrisiken einzukalkulieren.

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