30.
09.17
12:18

IGC-Ernteschätzung - US-Vorratsbestände

IGC-Sep.-17-Schätzung  der  Weltgetreideernte – Überraschungen bei US-Vorräten

Der internationale Getreiderat (IGC) schätzt die globale Getreideernte 2017/18 um +1 % höher als noch im Vormonat August 2017. Der Verbrauchszuwachs soll bei +0,33 % liegen. Die Endbestände sollen von vormonatlich berechneten 485 auf 497 Mio. t ansteigen.

Die erhöhten Zahlen lassen zunächst auf eine bessere als bisher geschätzte  Versorgungslage 2017/18 schließen. Dementsprechend reagierten die Börsen bis auf Mais mit einem kurzfristigen Kursknick nach unten.

Vergleicht man jedoch die neuen Zahlen mit dem Vorjahresergebnis bleibt es bei der Feststellung, dass die Versorgungslage des laufenden Wirtschaftsjahres deutlich geringer ausfällt.  Die vorjährigen Endbestände lagen noch bei 525 Mio. t, die diesjährigen werden auf 497 Mio. t veranschlagt.

Die preisbestimmende Versorgungszahl beträgt statt bisher 25 % nur 23,7 % Endbestand zum Verbrauch. Gemessen am langjährigen Durchschnittswert von 22 % ist vorerst von einer knapp  überdurchschnittlich Vorratslage auszugehen.  Läßt man China wegen unwesentlicher Teilnahme am Welthandel außer Ansatz, fallen  die Versorgungszahlen unter das Niveau von vor 2 Jahren.  

Im Weizensektor  fällt die neue IGC-Schätzung ebenfalls optimistischer aus als im Vormonat. Die Endbestände steigen  liegen über Vorjahresniveau und lassen auf den ersten Blick auf eine deutlich verbesserte  Vorratslage schließen.  Die Steigerung ist aber überwiegend auf den Bestandsaufbau in China zurückzufuhren, das bekanntlich nicht exportiert. Ohne China fallen die Endbestände unter das Niveau von vor 3 Jahren. Bei den weltweit führenden Weizenexportgebieten gehen die Vorratsbestände um 8 % zurück. Einzige Ausnahme davon ist Russland, das wegen seiner ungewöhnlich hohen Ernte und begrenzter Exportlogistik um die 70 % steigende Endbestände erwartet.

Die weltweite Maisernte wird vom IGC weiter unter Verbrauchsniveau geschätzt. Dabei stehen die Erntearbeiten erst am Anfang. Es ist  also noch mit einigen Restrisiken bis zum tatsächlichen Ernteausgang zu rechnen. Die südamerikanischen Frühjahrsernten stehen erst am Anfang einer schwierigen Aussaatperiode. Die Versorgungslage 2017/18 profitiert noch von den hohen Anfangsbeständen  der vorjährigen Rekordjahres.

Vierteljährliche US- Bestandsschätzung für Sept 2017

In Mio. t

01.Sep.2017

Vorschätzungen von Experten

Sep.2016

Weizenbestand  1. Sep.

61,32

59,77  (von 56,47 bis 67,64)

69,26

Maisbestand  1. Sep.

58,29

59,8 (von 58,77 bis 62,33)

44,12

Sojabestand  1. Sep.

8,20

8,16  (von 8,07 bis 9,84)

5,35

Die vierteljährlich ermittelten  US-Vorratsbestände zum Stichtag 1. Sept. lieferten unterschiedliche Ergebnisse. 

Im Falle von Weizen war aufgrund der schwachen Ernteergebnisse mit niedrigeren Lagerbeständen als im Vorjahr gerechnet worden. Jedoch gemessen an den Prognosen  führendender Marktexperten fiel die vom USDA ermittelte Vorratsmenge an Weizen jedoch überraschend hoch aus. Der Weizennotierungen an der Chicagoer Börse drehten vom bisherigen Kursauftrieb ab nach unten.

Der US-Maisbestand am 1. Sept. war erwartungsgemäß höher als im Vorjahr. Die durch Umfragen ermittelten Vorräte blieben etwas unter den Vorschätzungen der Marktteilnehmer. Das ist nicht weiter verwunderlich, weil alterntige Ware nur noch in geringem Umfange vorhanden ist, im Gegensatz zum Weizen, wo die gesamte neue Ernte mit höheren Schätzfehlern behaftet ist. Die Maiskurse an den Börsen zogen geringfügig an.

Bei den Sojabohnen ist der Bestand an alterntiger Ware höher ausgefallen als vorgesagt wurde. Auch in diesem Falle haben die Börsenkurse einen kurzfristigen Rückschlag erfahren.

 

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich