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03.20
08:09

IGC prognostiziert leicht verbesserte Versorgungslage im Sojamarkt.

IGC prognostiziert höhere Sojaernte 2020/21 und leicht verbesserte Versorgungslage  

Der Internationale Getreiderat (IGC) schätzt die Sojabohnenernte des Wirtschaftsjahres 2020/21 um 7,4 % höher ein als im schwachen Vorjahr. Damit liegt das Produktionsniveau wieder im mehrjährigen Trend. Die entscheidenden Verursacher sind die beiden größten Anbaugebiete Brasilien und die USA. Insbesondere erwartet man in den USA wieder eine mindestens normale Ernte auf einer vergrößerten Fläche. 

Das globale Produktionsergebnis wird auf 366 Mio. t veranschlagt; der Verbrauch soll auf 365 Mio. t steigen. Damit bleibt nur wenig übrig, die Vorratsbestände aufzustocken. Die Überhangmengen reichen für 40 Tage. 

Die US-Sojaernten waren im laufenden Jahr geprägt von einer verregneten Aussaatperiode, die zu verringerten Anbauflächen und verzögerten Bestellterminen geführt haben. Das Ernteergebnis fiel mit 96 Mio. t entsprechend schlecht aus. Allerdings haben die hohen Überhangbestände infolge der Kaufzurückhaltung Chinas zu einer ausreichenden Versorgungslage beigetragen. In jüngster Zeit ist eine verstärkte Nachfrage zu beobachten. Hintergrund ist das fehlende Angebot von getrockneter Maisschlempe (DDGS) infolge des scharfen Produktionsrückganges der Ethanolherstellung. Der Preiseinbruch bei den (Bio)Kraftstoffen macht die Bioethanolherstellung unwirtschaftlich. 

Für das bevorstehende Wirtschaftsjahr wird eine US-Sojaernte von rd. 116 Mio. t erwartet. Dabei geht man von einer vergrößerten Anbaufläche und Durchschnittserträgen aus. 

Die laufende brasilianische Sojaernte geht dem Ende entgegen. Die mehrfachen Hochrechnungen gehen von einer Rekordernte von 126 Mio. t aus. Ergiebige Regenfälle und Hafenarbeiterstreiks haben dazu beigetragen, dass der Transport an die Häfen immer wieder in Stocken geraten ist. 

Die argentinische Sojaernte wird auf knapp durchschnittliche 54 Mio. t geschätzt. Erhöhte Exportsteuern und Behinderungen des Straßentransports infolge der Coronavirus-Pandemie führen zu Engpässen beim Warenabfluß. Zusätzlich hat eine große Ölmühle wegen fehlender Arbeitskräfte ihren Betrieb eingestellt. Infolgedessen ist der argentinische Sojaschrotexport stark eigeschränkt. 

Die Sojaschrotpreise sind von starken Kursschwankungen geprägt. Zwischenzeitliche Lieferengpässe und Versorgungsängste infolge der Einschränkungen durch die Virus-Pandemie sind die Ursachen. Von einer fundamentalen Versorgungskrise kann jedoch nicht die Rede sein. Daher kann auf Dauer von einer Preisberuhigung auf ermäßigten Kursniveau ausgegangen werden.

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