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05.20
17:55

IGC schätzt höhere Weltgetreide 2020/21

IGC schätzt Weltgetreideversorgung etwas höher ein – Börsenkurse ziehen an.  

Der Internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner Mai-Ausgabe die Weltgetreideversorgung 2020/21 nochmal erhöht. Die Erzeugung wird um 2,2 % auf 2.230 Mio. t zum Vorjahr größer geschätzt. Der Verbrauch soll nur um 1,6 % auf 2.218 Mio. t höher ausfallen. Daraus errechnet sich ein Bestandsaufbau auf 627 Mio. t. Die preisbestimmende Versorgungszahl erreicht 28,3 % Endbestand zum Verbrauch. Die Reichweite der Vorräte bleibt aber unverändert bei 103 Tagen, lediglich im Jahre 2017/18 war das Ergebnis mit 110 Tagen größer.  

Läßt man China als Vorratshalter von knapp 50 % der globalen Getreidereserven, aber nur geringer Teilnahme am Welthandel außen vor, errechnet sich eine Getreideversorgung von nur 18 % Endbestand zum Verbrauch und eine Reichweite von 65 Tagen im Vergleich zu 60 Tagen im Vorjahr.  

Die globale Weizenernte schätzt der IGC auf 766 Mio. t nur wenig höher im Vergleich zum Vorjahr. Eine geringere Erzeugung wird in der EU, Ukraine und USA vorausgesagt. Dem stehen erhebliche bessere Ergebnisse in Australien, Indien und Argentinien gegenüber. Der Weizenverbrauch wird auf 750 Mio. t veranschlagt. Auch in diesem Fall lässt sich ein Vorratsaufbau errechnen, der sich auf hohe 38,6 % Endbestand zum Verbrauch bestimmen lässt.  

Schaltet man den China-Effekt aus, wird nur eine Versorgungszahl von 25 % Endbestand zum Verbrauch erreicht, liegt aber immer noch einige Prozentpunkte über den Vorjahren. Die Reichweite beträgt 91 Tage im Vergleich zu 85 im Vorjahr. Allerdings sollte man bei der Beurteilung der Zahlen das nationale Vorratsdenken infolge der Covid-Pandemie berücksichtigen.  

Im Falle der Maiserzeugung erwartet der IGC ein weltweites Ergebnis in Höhe von 1.169 Mio. t. Dazu soll die große US-Maisernte mit über 393 Mio. t wesentlich beitragen. Der globale Maisverbrauch wird bei 1,177 Mio. t um 3 % höher zum Vorjahr eingeordnet. Man erwartet, dass sich im Verlaufe des kommenden Wirtschaftsjahres die Bioethanolerzeugung aus Mais wieder normalisieren wird. Bei der Nahrungsmittel- und Futterverwendung werden ebenfalls Zunahmen vorausgesehen.  

Bei der Gegenüberstellung von Produktion und Verbrauch ergibt sich ein Vorratsabbau um knapp 10 Mio. t auf 288 Mio. t Mais. Die Versorgungszahl errechnet sich auf 24,5 % und liegt deutlich hinter dem Ergebnis von 30,5 % im Jahre 2017/18 zurück. Die entscheidende Ursache sind die Rückgänge der chinesischen Vorräte.  

Ohne China wird mit einem Bestandsaufbau auf 13,2 % Endbestand zum Verbrauch gerechnet. Die Reichweite beträgt 48 Tage im Vergleich zu 45 Tagen im Vorjahr.  

Angesichts der anhaltenden Trockenheit in weiten Anbaugebieten Europas bestehen noch erhebliche Unsicherheiten in den Zahlen. Auch die Maiserzeugung in Nord- und Südamerika unterliegt noch beachtlichen Wetterrisiken. Die Erfahrungen mit der Covid-Pandemie dürften ebenfalls noch eine Rolle beim weltweiten Handel spielen.  

An der Chicagoer Börse gibt es die ersten Kursaufschwünge nach einer längeren Phase der Preisschwäche. Insbesondere die Maiskurse bewegen sich aus der Tiefstandphase heraus. Die Weizenkurse notieren wieder deutlich über der Marke von 5 $ je bushel.

.EU-Getreideernte 2020

Die EU-Kommission hat aktuell die EU-Getreideernte 2020 um -2,2 % zum Vorjahr nach unten korrigiert. Verantwortlich ist einerseits ein erheblicher Rückgang der Weizenerzeugung auf nur noch 121,5 Mio. t, während gleichzeitig die Mais- und Gerstenernten höher eingeschätzt werden. 

Schwächere Ernten werden in Frankreich mit -9,9 %, in Rumänien mit -3 % und in Deutschland mit -0,7 % vorausgesehen. Dagegen werden höhere Ergebnisse in Spanien mit +7,6 % in Italien mit +3,9 % und in Polen mit +3 % erwartet.  

Der Verbrauch soll auf 261 Mio.t zurückgehen. Importe - insbesondere bei Mais - sollen kleiner ausfallen und die Exporte werden das gestiegene Niveau des Vorjahres nicht wieder erreichen. Die EU-Kommission erwartet einen Aufbau der Überhangbestände auf überdurchschnittliche 56 Mio. t.

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