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05.22
10:09

Mai 2022 COCERAL kürzt Getreideernte

Coceral schätzt EU-27-Getreideernte 2022 niedriger auf 285,6 Mio. t (Vorjahr 289,7 Mio. t)  

Der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler (Coceral) hat in seiner dritten Vorschätzung Ende Mai 2022 die EU-27-Getreideernte 2022 auf 285,6 Mio. t im Vergleich zur 2. Schätzung geringer voraus-gesagt. Einschl. GB werden rd. 309,5 Mio. t prognostiziert.  Die auch zukünftig engen Handelsbeziehungen zu GB legen es nahe, das Austrittsland weiter in die Betrachtungen der Markt-und Preisentwicklung einzubeziehen.  

Der ausschlaggebende Grund für die aktuell niedrigeren Zahlen liegen trotz größerer Anbaufläche in einem um rd. 1,3 dt/ha geringeren Ertragserwartung im Vergleich zum Vorjahr. Witterungsentwicklungen, die hohen Dünger- und Pflanzenschutz- sowie Energiekosten sind die entscheidenden Einflußfaktoren.  

Im Vergleich zur Ernte 2021 wird vorerst mit einem mäßigen Ernterückgang von -0,8 gerechnet. Damit bliebe das Ergebnis im oberen Durchschnittsbereich. Bei einem zu erwartenden geringeren Verbrauch infolge reduzierter Tierbestände werden die bisher gestiegenen Importe weiter verringert. Die Drittlandexporte werden angesichts der hohen Weltmarktpreise deutlich zunehmen.  

In den einzelnen Mitgliedstaaten gibt es unterschiedliche Entwicklungen. Im größten Produktionsgebiet  Frankreich schätzt COCERAL eine witterungsbedingt deutlich schwächere Ernte (-4,2 %) infolge verringerter Flächenerträge.  

Für Rumänien wird nach der vorjährigen Rekordernte mit Höchsterträgen beim Mais eine vergleichsweise hohe Ernteminderung von -17,8 % vorausgesagt; das Ergebnis bleibt jedoch im Bereich des 5-Jahresmittel.  Auch für Polen wird ertragsbedingt mit einer kleineren Erntemenge von -8,8 % gerechnet.  

Für Ungarn schätzt COCERAL nach dem schlechten Vorjahr einen erheblichen ertragsbedingten Erntezuwachs von +15,2 %. Spaniens Getreidebestände haben sich nach einer Trockenperiode rechtzeitig infolge ausreichender Niederschläge wieder erholt. Das ungewöhnlich hohe Vorjahresergebnis soll sogar übertroffen werden.  

Für Großbritannien wird nach dem nur knapp durchschnittlichen Vorjahr ein Zuwachs von 7,6 % erwartet. Damit bleiben die Briten weiter willkommene Weizenexporteure gerade in diesem Jahr mit weltweit steigenden Bedarf.  

Die deutsche Ernte kann mit wenig veränderten 42,36 Mio. t bei einem reduzierten Verbrauch von 41,5 Mio. t für eine ausreichende Versorgungslage hierzulande sorgen. Allerdings gibt es Defizite beim Mais und den höherwertigen Weizenqualitäten.  

Die Weizenernte in der EU-27 wird auf 127,3 Mio. t um -1,9% zum Vorjahr zurückgesetzt. Eine kleinere Anbaufläche sowie eine reduzierte Ertragserwartung sind Gründe.

Die Gerstenernte der EU-27 schätzt Coceral auf 53,1 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 52,2 Mio. t. Eine höhere Anbaufläche wird durch geringere Erträge teilweise wieder ausgeglichen.  

Bei geringfügig höherer Anbaufläche soll die EU-27-Maisernte mit knapp 66 Mio. t deutlich hinter dem Rekordergebnis des Vorjahres von 69,5 Mio. t zurückbleiben. Die Ertragserwartungen wurden von 75,5 auf 71 dt/ha zurückgesetzt. Bis zur Ernte gibt es allerdings noch einige Chancen und Risiken.

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