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Marktsituation bei Veredlungskartoffeln

In den letzten Tagen wurde die Kartoffelernte in Westeuropa weitgehend beendet. Die in diesem Jahr überwiegend schwachen Qualitäten und Erträge konnten somit zumindest komplett geerntet werden. Aus den einzelnen Ländern melden die Statistikbehörden so nach und nach die geschätzten Ergebnisse, die in der Summe auf eine ähnlich schwache Ernte wie im Vorjahr hindeuten. Gleichzeitig wurden in den letzten Monaten die Verarbeitungskapazitäten in Westeuropa erweitert, so dass mit ziemlicher Sicherheit das Angebot vor Ort die Nachfrage nur ungenügend deckt, was ja auch am aktuellen Preisniveau deutlich zu erkennen ist. Zudem ist auch nicht sicher, ob die geerntete Ware aufgrund der Qualitätsproblematik zu dem anvisierten Zweck verarbeitet werden kann.

Von daher sind die Einkäufer der Händler und Fabriken verstärkt in den Nachbarländern Großbritannien und Polen unterwegs, um dortige relativ reichlich vorhandene Übermengen zu kaufen. Natürlich fallen dabei hohe Transport- und Logistikkosten an, die aber bei dem derzeitigen Preisniveau durchaus „drin sind“. Auch ursprünglich für den Speisesektor vorgesehene Partien gelangen verstärkt in die Pommes-Tüte.

Die Berater der Händler und Fabriken sind zurzeit ebenfalls fleißig unterwegs, um sich nach dem Motto „Wissen ist Macht“ einen Überblick über die auf den Höfen gelagerten Mengen und Qualitäten zu verschaffen. Das Ergebnis werden die Einkäufer der Händler und Fabriken in ihren Büchern vermerken, um es zwecks weiterer Disposition zu nutzen. Fakt ist: Die Pommes-Nachfrage auf dem Weltmarkt steigt an. Der Hauptkonkurrent auf dem Weltmarkt, der Nordamerikaner, hat in diesem Jahr eine gute Ernte eingefahren, so dass sich die dortigen Fabriken mit günstigeren Rohstoffen eindecken und somit die Pommes am Weltmarkt günstiger anbieten können.

Betrachtet man die letzten neun Erntejahre (siehe Grafik) mittels des April-Futures für die gelagerte Ware des auf die Ernte folgenden Jahres, so kann man erkennen, dass sich die Kurse am Terminmarkt ausgehend von einem Kursniveau von ca. 15 Euro/dt in der Mehrzahl der Jahre nach oben bewegten. Dabei hat sich die im Juni/Juli angedeutete Kursrichtung nicht mehr verändert. Genauso kann man erkennen, dass die Kurse spätestens im November ihren Höhepunkt erreichten. Von daher also aufgepasst: Die entscheidenden Wochen bei der Vermarktung der freien Veredlungskartoffeln stehen an.

 

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