MARS: neue Klimadaten führen zu weiterer Absenkung der EU-Flächenerträge
Das agrarmeteorologische Institut der EU (MARS) hat in seiner jüngsten August-Ausgabe die Flächenerträge der Ernte 2018 nochmal gesenkt. Auf der Basis der Klimadaten-Auswertung liegen im Durchschnitt der EU die Ergebnisse rd.5 % unter dem 5-Jahresmitttel von 2013-2017. Roggen hat dabei am schlechtesten abgeschnitten mit einem Minus von 14 %. Die Rapserträge liegen um 13 % unter Schnitt.
In den einzelnen Regionen sind jedoch größere Unterschiede aufgetreten. Insbesondere die nördlichen und zentralen Regionen in der EU waren von der trockenen und heißen Phase am stärksten betroffen. Dazu gehören die skandinavischen und baltischen Länder mit Einbußen zwischen -12 bis - 20 %. Deutschland und die Tschechei hat es mit -16 bzw. -14 % erwischt. Polen und Österreich müssen mit Ertragsminderungen von rd. -9 % zurechtkommen. In weiteren Regionen Südost-Europas gab es knapp unterdurchschnittliche Ergebnisse.
Dagegen konnten aufgrund günstiger klimatischer Bedingungen in der Vorerntephase überdurchschnittliche Ertragsverhältnisse mit +15 % auf der iberischen Halbinsel festgestellt werden. Im positiven Bereich liegt auch noch Italien, während sich Frankreich im Mittelfeld behaupten konnte. Großbritannien fällt trotz des seebedingten Feuchtklimas dagegen doch deutlich ab.
Noch nicht endgültig bleiben die Ergebnisse für die Maiserträge. Absehbar sind aber auch hier stärkere Produktionseinbußen, allerdings wiederum mit regionalen Unterschieden. Auch wenn hierzulande die Maisbestände alles andere als gut aussehen, gibt es in Rumänien und Bulgarien unter günstigen Klimabedingungen recht positive Aussichten.
Die bisherigen Auswertungen werden durch die Ernteschätzungen mit Hilfe anderer Methoden bestätigt. Die Ertragsermittlungen des Instituts fließen in die Ernteschätzungen der EU-Kommission ein.
Die Getreidekurse an den Börsen scheinen ihren ersten Höhenflug hinter sich zu haben. In der Nacherntephase bröckeln die Notierungen ab. Auf der Käuferseite sollen die Bedarfsdeckungen für eine absehbare Zeit ausreichend sein. Hinreichende Importware sorgt für Preisberuhigung. Auf der Verkäuferseite hält man die sicher im Lager untergebrachten Mengen zurück in der Erwartung späterer Kurssteigerungen.