MARS: EU-Getreideerträge 2019 im guten Mittelfeld mit regionalen Abweichungen
Das agrarmeteorologische Institut (MARS) bei der EU-Kommission geht in seiner jüngsten Juni-Ausgabe von Getreideerträgen knapp oberhalb des 5-jährigen Durchschnitts aus. Das ergab die Klimadatenauswertung. Die fehlenden Niederschläge im April sind durch reichliche Regenmengen in der Folgezeit in den überwiegenden Anbaugebieten ausgeglichen worden.
In den einzelnen EU-Anbauregionen herrschen jedoch unterschiedliche Verhältnisse. In Spanien sorgen anhaltend zu wenig Niederschlag und hohe Temperaturen für unterdurchschnittliche Erträge. In Frankreich, Deutschland, Polen und den baltischen Staaten ist von mittleren Ertragsverhältnissen auszugehen. Auch für Italien wird von Durchschnittsergebnissen ausgegangen, nachdem ausreichende Regenmengen gefallen sind.
In den südosteuropäischen Ländern mit Ausnahme Rumäniens hat es sehr viel geregnet. Die MARS-Experten schätzen dort überdurchschnittliche Erträge. Insbesondere kommt der Niederschlag den Sommersaaten wie Mais und Sonnenblumen zugute.
Die Ausnahme von den guten Durchschnittserträgen bildet der Raps. Das Ertragsniveau wird um 3 % unter den mehrjährigen Durchschnitt angesiedelt. Ungünstige Startbedingungen bei der Aussaat im Herbst, eine ungünstige Blühperiode und ein hoher Schädlingsbefall aufgrund fehlender Pflanzenschutzmittel sind die Ursachen für die unterdurchschnittlichen Ertragserwartungen.
Die Ernteschätzungen der EU-Kommission bauen auf den Ertragsdaten von MARS auf. Es ist daher davon auszugehen, dass die EU-Ernte weiterhin im oberen Mittelfeld anzusiedeln sein wird. Allerdings sind noch einige Wetterrisiken in der entscheidenden Ertragsbildungsphase zu überstehen.