18.
03.19
16:07

MARS schätzt überwiegend Weizenerträge über 5 Jahresmittel.

MARS schätzt erste Weizenerträge für 2019 vor dem Hintergrund der Klimadatenauswertung

Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat in der jüngsten März-Ausgabe die Klimadaten von Febr und März 2019 im Hinblick auf die möglichen Flächenerträge ausgewertet. Dabei stellt sich heraus, dass der milde Winter in weiten Teilen Europas zu günstigen Startbedingungen geführt haben. Die Auswinterungsschäden im Osten sind minimal, der Vegetation hat sehr früh eingesetzt, die Getreidebestände haben sich für die Jahreszeit bereits stark entwickelt.

Es gibt allerdings einige kritische Gebiete mit zu wenig Niederschlag und überdurchschnittlich hohen Temperatursummen. Im Südwesten Europas sind weite Teile Spaniens und fast ganz Italien betroffen. Auch die südöstlichen Regionen leiden unter Niederschlagsmangel. Im nordöstlichen Teil angefangen von Polen bis in die baltischen Staaten hinein war es überdurchschnittlich warm.

In den übrigen Teilen Zentral- und Nordeuropas hielten sich die Klimadaten noch im Rahmen durchschnittlicher Schwankungsbreiten, die einen milden Winter einschließen.

Stellvertretend für alle Wintergetreidearten prognostiziert MARS die regionalen Ertragsaussichten beim Weizen.

Für die EU im Ganzen wird ein Weizenertrag von 5,81 t /ha vorausgesagt. Zur Einordnung ist es zweckmäßig das 5 Jahres-Mittel heranzuziehen, denn das Vorjahr zeichnete durch Trockenheit in weiten EU-regionen aus. Demzufolge liegt die Ertragserwartung um 1,8 % über dem 5-Jahresdurchschnitt, ein Ergebnis, das mit den bisherigen günstigen Witterungsbedingungen in Zusammenhang gebracht werden kann.

Überdurchschnittliche Ertragsvorhersagen wagt MARS auch für weitere 16 EU-Mitgliedstaaten. Dabei ragen insbesondere die baltischen Staaten mit über 5 % und Rumänien mit + 8 % heraus.

Für Frankreich schätzt Mars einen 3 %igen Ertragszuwachs gegenüber dem 5-Jahresmittel und Spaniens Weizen soll um 4,5 % höhere Erträge liefern.

Deutschland soll jedoch nur 0,5 % über dem Mehrjahresschnitt liegen. Im Vergleich zum schwachen Vorjahr errechnet sich eine Ertragssteigerung von +17 %.

In 9 Ländern der EU geht MARS 2019 von einem niedrigeren Ertrag als dem 5-jährigen Durchschnitt aus. Dazu gehören Österreich, Ungarn, Bulgarien Slowenien und Griechenland.

In den benachbarten EU-Staaten des Schwarzmeergebietes erwartet MARS aufgrund des milden Winters mit überwiegend ausreichenden Niederschlägen im mehrjährigen Trend liegende Weizenerträge. Das gilt insbesondere für weite Regionen in der Ukraine.

Für Russland erfolgt eine differenzierte Einschätzung. In den südlichen Gebieten hat es teilweise Auswinterungen gegeben und zuletzt ist wenig Niederschlag gefallen. Aber die warmen Temperaturen führten zur Schneeschmelze und haben das Wachstum begünstigt. Die Frage ist, ob das Bodenwasser bis zur Ernte ausreicht. In den nördlichen Gebieten schützt eine Schneedecke zwischen 30 und 70 cm vor der russischen Kälte und sorgt für ausreichend Feuchtigkeit bei der späteren Schneeschmelze.

In den Magrheb-Staaten an der nordwestlichen Küste Afrikas mit hohem Importbedarf herrschen überwiegend günstige Bedingungen. In Algerien erwartet man überdurchschnittliche Weizenerträge. Die Bestände haben einen Wachstumsvorspung von rd. 14 Tagen und stehen bereits in der Blütephase.

Insgesamt liegen die Ertragserwartungen im oberen Mittelfeld. Aber diese Erwartung lag auch im Vorjahr vor und dann kam der trockene Sommer. Hoffen wir das Beste!

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich