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Milde Temperaturen zu Winterbeginn - wenig Frosthärte beim Wintergetreide

MARS: Milder Start in den Winter – geringe Ausprägung der Winterhärte beim Getreide 

Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat die fast zweimonatigen Klimadaten ab 1 November bis zum 19 Dez. 2019 für den europäischen Raum hinsichtlich regionaler Abweichungen vom langjährigen Mittel und dem Stand der Winterhärte beim Weizen ausgewertet. 

Im Westen und zentralen Europa hat es vergleichsweise milde Temperaturen gegeben, so dass sich bisher keine Winterhärte bei den Pflanzen entwickeln konnte. Durch Einwirkung kalter Temperaturen verwandelt sich in den Pflanzenzellen Stärke in Zucker. Damit wird das Platzen der Zellen bei Frosteinbrüchen erheblich reduziert. Die Funktionsweise ist ähnlich der des Frostschutzmittels im Kühler eines Motors.   

Sollte jedoch in diesen Gebieten ein starker Frosteinbruch ohne nennenswerte Schneedecke kommen, ist mit erheblichen Auswinterungsschäden zu rechnen. 

Frostschäden hat es bereits in der Wolgaregion gegeben. Temperaturen von -10 Grad Celsius haben die Pflanzen ohne schützende Schneedecke geschädigt. Eine Nachsaat ist kaum möglich gewesen, es bleibt nur noch die Sommersaat, allerdings mit geringeren Ertragspotenzial.  

In weiteren Teilen Südrusslands, der Ukraine und Regionen entlang des Schwarzen Meeres hat sich bisher eine teilweise Winterhärte herausgebildet. Eine geringe Winterhärte wird für die östlichen Teile Polens festgestellt.  

In den südlichen Teilen Frankreichs, Deutschlands bis weit nach Italien hinein hat es überdurchschnittlich hohe Temperaturen gegeben. In Teilgebieten Deutschlands, Polens und einigen südosteuropäischen Regionen fehlen immer noch ausreichende Niederschläge. Das gilt auch für den Zentraldistrikt Russlands und den nördlichen Teilen der Ukraine 

Dagegen haben westliche Regionen Großbritanniens, die französische Bretagne und das nördliche Portugal reichlich Niederschläge abbekommen.  

Die Wintersaaten haben sich bisher regional unterschiedlich gut entwickelt. Auf wasserhaltefähigen Standorten haben die milden Temperaturen für einen raschen Wachstumsfortschritt der häufig verspätet in den Boden gekommenen Körner gesorgt. In anderen Gebieten mit anhaltenden Wassermangel sehen die Bestände teilweise sehr lückig aus. 

Für die anstehende Winterzeit kann man nur hoffen, dass vor einem Kälteeinbruch ausreichend Schnee fällt und die Frosttemperaturen nicht zu rasch und zu tief eintreten.  

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