DRV schätzt deutsche Rapsernte nur wenig über Vorjahr
Die deutsche Rapsernte soll mit 4,7 Mio. t im zweiten aufeinander folgenden Jahr nur unterdurchschnittlich ausfallen. Die Anbaufläche wurde nach den Unterlagen des Statistischen Bundesamtes um rd. 2 % eingeschränkt. Die Flächenerträge sollen nach Schätzung des DRV mit 35,8 dt/ha um 3,5 % höher sein. Die Erntemenge liegt um 1,5 % über dem schwachen Vorjahresergebnis.
In den einzelnen Bundesländern gibt es ganz unterschiedlich Entwicklungen. Im größten Anbaugebiet Mecklenburg-Vorpommern ist die Anbaufläche um 3,4 % zurückgegangen. Die Rückkehr zu durchschnittlichen Flächenerträgen in Höhe von 35,5 dt/ha gegenüber dem schwachen Vorjahr mit 26,7 dt/ha führt zu einem Ernteergebnis, das rd. 28 % größer ausfallen soll.
Mit einer um 13 % gestiegenen Anbaufläche und 24 % höheren Erträgen zum Vorjahr wird in Schleswig-Holstein eine Zunahme der Erntemenge von 40 % vorhergesagt. So hoch die Steigerungsraten auch sein mögen, im mehrjährigen Vergleich handelt es sich doch nur um Durchschnittswerte.
Das mit zu den führenden Anbaugebieten gehörende Brandenburg ist dann auch schon die letzte Region mit einer steigenden Rapsernte von 15 %, die in 1. Linie auf die Ertrags-steigerung von 27 auf 31 dt/ha zurückzuführen ist.
In allen übrigen Ländern werden nochmals niedrigere Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr vorausgesagt. Im Regelfall ist die Anbaufläche deutlich zurückgenommen worden, was nicht zuletzt mit der reduzierten Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln in Zusammenhang zu bringen ist. Die im Vorjahr vom Wetter begünstigten südlichen Anbauregionen kehren wieder zu Durchschnittserträgen zurück, so dass neben einer verringerten Rapsfläche die Erntemenge gleich zweifach zurückfällt.
Während die Anbauflächen bereits als relativ sicher eingeschätzt werden, sind die Ertragsschätzungen noch mit einigen Unsicherheiten verbunden. Welchen Schaden der Frost in den frühblühenden Rapsbeständen angerichtet hat, wird man letztlich erst bei der Ernte feststellen. Bis zum Ernteabschluss sind noch weitere Wetterrisiken zu überstehen.