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01.23
09:24

Sojapreisentwicklung

Bleibt Sojaschrot weiter teuer?

Betrachtet man den Sojaschrotpreisverlauf der letzten Jahre, ist eine mehrstufige Entwicklung zu erkennen.:

  • Bis Mitte des Jahres 2020 lagen die Einkaufspreise für GM0-Ware mit 43/44 % RP in Norddeutschland um die Linie von 350 €/t. Die Chicagoer Börse notierte für 48 %er RP Ware rd. 300 $ je sht (sht=907 kg). Dieses Niveau entsprach einem mittelfristigen Durchschnitt.
  • In der Jahreshälfte 2020 und der 1. Hälfte 2021 stiegen die Kurse im Schnitt um rd. 30 %. Hintergrund waren etwas kleinere Ernten in Südamerika und den USA bei gleichzeitig noch starker Importnachfrage Chinas.
  • Der vorübergehende Kursabfall im Verlaufe des Jahres 2021 ist zurückzuführen auf die rückläufigen China-Importe aufgrund der ASP-bedingten Reduzierung der Schweinebestände.
  • Die um den Jahreswechsel 2021/22 eingetretene Preissteigerung auf eine Spannbreite von 550 bis 600 €/t hängt mit dem Exportstopp der Ukraine sowie den weiteren Kriegsfolgen zusammen.
  • Eine Kursschwäche an der Chicagoer Börse zum Jahresende 2022 war nur von kurzer Dauer, weil die hohen Erwartungen an die US-Ernte deutlich reduziert werden mußten. Die hiesigen Einkaufspreise blieben unbeeindruckt auf ihrem Hochpreisniveau.

Wie geht es weiter?

Ausgehend von einer mittleren globalen Vorratslage steht zurzeit die angelaufene brasilianische Sojaernte im Blickpunkt. Die Vorschätzungen gehen von einem Rekordergebnis in Höhe von 153 Mio. t (Vorjahr 129 Mio. t) aus. Die Ausfuhren werden auf 91 Mio. t (Vorjahr 79 Mio. t) vorhergesagt.

Dagegen wird die Sojaernte in Argentinien in den nächsten Monaten das schwache Vorjahresergebnis nur wenig überschreiten. Das gilt auch für die argentinischen Ausfuhren von Bohnen, Schrot und Öl.

Auf der Nachfrageseite soll China aufgrund verbesserter Eigenerzeugung seine Sojaeinfuhren von 99 auf 96 Mio. t zurückfahren. Rückläufige Tierbestände in der EU sorgen ebenfalls für deutlich kleinere Importmengen im Vergleich zu den Vorjahren. Die neuen EU-Vorschriften von Sojaeinfuhren aus nachweislich entwaldungsfreien Regionen könnten jedoch die Logistikkosten erhöhen.

Für das 1. Halbjahr 2023 wird eine entspanntere Versorgungslage vorausgesehen, die zu rückläufigen Preisen führen könnten. Die Terminkurse an der Chicagoer und Hamburger Börse unterstützen diese Einschätzung. Für das 2. Halbjahr 2023 soll sich der Kursrückgang mit der neuen US-Ernte nochmal beschleunigen.

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