US-Maisaussaat am 9. Juni 2019 erst zu 83 % erledigt – Üblich sind 99 %
In der letzten Woche haben die US-Maisfarmer noch einmal kräftig zugelegt. Sie schafften eine Steigerung des Anbaufortschrittes von 67 auf 83 % der geplanten Fläche. Es bleiben noch 17 % offen.
Das Wetter verspricht in einigen Gebieten überwiegend trocken zu bleiben, so dass die Äcker befahren werden könnten, aber der Aussaatzeitraum ist so gut wie abgelaufen. Späte Bestellungen laufen Gefahr nicht mehr rechtzeitig vor Wintereinbruch abzureifen und bringen selten einen rentablen Ertrag.
Einige US-Bundesstaaten sind noch weiter zurück. In Ohio wurden erst 50 % der Flächen bestellt. In Michigan und South Dakota sind es nur 63 bzw. 64 %. Indiana meldet 67 % und Illinois hat 73 % erreicht. Wisconsin kommt auf 78 %. Es handelt sich um klassische Maisanbaugebiete, die aber mehr in der nördlichen Region des Maisgürtels angesiedelt sind, deren Vegetationsperiode tendenziell kürzer ausfällt. Für diese Regionen werden schwerwiegende Einbußen zu erwarten sein.
Der Mais ist im US-Durchschnitt erst zu 62 % aufgelaufen im Vergleich zum langjährigen Mittel von 93 %. Ursache ist zum einen die häufig verspätete Aussaat und zum anderen die niedrigen Temperaturen.
Es ist zwar grundsätzlich nicht auszuschließen, dass noch eine günstige Wetterperiode kommt. Die Monate Juli und August sind dabei entscheidend. In einem solchen Fall könnte der Wachstumsrückstand teilweise wieder aufgeholt werden. Anderenfalls sieht es für die Ernte schlecht aus. Ein früher Wintereinbruch wäre ebenfalls von Übel.
Eines scheint sicher: eine überdurchschnittliche Ernte ist in diesem Jahr nicht zu erwarten. Auch ein Durchschnittsergebnis ist unwahrscheinlich. Hohe US-Überlagerungsbestände sorgen jedoch für einen Teilausgleich.
Die gestiegenen Maiskurse an der Chicaoger Börse haben erstmal auf erhöhten Niveau eine Verschnaufpause eingelegt. Die Notierungen schwanken um 441,US-ct/bu bzw. 154,77 €/t allerdings bei stabilerem Eurokurs von 1,13 $/€.
