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09.19
11:04

USDA mit neuem Ölsaatenbericht - Preise ziehen an

USDA kürzt globale Ölsaatenerzeugung zum Vormonat – 3,5 % weniger als im Vorjahr

Die überdurchschnittlich hohe globale Versorgung mit Ölsaaten gehört vorerst der Vergangenheit an. Das US-Agrarministerium (USDA) schätzt die Erzeugung knapp unter Vormonat auf rd. 580 Mio. t und bleibt damit um rd. 20 Mio. t hinter dem Rekordjahr 2018/19 zurück.

Die Sojabohne mit einem Produktionsanteil von fast 60 % an der Weltölsaatenerzeugung ist von 362 Mio. t auf 341 Mio. t gefallen. Der Rückgang ist fast ausschließlich auf die vorausgesagten Ernteeinbußen in den USA zurückzuführen. Das USDA schätzt die diesjährige Ernte auf knappe 99 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 123,6 Mio. t. Wesentliche Ursache sind die widrigen Wetterbedingungen bei der Aussaat im Mai dieses Jahres. Anbauflächen wurden gekürzt, wichtiger ist jedoch, dass die späte Aussaat zu geringeren Flächenerträgen führt.

Dennoch verfügen die USA über weit überdurchschnittliche Sojamengen, weil China als führender Importeur sich weigert, Soja von den USA abzunehmen. Die US-Überlagerungsbestände haben sich von früher üblichen 5 Mio. t auf 27 Mio. t mehr als verfünffacht. Die diesjährige schwache Ernte soll für einen Bestandsabbau von rd. 10 Mio. t sorgen. Das ist immer noch dreimal mehr als sonst üblich.

Dagegen soll Brasilien seine Sojaernte wieder auf 123 Mio. t hochschrauben. Der Absatz nach China läuft mit Prämienzuschlägen auf Hochtouren. Allerdings sind die Bohnen noch gar nicht ausgesät. Die brasilianische Ernte steht erst ab Jan 2020 an. Die argentinische Ernte wird weiterhin auf unterdurchschnittliche 53 Mio. t geschätzt.

Auf der Nachfrageseite sagt das USDA einen chinesischen Sojaimport von nur 85 Mio. t im Vergleich zu früher üblichen Steigerungen bis auf 95 Mio. t voraus. Der Einfuhrbedarf China schrumpft nicht zuletzt wegen der ASP-bedingt reduzierten Schweinebestände in China.

Der globale Sojaverbrauch steigt um 7 Mio. t auf 306 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr. Fallende Erzeugung und steigender Verbrauch führen zu einem Abbau der weltweiten Vorratsbestände auf unter 100 Mio. t. Das ist gemessen an früheren Jahren mit 70 bis 90 Mio. t immer noch überdurchschnittlich und wird die Sojapreise im Niedrigbereich halten.

Die weltweite Rapserzeugung stuft das USDA mittlerweile auch auf 69,5 Mio. t ein. Maßgeblichen Anteil daran die überaus schwache EU-Ernte mit 17,5 Mio. t im Vergleich zu den Vorjahren mit deutlich über der 20 Mio. t-Marke.

Für Kanada, dem weltgrößten Rapsproduzenten, schätzt das USDA eine Ernte von 20,1 Mio. t. Das kanadische Statistikamt geht jedoch nur von 19,3 Mio. t. Der kanadische Rapsexport in Höhe von 10 Mio. t ist durch die politischen Spannungen mit China in Schwierigkeiten geraten. Die Endbestände türmen sich in diesem Jahr von knapp 2 auf 3,8 Mio. t.

Palmöl ist neben Soja der zweite Marktführer im Ölsaatengeschäft. Die Erzeugung wird unverändert zum Vormonat auf 76 Mio. t geschätzt. Indonesien mit 43 Mio. t und Malaysia mit 21 Mio. t tragen maßgeblich dazu bei. Mit 2 Mio. t Zunahme zum Vorjahr fällt die Steigerung vergleichsweise moderat aus.

Die Ölsaatenkurse ziehen an. Die Notierungen im Sojabereich legen um 7,5 bis 10 €/t zu, bleiben aber im Niedrigbereich um die 300 €/t. Die Rapsnotierung in Paris stabilisiert auf der 382 €/t Linie. Die Canola-Kurse in Winnipeg haben sich nach einer kurzen Schwächeperiode wieder erholt und zeigen steigende Tendenz. Die Palmölkurse sind auf das Niveau um die 460 €/t gestiegen. Insgesamt scheinen sich im Ölsaatenmarkt wieder stabile Entwicklungen auf erhöhten Niveau einzuspielen.

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