USDA: Globale Milcherzeugung 2020 steigt um +1,5 % - China weltgrößter Importeur
Die Kuhmilcherzeugung in bedeutenden Ländern nimmt nach den Schätzungen des US-Agrarministeriums (USDA) im Laufe des Jahres 2020 um 1,5 % zu. Zu den ganz großen Milchproduzenten gehören die EU mit 156 Mio. t, die USA mit rd. 100 Mio. t und Indien (ohne Büffelmilch) mit 94 Mio. t. Weitere für den internationalen Markt bedeutende Erzeuger sind Neuseeland als führendes Exportgebiet mit 22 Mio. t, Russland und China als bedeutende Importgebiete mit jeweils 30 Mio. t. Auf dem südamerikanischen Kontinent sind noch Brasilien mit 25 Mio. t und Argentinien mit 11 Mio. t hervorzuheben. In Mittelamerika sticht Mexiko mit 12 Mio. t als Einfuhrland heraus. In fast allen Erzeugungsländern ist eine Zunahme zwischen 0,2 bis 3,1 % zum Vorjahr zu beobachten.
Die Zunahme der Milcherzeugung erfolgt auf Intensivstandorten weniger über die Kuhzahl als vielmehr über die Leistung je Tier. Dabei sticht die USA mit einem Herdendurchschnitt von 10.750 kg je Kuh heraus. In den extensiven Produktionsgebieten mit Milchleistungen unter 2.000 kg je Kuh bestimmen in 1. Linie die Kuhzahlen das Milchaufkommen. Dazu gehören u.a. Indien und Brasilien mit einer durchschnittlichen Milchleistung um die 1.600 kg je Tier. Im Mittelfeld von 4.500 bis 5.500 kg/Kuh findet man u.a. Neuseeland mit seiner ganzjährigen Weidehaltung.
Im weltweiten Durchschnitt wird rd. 35 % Frischmilch konsumiert. Aber die Spannbreite reicht von 86 % in Indien, über Südamerika mit rd. 50 % bis knappe 3 % in Neuseeland. In der EU errechnen sich gute 22 % Frischmilchverbrauch an der Gesamterzeugung. In der Tendenz nimmt der Frischmilchanteil nur sehr langsam ab.
Dagegen zeigen Produktion und Verbrauch an Käse eine kräftig steigende Zunahme von +1,6 % im Durchschnitt der letzten 5 Jahre auf aktuelle 21,6 Mio. t. Steigende Einkommen sind im Regelfall der treibende Faktor. Weltgrößter Produzent und Konsument ist die EU mit einem Marktanteil von 46 %. Danach folgt erst die USA mit 28 % Erzeugungsanteil. Als bedeutender Käseverbraucher fällt Japan ins Auge, das seinen Bedarf durch Importe in der Höhe von 86 % decken müssen. Auch Russland zählt zu den Käseliebhabern mit einem Einfuhrbedarf von 25 % seines Verbrauchs.
Die Buttererzeugung der bedeutenden Produktionsgebiete wächst um jährlich 2 % auf 11,1 Mio. t. In diesem Fall ist Indien weltgrößter Produzent und Konsument mit einem steigenden Anteil von 55 % Dabei handelt es überwiegend um das Butterreinfett, um die Ranzigkeit unter den hohen Temperaturen zu vermeiden. Die EU erreicht als zweitgrößtes Gebiet mit Normalbutter nur 20 % Gesamterzeugung. Die USA kommen auf 8 % mit steigenden Tendenz.
In steigenden Maße fällt Magermilchpulver in aktueller Höhe von knapp 5 Mio. t an. Die EU ist mit steigenden 1,8 Mio. t größter Produzent. Die USA verfügen über das zweitgrößte Volumen von 1,15 Mio. t. In beiden Regionen besteht ein Überschuß von rd. zwei Dritteln der Erzeugungsmenge mit der Folge einer scharfen Konkurrenz auf den internationalen Absatzmärkten.
Bei der steigenden Erzeugung von Vollmilchpulver sind Neuseeland und China mit jeweils rd. 30 % Anteil die weltweit marktbestimmenden Regionen. Der ausschlaggebende Grund sind die marktfernen Erzeugungsstandorte, auf denen das haltbare und transportgünstige Produkt hergestellt wird. Die EU verfügt nur über einen kleinen Marktanteil von 15 % und die USA mit 1,5 %. noch weniger.
Beim internationalen Handel mit Milchprodukten steht Neuseeland (NZ) an der Spitze, das 95 % seiner Milcherzeugung exportiert. Mehr als zwei Drittel der NZ-Ausfuhren bestehen aus Milchpulver, das überwiegend seinen Weg nach China findet. Als zweitgrößter Exporteur tritt die EU auf dem Weltmarkt auf. Die EU-Schwerpunkte sind Magermilchpulver und Käse. Hauptabsatzgebiete sind die nordafrikanischen Mittelmeerländer sowie Länder das Nahen Ostens. Der Dritte im Bunde der großen Ausfuhrländer sind die USA mit Schwerpunkten auf den MMP- und Käse-Export.
Weltgrößter Importeur von Milchprodukten ist China mit hohen Anteilen an Milchpulver und wachsenden Mengen an Butter und Käse. Russland, Japan und Mexiko sind weitere bedeutende Importstaaten.
Der internationale Handel von Milchprodukten wird auf der Exportseite von Neuseeland, der EU und den USA maßgeblich beeinflußt. Auf der Importseite steht China an vorrangiger Stelle.
