13.
01.21
08:49

USDA Weltgetreidebilanz knapper als bisher geschätzt - Kursrallye an den Börsen

Jan.-2021 USDA: Versorgungslage knapper als bisher geschätzt.   

Das US-Agrarministerium (USDA) hat in seiner jüngsten Jan-2021-Ausgabe die Weltgetreidebilanz neu eingeschätzt. Dabei steigt die Produktion weniger stark als der Verbrauch. Die Folge ist ein Abbau der Vorratsbestände, eine Entwicklung, die schon mehrere Jahre anhält, in jüngster zeit aber besonders heftig. 

Klammert man China wegen seiner hohen Reserven, aber nicht nennenswerten Ausfuhren aus der Bilanzierung heraus, errechnet sich eine Versorgungszahl von aktuellen 15,6 % Endbestand zum Verbrauch. Das ist so niedrig wie zuletzt im kritischen Jahr 2015/16.  

Die weltweite Weizenerzeugung schätzt das USDA geringfügig vermindert auf 773 Mio. t. Herausragend sind die hohen russischen Ernten mit einer Steigerung von16 % und die australische Ernte mit einer Verdoppelung zum Vorjahr. Dem stehen schwache Weizenernten der EU mit -13 %, der Ukraine mit -12 % und Argentinien mit -11 % gegenüber.  

Steigender Weizenverbrauch wird in China, Indien und einer Reihe kleinerer Importstaaten geschätzt. Dennoch bleibt der globale Endbestand an Weizen mit 313 Mio. t noch etwas höher als im Vorjahr. Rechnet man jedoch China heraus, dann bleiben nur noch 154 Mio. t für den Rest der Welt übrig.  

Die weltgrößte Ernte Mais kürzt das USDA erneut um rd. 10 Mio. t zum Vormonat auf nur noch 1.134 Mio. t. Erhebliche Minderernten sind in der Ukraine mit -18 %, Argentinien mit -6,9 % und der EU mit -4,5 % eingetreten. Wiederholte Abstriche wurden auch bei der US-Maisernte vorgenommen, die von ursprünglichen 380 Mio. t mittlerweile auf 360 Mio. gesenkt wurde.  

Der weltweite Maisverbrauch soll um 5 Mio. t auf 283 Mio. t zurückgehen. Gegenüber dem Vorjahr fallen die globalen Vorratsbestände um -16 Mio. t bzw. -5 %. Rechnet man China wieder heraus, dann bleiben nur noch 92 Mio. t Mais als Reserve für den Rest der Welt übrig. Das ist gemessen am Verbrauch sehr knapp.  

Bei den übrigen Getreidearten ist eine wenig preisbedeutende Bewegung zu erkennen.  

An den Börsen lösten die unerwarteten Ergebnisse eine regelrechte Preisrallye aus. In Chicago stiegen die Weizen- und Maiskurse innerhalb kurzer Zeit um 5 % an. An der Pariser Börse stiegen die Weizenkurse für die vorderen Termine auf 225 €/t und Mais auf 205 €/t. Kurzfristige Börsenreaktionen sollte man zunächst als Momentaufnahme bewerten. Man wird sehen, was davon in der nächsten Zeit übrigbleibt.

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich