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07.21
13:51

USDA: Weltmilcherzeugung 2021 steigt

 Milchmarkt 2021:   Erzeugung steigt um 1,3 % - China beherrscht den Welthandel – EU profitiert  

Die jüngste halbjährliche Veröffentlichung des US-Agrarministeriums (USDA) schätzt die Kuhmilch-erzeugung in bedeutenden Ländern auf 541 Mio. t um 1,3 % steigend im Vergleich zum Vorjahr. Der Frischmilchverbrauch soll um +1,5 % auf 193 Mio. t zunehmen. Der Butterverbrauch wird um +2,8 % höher veranschlagt, der Magermilchpulverkonsum soll um 3,9 % steigen, der Verzehr von Käse wird um 2,5 % höher geschätzt und der Absatz von Vollmilchpulver legt um stattliche 7,1 % zu. China läßt grüßen.  

Die internationalen Preise für Milch und Milchprodukte zeigen nach der mäßigen Vorjahresentwicklung eine Aufwärtstendenz, die aktuell noch durch die saisonübliche Sommerschwäche überlagert wird. Die höchsten Kurse werden in Ozeanien erzielt, während die niedrigsten in den USA zu beobachten sind. Die EU-Notierungen bewegen sich im Mittelfeld.  

Die EU-27 als weltgrößtes Produktionsgebiet erreicht jedoch nur eine Zunahme von +0,6 % auf 158 Mio. t. Die Buttererzeugung fällt um -0,8 %, Magermilchpulver (MMP) um -3,3 % und Vollmilchpulver sogar um -4,2 %. Dagegen erreicht die Käseerzeugung einen Zuwachs von +2,2 %. Die durchschnittlichen EU-Milchauszahlungspreise bewegen sich seit Jahresbeginn mit monatlichen Schwankungen um die 35 ct/kg, in jüngster Zeit mit steigender Tendenz.  

Im zweitgrößten Erzeugungsgebiet USA (103 Mio. t) wird eine Zunahme der Milcherzeugung von +2,2 % festgestellt, die durch steigende Kuhzahlen und Milchleistung verursacht wird. Der Trinkmilch-verbrauch fällt dem Trend folgend weiter ab. Dafür bleibt der Käsekonsum mit +3,2 % auf steigenden Ast. Zur Bedarfsdeckung müssen die USA sogar Käse importieren. Bei Magermilchpulver steigt die Überschußerzeugung jedoch weiter an. Der MMP-Export wird auf über 70 % der US-Produktion zunehmen. Vollmilchpulver spielt in den USA keine nennenswerte Rolle. Die Milch-Auszahlungspreise haben sich nach den starken Covid-bedingten Turbulenzen mit Preisausschlägen zwischen umgerechnet 27 bis 55 ct/kg bis in den Jan.-21 hinein wieder auf eine aktuelle Höhe von 38 ct/kg stabilisiert. Die Tendenz nach oben hält noch an.  

Indien als drittgrößter Kuhmilcherzeuger mit 96 Mio. t (ohne Büffelmilch) bleibt bei steigender Milchproduktion von ungewöhnlich geringen +2,3 % (üblich sind über 5 %) weiterhin Selbstversorger. Rd. 90 % der Milch wird für den Frischkonsum verbraucht. Die Covid-Pandemie bremst die indische Milchwirtschaft erheblich ab. 

Chinas Milchwirtschaft kommt trotz +4 % Steigerung auf 34,5 Mio. t gemessen am Bedarf nicht nennenswert voran. Die auf 14 Mio. t gestiegene Frischmilch wird fast ausschließlich im Haupt-produktionsgebiet des ertragsschwachen Norden und Westen des Landes direkt verbraucht. Die Vollmilchpulvererzeugung geht zurück. Magermilchpulver-Produktion spielt eine untergeordnete Rolle. Die Buttererzeugung stagniert, die Käseproduktion legt nur geringfügig zu.  

Aber die chinesischen Importe sind gewaltig: Magermilchpulverimporte steigen um 43 % bzw. 31 % des Welthandels. Vollmilchpulvereinfuhren erreichen Zunahmen um 28 % bzw. über 60 % Anteil am Welthandel. Selbst Buttereinfuhren legen um 22 % bzw. 29 % Welthandelsanteil zu. Auch Käse wird in China immer beliebter: die Einfuhren steigen um rd. 40 % und erreichen 11 % des Welthandels. Hauptlieferant ist Neuseeland.  

Der weltgrößte Exporteur von Milchprodukten Neuseeland führt von seiner 22,4 Mio. t umfassenden Milcherzeugung rd. 95 % in Form von verarbeiteter Ware aus. Die Doppelinsel im Südpazifik bestreitet allein bei Vollmilchpulver einen Anteil von 71 % und bei Butter von 51 % des Welthandels, steht bei Magermilchpulver und Käse mit jeweils 16 % Marktanteil an 2. Stelle nach der EU-27. Die neuseeländischen Milchpreise liegen umgerechnet bei 34 ct/kg; das ist für neuseeländische Verhältnisse mit ganzjähriger Weidehaltung fast ohne Kraftfutter beachtlich über dem Durchschnitt.  

Aber auch die EU-27 ist mit bedeutenden Mengen im China-Geschäft dabei. Die Lieferungen von Butter und Käse haben in den Monaten Jan.- Ap. 2021 um jeweils 120 % zugenommen. Die Vollmilchpulverausfuhren ins Reich der Mitte stiegen um 30 % und bei Magermilchpulver waren es 18 %. Jede Tonne Export entlastet den EU-Binnenmarkt und sorgt für Preisstützung.

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