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04.18
14:16

USDA: weltweit wachsende Fleischerzeugung 2018

USDA: globale Schweinefleischerzeugung steigt 2018 um 2,3 %, Rindfleisch um 2,4 %

 In ihrer halbjährlichen Vorschau auf die weltweite Fleischerzeugung 2018 schätzt das US-Agrarministerium eine deutliche Zunahme in Höhe von 2,2 % zum Vorjahr. Die größten Zuwächse werden im Rind- und Schweinefleischsektor erreicht. Der Broilerbereich bleibt aufgrund der Probleme mit dem Geflügelvirus etwas zurück. (siehe untere Grafik)

 Der Rindfleischsektor wird angeführt von den USA mit rd. 12,6 Mio. t, die nach einigen Jahren der Stagnation jetzt wieder Steigerungsraten aufweisen. An 2. Stelle rangiert Brasilien, das wieder an die Produktionsmengen von vor 4 Jahren anknüpft. Die drittrangige EU muss die Rindfleischerzeugung aufgrund rückläufiger Kuhzahlen weiter auf 7,85 Mio. t zurücknehmen. Australien beginnt nach den trockenheitsbedingten starken Produktionsrückgängen wieder mit dem Wiederaufbau, ohne jedoch das Ausgangsniveau vor 4 Jahren schon erreicht zu haben. Insgesamt wird das weltweite Rindfleischaufkommen in der Größenordnung um 2,4 % auf 63 Mio. t steigen.

 Der internationale Handel mit Rindfleisch soll 2018 weiterwachsen. Auf der Exportseite sind Brasilien, Indien und Australien die vorrangigen Herkunftsgebiete. Beim Import macht China weiter auf sich aufmerksam. Das Reich der Mitte hat in den letzten 4 Jahren seine Rindfleischimporte verdreifacht. Hohe Einkommensbezieher in den hafennahen Standorten gehen zunehmend vom Schweine- und Geflügelfleisch auf Rindfleisch über.

 Der Schweinefleischsektor soll weltweit um 2,3 % auf 113,4 Mio. t zulegen. Die treibenden Kräfte sind die USA und China, während die Erzeugung in der EU mehr oder weniger stagniert.

 Die chinesische Schweinehaltung wird nach mehreren Jahren des Rückganges mit 54,6 Mio. t ursprünglichen die Erzeugungsmengen im Jahre 2014 noch nicht wieder erreichen. Die Umstrukturierung von Hinterhof- und Kleintierhaltungen aus dicht besiedelten Gebieten und wassergefährdeten Regionen in industrielle Produktionsanlagen der ländlichen Räume ist noch im vollem Gange. Ein massiver Preiseinbruch wird die Betriebsaufgaben einerseits beschleunigen, aber die Neubauten zumindest bremsen. Die Importe werden auch 2018 nochmal zurückgesetzt werden.

 Die USA erleben zurzeit das 5. Jahr in Folge mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 2,5 bis 5 %. Während in der zurückliegenden Zeit die Inlandsnachfrage mitgezogen hat, überfordert mittlerweile das gestiegene Angebot den Verbrauch. Der Drittlandabsatz nach Mexiko und China als größte Abnehmer entwickelt sich rückläufig. Historische Niedrigpreise von umgerechnet 0,83 €/kg führen zu erheblichen Verlusten in der US-Schweinebranche.

 Brasilien mit 3 Mio. t und Kanada mit 2 Mio. t sind ebenfalls weiter auf dem Vormarsch der Schweinefleischerzeugung, Beide Regionen sind auf den Export angewiesen und teilen mit den konkurrierenden USA das Problem von aktuellen Niedrigstpreisen.

 Hohe Zunahmen verzeichnet Russland, das in den letzten 8 Jahren seine Schweinefleischerzeugung um 50 % gesteigert hat und in die Nähe einer Selbstversorgung gekommen ist. Das Dauerproblem der Afrikanischen Schweinepest und aktuelle Niedrigpreise machen den russischen Schweinehaltern zurzeit mächtig zu schaffen. Die Zuwachsraten fallen kleiner aus.

 Der Schweinefleischmarkt der EU stagniert bei 112 % Selbstversorgungsgrad. Das gestiegene Absatzgeschäft der Vorjahre in Drittländer wird spürbar geringer, so dass die bisher günstigen Preise vorerst der Vergangenheit angehören.

 Der frühere Schwung im weltweiten Schweinefleischhandel wird sich 2018 nicht mehr fortsetzen; im Gegenteil, es ist mit spürbaren Rückgängen zu rechnen, die in 1. Linie von China ausgehen.

 Die früher überdurchschnittlichen Wachstumsraten im Hähnchenmarkt sind deutlich zurückgegangen. Für 2018 rechnet man eine Zunahme von 1,9 % auf 92,5 Mio. t. Der führende Produzent USA kann seine Erzeugung mit rd. 19 Mio. t gerade behaupten, während Brasilien mit 13,3 Mio. t die Erzeugung einschränkt.  Auch China hat mit 11,7 Mio. t aufgrund der nachlassenden Inlandsnachfrage die Broilerproduktion schon seit mehreren Jahren um mehr als 10 % zurückgenommen.

 Der Geflügelfleischhandel stagniert seit einigen Jahren. Hintergrund ist die Problematik mit den unterschiedlich gefährlichen Varianten des Geflügelvirus.  

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