Schweine- und Sauenbestände in Deutschland schrumpfen erheblich.
Nach der jüngsten Viehzählung vom Mai 2020 wurden in Deutschland nur noch 25,375 Mio. Schweine gezählt. Zum gleichen Zeitpunkt im Jahre 2015 standen noch 28,1 Mio. Tiere in den Ställen. Der Bestandsrückgang hält bis in die jüngste Zeit vor. Im Mai des Vorjahres wurden noch 2,6 % mehr Schweine gezählt.
In der Untergruppe der Zuchtsauenbestände ist der 5-jährige Bestandsabbau mit -12,5 % noch gravierender. Da Deutschland ohnehin schon ein 20-%iges Ferkeldefizit hat, wird der Ferkelmangel in Zukunft noch größer ausfallen. Höhere Ferkelleistungen je Sau und Jahr können solche Bestandsminderungen nicht ausgleichen. Die notwendigen Ferkelimporte mit Schwerpunkt aus Dänemark und Holland verteuern durch den Transport den Ferkelpreis hierzulande.
In Deutschland gibt es noch 20.400 Schweinehalter, davon 7.000 Sauenhalter. Da überwiegend kleinere Bestandseinheiten aufgegeben werden, fällt der Rückgang der schweinehaltenden Betriebe noch größer aus. Allein im zurückliegenden Jahr haben knapp -4 % der Schweinehalter die Stalltüren geschlossen. Bei den Sauenhaltern waren es -3 %.
Der durchschnittliche Schweinebestand je Halter beträgt mittlerweile 1.244 Tiere mit weiter steigender Tendenz. 10 Jahre zuvor waren es noch 794 Tiere. Ein durchschnittlicher Sauenhalter verfügt heute über 253 Zuchttiere in seinen Ställen. Vor 10 Jahren betrug der Bestand 123 Zuchttiere.
In den zurückliegenden 10 Jahren zeigt sich, dass die größeren Bestände sich besser behaupten können als die kleineren Betriebseinheiten. Steigende Kosten unterliegen der Kostendegression mit wachsender Betriebsgröße. Je höher die zukünftigen (Tierhaltungs-)Auflagen werden, umso größer werden die Durchschnittsbestände.
