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06.19
15:06

Vietnam: ASP breitet sich aus - EU steigert Exporte dorthin um 90 %

Nach China wütet die ASP mit voller Wucht in Vietnam – EU steigert Lieferungen um 90 %

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) lässt sich im südostasiatischen Raum nicht mehr aufhalten. Nach China bekommt auch Vietnam die Krankheit nicht in den Griff. Das Küstenland zählt über 2.200 Ausbruchsfälle in 42 der 63 Provinzen. Die Ausbreitung kam vom angrenzenden China im Norden des Landes und hat sich über tausende km bis in den Süden verbreitet. Große Farmen in der Nähe der Ho Chi Min-Stadt sind bedroht. 

Nach den offiziellen Angaben sollen zwischenzeitlich 1,7 Mio. Schweine ums Leben gekommen sein. Das entspricht etwa 5 % des vietnamesischen Schweinebestandes von knapp 35 Mio. Tieren

Vietnam steht mit 2,8 Mio. t an 5. Stelle der weltweiten Schweinefleischerzeugung. Brasilien liegt mit 3,8 Mio. t noch darüber, während Kanada mit 2 Mio. t darunter liegt. Zum Vergleich: China produzierte früher 54 Mio. t, die EU liegt bei 24 Mio. t und die USA bei rd. 12 Mio. t. 

Die Schweinehaltung erfolgt zum einen Teil in rd. 10.000 kommerziellen Farmen und zum anderen in 2,5 Mio. Hinterhof- und Kleinsthaltungen für den Eigenbedarf. Die Produktionsstrukturen ähneln den chinesischen Verhältnissen. In den kommerziellen Anlagen sind einschlägige internationale Firmen beteiligt, die in einem Verbundsystem von der Futterherstellung über die Zucht und Mast bis zur Schlachtung organisiert sind. Die traditionellen Hinterhofhaltungen versorgen ihre Tiere überwiegend mit Abfällen. Das Infektionsrisiko ist daher ausgesprochen groß. 

Der vietnamesische Schweinefleischverbrauch liegt geringfügig über der Inlandserzeugung, so dass bisher nur wenige Importe notwendig waren. Rd. 70 % des Fleischverbrauchs entfällt auf Schweinefleisch. Der Pro-Kopf-Verbrauch wird mit 28 Kg angegeben. Dabei wird das festgestellte Schlachtgewicht zugrunde gelegt. Es ist davon auszugehen, dass angesichts der vielen Hinterhofhaltungen die Datenerfassung erheblich hinter der Realität zurückliegt. 

Der durch die ASP bedingte Produktionsausfall hat zu steigenden Einfuhren aus der EU beigetragen. In den Monaten Jan bis März wurden bereits 23.000 t nach Vietnam gebracht. Damit stiegen die EU-Ausfuhren um 90 % gegenüber der gleichen Zeitspanne des Vorjahres. Auf das ganze Jahr bezogen könnte die 100.000 t Marke erreicht werden. Das entspräche rd. 2,5 % der EU-Exporte von Schweine-fleisch. Tendenz steigend.

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