Schweinebestand in Dänemark zum 1. Juli 2016: - 3 % Sauen gegenüber Vorjahr
Die vierteljährlichen Schweinebestandszählungen in Dänemark ergaben eine Reduzierung der Tierzahlen von 2,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahlen sind zur April-16-Bestandsaufnahme im Wesentlichen unverändert geblieben.
Die Zahl der Schlachtschweine fiel um 1,6 % zum Vorjahr mit besonderem Schwerpunkt in der Gewichtsklasse über 50 Kg.
Die Reduzierung des dänischen Sauenbestandes fiel mit rd. -3 % bedeutend größer aus. Im Vergleich zum Vorjahrestermin wurden rd. 30.000 Sauen weniger gezählt. Dieses Ergebnis zeichnete sich bereits in der April-Zählung mit ähnlich großen Zahlen ab. Der Bestandsabbau muss also hauptsächlich während der Niedrigpreisphase im Winter/Frühjahr 2015/16 stattgefunden haben.
Dänemark hat nicht nur Überschüsse im Schweinefleischsektor mit einem Selbstversorgungsgrad von 600 %, sondern ist mit 12 Mio. exportierten Ferkeln bzw. 40 % des aufgezogenen Nachwuchses pro Jahr auf die Ferkelausfuhr dringend angewiesen. In einer Niedrigpreisphase sind in Überschussgebieten die Preise noch stärker unter Druck als es sonst der Fall ist. Das bringt die Sauenhaltung in wirtschaftliche Bedrängnis.
Da Deutschland rd. 50 % der dänischen Ferkelexporte aufnimmt, sind Absatzbedingungen in diesem Land von besonderer Bedeutung. Dabei spielen die 4-D-Bedingungen eine besondere Rolle. Für den China-Export gilt die Forderung der Chinesen, dass das Fleisch nur von Tieren stammen darf, die in Deutschland aufgezogen, gemästet, geschlachtet und verarbeitet worden sind. Die betroffenen Schlachtunternehmen zahlen Aufpreise für Ferkel mit diesen Merkmalen. Das schränkt den Absatz dänischer Exporte nach Deutschland ein.
Dänemark hat jedoch bereits Polen als großes Absatzventil mit mehr als 4,5 Mio. Ferkel je Jahr und stark steigender Tendenz erschlossen.
In den ersten 5 Monaten des Jahres 2016 wurden insgesamt 5.507.410 dänische Ferkel bzw. 555.000 zusätzliche Ferkel bzw. 10,7% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres ins Ausland transportiert. Bei rückläufigen Sauenzahlen von rd. 30.000 zu je 12 Ferkel je Sau und 5 Monate fehlen rd. 360.000 Ferkel. Trotz Produktivitätssteigerung ist der Verlust nicht in vollem Umfange wettzumachen. Möglich ist noch ein verringerter Eigenbedarf an Ferkeln durch den Abbau von Schweinemastplätzen, wie das in der Vergangenheit auch schon der Fall war.
Eine Reduzierung der Ferkelzahlen in der EU ist gleichbedeutend mit der Verringerung der Schlachtzahlen und des Schweinefleischaufkommens.