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06.18
13:34

Zukünftig engere Rapsversorgung infolge Trockenheit. - Preise aber stabil

Verminderte Rapsernten 2018 in der EU und Deutschland

 Die Rapsernten in den Ländern der EU haben regional unterschiedlich unter den widrigen Wetterverhältnissen während der Bestellungsperiode im Herbst 2017 und in jüngster Zeit durch langandauernde Trockenphasen gelitten. Die jüngsten Schätzergebnisse laufen im Durchschnitt auf eine deutlich niedrigere Rapsernte 2018 hinaus.

 Die EU-Kommission schätzt mit Ende des Monats Mai eine Ernte um die 21 Mio. t. Die leicht vergrößerte EU-Anbaufläche wird durch den geringer erwarteten Flächenertrag mehr als kompensiert.

 In den einzelnen Mitgliedstaaten fallen die Ergebnisse jedoch höchst unterschiedlich aus. Im größten Erzeugungsgebiet Frankreich steigt die Ernte über 5,1 Mio. t, zwar größer als im schwachen Vorjahr aber deutlich unter dem 5-Jahresdurchschnittswert. Die deutsche Rapserzeugung war jahrelang mindestens gleichauf mit der französischen, fällt aber in diesem Jahr auf rd. 4,1 Mio.t ab. Die Rapserzeugung Polens hat zweifach unter Kahlfrostbedingen und der jüngsten Trockenperiode gelitten. Die EU-Kom schätzt 15,5 % Ernteeinbußen, in Polen selbst wird ein um rd. 20 % geringeres Ernteergebnis erwartet. In Großbritannien wird eine knappe Durchschnittsernte erwartet.

 Tschechien und Rumänien liegen mit 11 % über dem schwachen Vorjahresergebnis. In den übrigen kleinen Produktionsgebieten werden im Durchschnitt Ernteminderungen von 3 % geschätzt.

 Den EU-Rapsverbrauch schätzt die EU-Kom auf etwas über 25 Mio. t. Daraus errechnet sich eine Importbedarf von rd. 4 Mio. t. Allerdings dürfte die Vorausschätzung etwas zu hoch gegriffen sein, denn der Rapsölabsatz leidet unter der schwachen Nachfrage der Biodieselbranche.

 

Der deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine jüngste Junischätzung für die deutsche Rapsernte auf nur noch knapp über 4 Mio. t reduziert. Die stärkste Produktionseinbuße mit fast 40 % wird für Schleswig-Holstein veranschlagt; je zur Hälfte ist die Minderung auf witterungsbedingt reduzierte Anbauflächen und Ertragsrückgang zurückzuführen.  Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Thüringen sollen jeweils zwischen 12 und 15 % weniger zum Vorjahr ernten. In NRW werden -5 % erwartet.

 Bessere Rapsernten werden in den übrigen Bundesländern vorausgesagt, wobei in einzelnen Regionen das schwache Vorjahresergebnis zu berücksichtigen ist.

 Knapp verfügbare Rapsmengen führen zu einer engen Marktversorgung, dennoch halten sich die Preisbewegungen in engen Rahmen. Die Konkurrenzprodukte Palm- und Sojaöl sorgen dafür. Auch die Auseinandersetzung mit den Biodieseleinfuhren Argentiniens und Indonesien spielen eine Rolle. Die jüngste argentinische Exportsteuer auf Biodiesel könnte für etwas Entspannung sorgen.

 Zumindest haben sich die Rapskurse an den Börsen etwas mehr befestigt. Für größere Höhenflüge sind die Antriebskräfte jedoch nicht stark genug.

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