Die belgischen Kartoffelproduzenten setzten in dieser Woche alles daran, die Ernte so schnell wie möglich voranzutreiben. Zu Beginn dieser Woche waren noch ungefähr 10 % der Kartoffelbestände nicht gerodet, die trockenen Tage wurden genutzt um möglichst viele Knollen aus der Erde zu holen. Für die kommenden Tage sind aber wieder Regenschauer gemeldet. Die angekündigten Niederschläge sollen aber zumindest nicht ganz so kräftig ausfallen. Das könnte das Vorankommen der Ernte erneut ausbremsen. Fröste sind unterdessen aber vorerst nicht gemeldet. Preislich herrschte in Belgien in dieser Woche Stillstand. Die Notierungen wurden unverändert fortgeschrieben, obwohl die Fabriken wieder vermehrt Rohstoff geordert haben.
In den Niederlanden wurden die Ernterarbeiten ebenfalls kräftig vorangetrieben. Bis auf wenige Standorte mit schweren Böden ist die Ernte eingefahren. Auch hier könnte es durch die gemeldeten Regenfälle nochmals zu Verzögerungen kommen. Für die Notierungen ging es in dieser Woche um 25 Cent aufwärts.
Spanndend bleibt es auch auf dem englischen Kartoffelmarkt. Hier schlummern noch über 20.000 ha der Bestände im Boden und die Wetteraussichten sind schlecht. Für die kommenden Tage ist viel Regen gemeldet und nachts soll es teilweise Bodenfrost geben.
Am Terminmarkt macht sich heute die Unsicherheit über das Voranschreiten der Erntearbeiten bemerkbar. Die Umsatzzahlen bleiben mit bis jetzt 28 gehandelten Kontrakten für den April 20 Termin schwach. Preislich wurde die 17 € Marke heute Morgen aber schon mal wieder angetastet.
ZMP Live Expertenmeinung
In der letzten Woche veröffentlichte der Verband der Kartoffelerzeuger Nordwest-europas (NWPG) eine neue Ernteschätzung für Konsumkartoffeln der wichtigsten fünf nordwesteuropäischen Kartoffelländer. Sollten alle Kartoffeln geerntet werden, so kämen (in B,F,NL,GB+D) knapp 27 Mio. Tonnen zusammen. Das wären 10% mehr als im letzten Jahr und 1,8% mehr als im 5-Jahres-Durchschnitt. Am Ende der laufenden Vermarktungssaison könnten Konsumkartoffeln trotzdem wieder knapp werden. Dafür sorgen gute Exporte nach Osteuropa und Länder am Mittelmeer.