Die Notierungen für Verarbeitungskartoffeln bleiben derweil stabil. In den Niederlanden wurden die in der letzten Woche gewonnen 0,25 Euro/t gestern wieder zurückgenommen. Die weiteren europäischen Notierungen bleiben in dieser Woche konstant. In Belgien stellt sich für die Sorten Bintje und Fontane ein ausgeglichener Markt da, lediglich Challenger sind von einem Angebotsüberhang gekennzeichnet. Freie Waren werden überall im geringen Umfang gehandelt, die Abnehmer konzentrieren sich dieser Tage und wohl auch in den kommenden Wochen auf die Abwicklung von Vertragswaren. An den Kassamärkten für Speiseware setzen sich die festeren Preise weiter durch. Von einer sonst üblichen Novemberflaute kann keine Rede sein. Gerade Verpacker fragen rege Ware nach.
Im größten Kartoffelanbaugebiet der USA in den Bundesstaaten Idaho, Washington und Oregon, wo ca. 60% der US-amerikanischen Kartoffelernte wächst, rechnen Experten mit einer gegenüber dem Vorjahr um 4% kleineren Ernte. Von dem was gewachsen ist muss man aber noch einiges abschreiben, denn im Okto-ber wurden die Farmer wieder einmal von Nässe und Kälte überrascht. Darüber hin-aus verzeichneten auch die Kartoffelbau-ern im Red River Valley in der Grenzregion zu Kanada offiziellen Berichten zufolge den Ausfall von 3.600 Hektar. Dort werden fast alle Knollen zu Pommes frites verar-beitet. Der niederländische VTA berichtet sogar von 6.000 Hektar, die dort fehlen sol-len.
An der EEX werden Kartoffeln fester gehandelt. Am Montag startete der Handel mit 16,70 Euro, gestern wurde die 18 Euro-Marke wieder angetastet. Heute morgen handelt der April-Kontrakt im geringen Umfang schwächer. Erstmals wurde diese Woche wieder der Kassaindex veröffentlicht, der mit 13,70 Euro in die neue Saison startet. In dem Kassaindex werden die Notierungen aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Frankreich mit je 25% gewichtet.
Kartoffeln-Aktualisieren,
ZMP Newsticker 20.11.2019
Kein Angebotsdruck am Markt für Konsumkartoffeln
Die Kassapreise für Konsumkartoffeln in West- und Mitteleuropa sind aktuell stabil. Angebot und Nachfrage halten sich die Waage. Letzte Woche wurde erstmals in dieser Saison von der Leipziger Terminbörse EEX der Index für Veredelungskartoffeln mit 13,7 €/dt ermittelt. Die vier Ländernotierungen liegen relativ nahe beieinander. Bis auf einige lagerkritische Partien und Reste vom Feld gibt es neben Vertragskartoffeln kaum ein freies Angebot für die Kartoffelverarbeiter. In den Niederlanden kommt die Kartoffelernte wegen ständig neuer Niederschläge weiter nur langsam voran. Noch rechnet aber noch niemand mit Verlusten. Exporteure aus den Überschussregionen nehmen das verfügbare Angebot für ihre Kunden im Ausland zeitnah auf, sodass – anders als in anderen Jahren zu dieser Zeit - kein Angebotsdruck aufkommt.
ZMP Live Expertenmeinung
Viele Felder, die noch gerodet werden konnten, sind immer noch zu nass. Auch für die kommenden Tage sind Niederschläge gemeldet, insbesondere für Belgien und Frankreich. Marktbeobachter gehen davon aus, dass hier etwa 5- 10% der Kartoffeln im Boden liegen. Im Vereinigten Königreich sogar noch gut 15 - 20% der erwarteten Erntemenge. Die verbeleibenden Feldbestände sind jedoch schwierig bis teilweise unmöglich zu roden. Den Prognosen nach soll das Wetter auf der Insel typisch englisch bleiben.