20.
12.19
Kaum Bewegung am Kartoffelmarkt

Kartoffeln Cockpit, 20.12.2019

  • Kaum freie Ware auf dem Markt
  • Streiks in Frankreich begrenzen Lieferkapazitäten
  • Lagerkritische Ware drängt auf den Markt
  • Der Markt für Spreisekartoffeln zeigt sich ausgeglichen

Der Markt für Verarbeitungskartoffeln befindet sich nahezu in Winterstarre. Fabriken berichten, dass seit einigen Tagen kaum Neugeschäfte zustande kommen. Zum einen konzentrieren diese sich auf die Verarbeitung der Vertragswaren und zum anderen lassen sich derzeit kaum freie Waren mobilisieren. Grundsätzlich ist jedoch ein Interesse der Verarbeiter an weiteren Waren vorhanden, die Abgabebereitschaft jedoch vor dem Jahreswechsel ausgesprochen gering, es kommt kaum zu Angeboten.

Auch in Belgien findet kaum Handel statt, lediglich lagerkritische Ware wird gehandelt. Die Notierungen bleiben unverändert. In Frankreich ist der Markt weniger vom tatsächlichem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage geprägt als vielmehr durch Generalstreiks wegen der Rentenpolitik. Der Export ist wegen fehlender Lieferkapaziäten aufgrund des Streiks gering. Insbesondere nach Spanien und Großbritannien nehmen die Exporte ab. Lagerkritische Waren drängen zudem, weshalb die Notierungen am Dienstag auch keine Luft nach oben hatten. Die niederländische Notierung zieht an. Der EEX-Kassaindex bleibt unverändert.

Der Umschlag an Speisewaren erreicht in dieser Woche seinen Höhepunkt, Einzelhandel und Verpacker bestellen fleißig, denn bis zum 24.12. sind Kartoffeln für das Weihnachtsgeschäft gefragt. In den meisten Bundesländern bleiben die Preise für Speisewaren unverändert, regional wie in Niedersachsen können die Handelsspannen jedoch entweder am unteren oder am oberen Ende zulegen. Insgesamt zeigt sich der Speisemarkt jedoch ausgeglichen.

An der EEX zeigen sich derweil stabile Preise. Heute werden wieder mehr Kontrakte gedreht als noch zu Beginn der Woche, aktuell steht der April 2020-Termin 0,30 Euro im Plus. (VR-Agrarberatung)

Kaum Bewegung am Kartoffelmarkt

Kartoffeln-Aktualisieren,

ZMP Newsticker 30.12.209

5,5% der britischen Kartoffelernte noch im Boden

In ihrer zweiten vorläufigen Schätzung für die britische Kartoffelernte 2019 nennt das AHDB (Entwicklungsbehörde für Landwirtschaft und Gartenbau) 5,19 Mio. Tonnen. Der Einschätzung liegen Angaben von 292 Landwirten zugrunde und man geht davon aus, dass 5,5% der Anbaufläche noch nicht geerntet werden konnte. Der Ertrag wird auf durchschnittlich 46 to/Hektar geschätzt.
Anfang November ging man noch davon aus, dass 482.000 Tonnen Kartoffeln im Boden verbleiben. Die bis dahin geerntete und eingelagerte Menge sollen sich bisher einigermaßen gut halten. Nass geernteten Partien mussten allerdings rasch verbraucht werden. Eine Schätzung zu dem Lagervorrat gibt es aktuell noch nicht.
Die knappe Marktversorgung dürfte sich nach Einschätzung der Experten in den verschiedenen Regionen und je nach Verwertungsrichtung unterschiedlich darstellen.
Preise für Speisekartoffeln sind bereits deutlich gestiegen und erreichten schon die Höchststände des Vorjahres. Es gab aber auch Regionen, wo es nicht so viel geregnet hat. Landwirte von dort verkauften bereits bis zu 70% ihrer Ernte im Voraus. In Teilen von Lincolnshire und angrenzenden Regionen, wo es außergewöhnlich viel geregnet hat, können die Landwirte ihre vertraglich zugesagten Mengen kaum liefern. Aus Schottland, wo die Ernte fast komplett abgeschlossen werden konnte, dürften Anfang nächsten Jahres mehr vertragsfreie Kartoffeln nach England und Wales verkauft werden, was auf die Preise drückten dürfte.
Yorkshire und Teile des Nordwestens und des Nordostens, wo die meisten Niederschläge registriert wurden und es während der gesamten Vegetationszeit immer regnete, blieben prozentual die meisten Kartoffeln im Boden. Man spricht von 20-30%. Dort wachsen ca. 30% der britischen Verarbeitungskartoffeln. Betroffen sind fast ausschließlich spät reife Sorten. Am 8. Oktober waren noch 774.000 Tonnen im Boden.
Starkregenfälle im September verschlechterten die Backfarben und es kam immer wieder zu Beanstandungen obwohl der Markt extrem schlecht versorgt war. Alle Kartoffeln die im Oktober geerntet wurden haben schlechte Backfarben und alle Versuche, dieses zu verbessern sind bisher gescheitert.
Seit November kommt die Ernte fast gar nicht mehr voran, da die Böden kaum noch abtrocknen. Was jetzt geerntet wird, eignet sich nicht mehr für die Lagerung. Die betroffenen Farmer warten nun bis zum Frühjahr und darauf, ob von der Ernte noch etwas für den geplanten Verwendungszweck zu gebrauchen ist.
Da auf dem europäischen Festland die Kartoffelerträge unterdurchschnittlich ausfielen, können die britischen Importeure von hier kaum Speisekartoffeln importieren. Im Gegenteil: Länder wie Polen, die Tschechische Republik und Rumänien sind auch auf der Suche nach Konsumkartoffeln.
Nach den Weihnachtstagen dürften aber schottische Kartoffeln dafür sorgen, dass die Speisekartoffelpreise in Großbritannien vorerst nicht weiter steigen. Pommes-Fabriken in Großbritannien kaufen aktuell ihren Verarbeitungsrohstoff in Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Dafür erzielen die Versandhändler aktuell mindestens 11 €/dt ab Station. Das ist für die Käufer auf der Insel aktuell die günstigste Alternative.

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