12.
10.17
Ölsaaten: auf der Suche nach einer verläßlichen Orientierung

Ölsaaten Cockpit, 12.10.2017

  • gute Nachfrage
  • ausstehende Ernterisiken
  • schwierige Aussaatbedingungen in Südamerika
  • Rohölkurs auf vergleichsweise erhöhten Niveau
  • überdurchschnittliche globale Versorgungslage
  • hohe Erwartungen an US-Sojaernte
  • handelspolitische Verunsicherungen

Vorsichtig tastende Ölsaatenkursentwicklung –  neue USDA-Fakten mit wenig Änderung

Die beiden Marktführer Soja und Palmöl im Ölsaatenmarkt entwickeln eine unterschiedliche Kursdynamik. Die Sojanotierungen sind während des Monats September mit Vor- und Zurückbewegungen aus der Talsohle herausgekommen und stehen jetzt vor der weiteren Entscheidung einer begründbaren Aufwärtsentwicklung.

Die US-Sojaernte wird zwar fortlaufend durch ungünstige Bedingungen verzögert, aber es mehren sich die Einschätzungen, dass die Erträge überdurchschnittlich ausfallen können. Dann könnte ein Rekordergebnis von mehr als bisher geschätzten 120 Mio. t herauskommen. Andererseits wird darauf verwiesen, dass sich die Nachfrage nach Soja weiterhin auf steigendem Ast bewegt, so dass ein zu befürchtender Preisdruck ausbleiben könnte. Schon der aktuelle Preisauftrieb mitten in der Ernte ist ungewöhnlich.

Im Hintergrund wirken sich auch die kritischen Aussaatbedingungen für Soja in Südamerika aus. Die hohen Niederschläge in Argentinien behindern genauso wie die Trockenheit in einigen Teilen Brasiliens. Die Aussichten sollen aber besser werden.

Beim Palmöl drücken die auf über 2 Mio. t gestiegenen malaysischen Vorratsbestände auf den Kursverlauf. Die Erzeugung ist im Sept überraschenderweise niedriger ausgefallen als im August. Mehrere islamische Feiertage haben zur zeitweisen Aussetzung der  Erntearbeiten geführt.  Üblicherweise steigen die Erntemengen kontinuierlich bis in den Okt eines jeden Jahres an. Man rechnet jedoch damit, dass ein Nachholeffekt sowohl im Okt als auch im Nov eintreten könnte. Die Palmölkurse notieren seitwärts auf einem mittlerem Niveau.

Die Rapspreise in Paris kommen seit Monaten nicht über die Marke von 370 €/t hinaus, obwohl vom Rohölkurs im Durchschnitt durchaus positive Signale kommen. Die jüngste Schätzung der EU-Kommission für das Jahr 2016/17 mit gut 22 Mio. t hat zu einer Verbesserung der  EU-Versorgungslage beim Raps geführt. Trotz erhöhtem Verbrauch werden nur 3,5 Mio. t Importe vorausgesagt. Entscheidend dürfte jedoch die Unsicherheit über die EU-Einfuhrzölle beim Biodiesel sein. Rapseinkäufer bleiben zurückhaltend.

Von der neuen USDA-Schätzung  erhofft  man sich neue richtungsweisende Eckdaten. )

USDA Ölsaatenschätzung – leicht erhöhte Produktionsergebnisse und Endbestände

Die jüngste Okt-Schätzung des USDA lieferte leicht steigende Produktionsergebnisse, im knapp gleichen Maße zunehmende Verbrauchszahlen und einen nur geringfügig steigenden Überhangbestand.

Die Überraschung für Marktteilnehmer bestand in der Absenkung der US-Sojaerträge, die wiederum durch eine größere Anbaufläche ausgeglichen wurde. Experten hatten mit höheren Flächenerträgen gerechnet. Trotz gleichbleibender US-Erntemenge gab es an der Chicagoer Börse eine kurze Kursrallye im Bohnenbereich.

Die Welternte an Soja wurde gegenüber der Vormonatsschätzung etwas zurückgenommen Auch Raps musste aufgrund der niedrigen Ernten in Kanada,  EU und Australien Federn lassen.

Die Palmölerzeugung wurde wie im Vormonat auf unveränderte 66 Mio. t geschätzt. An den Ernten in  den beiden großen Gebieten Malaysia und Indonesien wurden keine Änderungen vorgenommen. Die Überhangbestände wurden auf das Niveau des Vorvorjahres  leicht gekürzt.

Bis auf Palmöl erhielten die Kurse im Ölsaatenbereich leichten Aufwind. Davon konnte trotz steigenden  Eurokurses auch der Rapspreis in Paris ein wenig profitieren.

Ölsaaten: auf der Suche nach einer verläßlichen Orientierung
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ZMP Live Expertenmeinung

Eine überdurchschnittliche Versorgungslage beim Marktführer Soja  drückt allgemein auf die Kurse im Ölsaatensektor. In den USA erwartet man eine nochmalige Rekordernte. Ernte- und Anbaurisiken verhindern jedoch einen weiteren Abfall der Notierungen in diesem Bereich.  Ein vergleichsweise stabiler Rohölkurs auf erhöhten Niveau stützt das Preisniveau. Die nächsten Erntemonate beim Palmöl könnte zu höheren Angebostmengen beitragen und den schon hohen Vorratsbestand steigern. Für die Rapspreise sind  die Verunsicherungen durch die Importzölle auf Biodiesel entscheidend. Bisher wirkte das Niveua von 370 €t als Widerstandslinie.  

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