16.
06.21
Preise auf 1,48 €/kg gesenkt

Schwein - Aktuelles vom 15.06.2021

  • immer noch niedrige Schlachtzahlen und Voranmeldungen
  • Nachfragesteigerung durch Gastronomie und Grillsaison
  • mengen- und preisbedingter Exportrückgang nach China
  • Angebotsdruck bei Schweinefleisch im EU-Binnenmarkt

Deutschland: Angebotsdruck auf dem Fleischmarkt – Preise auf 1,48 €/kg zurückgesetzt.  

Die wöchentlichen Schlachtzahlen liegen mit 869.451 (Vorwoche 803.474, Vorvorwoche 758.955) wieder im oberen Durchschnitt. Die Schlachtgewichte sind mit 97,2 kg geringfügig gefallen.  

Die Voranmeldungen liegen mit 209.500 (Vorwoche 209.900, Vorvorwoche 214.800) weiter auf niedrigen Niveau.  

Beim Weiterverkauf der Teilstücke an LEH, Verarbeiter und für den Export wurden die Durch-schnittspreise um -3 ct/kg gesenkt. Kotelett gab sogar um – 4 ct/kg nach.  

Bei der ISN-Auktion am Di, 15.06. kam bei einem Angebot von nur 1.055 Schweinen ein Preis von 1,60 €/kg (-3 ct/kg zur Vorauktion) heraus. Es gab einen Überstand von 54 %.   

Der V-Preis für die Zeit vom 17.06. bis 23.06.2021 wird auf 1,48 €/kg erheblich gesenkt. Die Spanne reicht von 1,48 bis 1,50 €/kg. 

Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:  

In Dänemark sind die Preise in der 24. KW 2021 unverändert geblieben. Das nachlassende China-Geschäft lenkt die Warenströme verstärkt in den EU-Binnenmarkt.  Für die 25. KW werden die Preise um -8,5 ct/kg gesenkt.

In Belgien sind die Preise in der 24. KW weiterhin unverändert geblieben. Das belgische Preisniveau bleibt vergleichsweise niedrig.  

Niederlande: Die Preise wurden in der 24. KW in den meisten Schlachtbetrieben unverändert beibehalten. Ein Betrieb zahlt 3 ct/kg weniger.  

In Frankreich sind die Preise in der Bretagne unverändert bei 1,55 €/kg stehen geblieben. Erhöhte Schlachtzahlen bei unveränderten Schlachtgewichten treffen zunehmend auf Billigimporte aus Überschußregionen.  

In Italien sind die Notierungen in der 24. KW unverändert beibehalten worden. Importe aus Spanien setzen die Notierungen unter Druck.  

In Spanien wurden die Preise in der 24. KW um weitere +0,5 ct/kg auf umgerechnet rd. 2,04 €/kg angehoben. Abnehmende Schlachtgewichte in der warmen Jahreszeit verringern das Fleischangebot. Allerdings läßt das China-Geschäft nach. Überhänge werden im EU-Binnenmarkt abgeladen.  

In den USA sind die Preise in IOWA nochmal auf umgerechnet 2,38 €/kg gestiegen. Die Notierungen für den neuen Frontmonat Juli an der Chicagoer Börse bleiben jedoch bei 2,15 €/kg. Eine aktuell steigende Grillnachfrage trifft auf saisonbedingt niedrige Schlachtzahlen und fallende Schlachtgewichte. Die Kühlhausvorräte werden immer mehr reduziert.  

Brasilien: Die Erzeugerpreise haben sich nach dem rasanten Preisrückgang wieder bei 1,51 €/kg stabilisiert. Die Inlandsnachfrage bleibt einkommensbedingt schwach. Fallende Erlöse beim China-Export werden durch Ausfuhrsteigerungen in andere Importgebiete ausgeglichen. Hohe Futterkosten bremsen den Produktionsanstieg aus.  

China: Der Preisrückgang setzt sich weiter fort. Die Notierungen liegen umgerechnet bei 2,99 €/kg. Noch von einem Monat waren es rd. 5 €/kg. Die Nachfrage hat deutlich abgenommen. Im Gegenzuge sorgen zunehmende Inlandserzeugung und wachsende Importe für ein ausreichendes Angebot. Für den Sep-2021 werden an der Dalian Börse Futurekurse nur noch von 3,23 €/kg gehandelt.  

Fazit: Der Schlachtschweinemarkt wird einerseits durch ein knappes Angebot an Schlachtschweinen mit nachgebenden Schlachtgewichten bestimmt. Niedrige Voranmeldungen signalisieren zwar, dass auch weiterhin begrenzte Tierzahlen zu erwarten sind. Die zunehmenden Öffnungen in der Gastronomie und wetterbedingt steigende Grillaktivitäten sollten eigentlich für mehr Nachfrage sorgen. Aber: Der fallende China-Export (Mengen und Preise) lenkt überschüssige Ware in den EU-Binnenmarkt. Steigende Fleischmengen hierzulande drücken auf die Teilstückepreise.

Preise auf 1,48 €/kg gesenkt
ZMP Live+ Logo

ZMP Live Expertenmeinung

Ein Preisrückgang von 9 ct/kg mitten in der Grillsaison und zunehmender Öffnung der Gastronomie hat schon Seltenheitswert. Aber der mengen- und preisbedingte Rückgang beim China-Absatz zwingt die EU-Ausfuhrländer (u.a. Spanien, Dänemark, Holland und ASP-bedingt Deutschland), die Ware in den EU-Binnenmarkt umzulenken. Das in der EU steigende Fleischangebot überfordert die saisonal hohe Nachfrage. Die gesenkten Teilstückepreise sind ein Beweis dafür.

Hohe Erwartungen hinsichtlich Preisstabilisierung werden an die anhaltend niedrigen Schlachtzahlen hierzulande geknüpft.

ZMP Marktbericht kompakt
Aktuelles von den Märkten kompakt für Sie zusammengefasst

Achtung, du siehst derzeit historische Daten da du entweder kein ZMP Live+ Mitglied oder nicht eingeloggt bist. Hol dir jetzt den Informationsvorsprung!

21.
01.24
09:09

Weniger Schweinefleisch in der Welt Der weltweite Schweinefleischmarkt wurde in den letzten 5 Jahren stark durch den ASP-Ausbruch in China und dem nachfolgenden rasanten Wiederaufbau der Tierbestände in Mitleidenschaft gezogen. Zuerst verursachte eine Verdoppelung der chinesischen Einfuhren ungewöhnliche Preiserhöhungen, die aber in der Folgezeit…

15.
01.24
12:09

USDA: Globaler Fleischmarkt 2024 stagniert – Rind stabil, weniger Schwein, mehr Hähnchen Das US-Agrarministerium (USDA) hat in seiner vierteljährlichen Jan.-24-Ausgabe eine Vorschau auf den globalen Fleischmarkt veröffentlicht. In der Summe aller bedeutenden Produktionsgebiete wird für 2024 keine nennenswerte Veränderung zum Vorjahr erwartet. Im…

28.
12.23
09:40

Viehzählung vom 03. Nov. 2023: Rückgang der Schweinebestände vorerst gestoppt. Mit Stichtag 03. Nov 2023 ist der bundesdeutsche Schweinebestand wieder um +1,3 % zur Mai-23-Zählung angestiegen. Im Jahresvergleich sind es jedoch um -0,7 % weniger. Bei den Sauen wurde mit +0,25 % nur unwesentlich aufgestockt. Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe…

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich