Deutschland: V-Preis 1,80 €/kg (Spanne 1,80 – 1,80 €/kg)
Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit 770.139 Schweinen (Vorwoche 772.032) geringer ausgefallen, die Schlachtgewichte mit 97,5 kg (Vorwoche 98,0 kg) sind rückläufig.
Bis Ende April 2022 sind in Deutschland 7.300 t Schweinefleisch in die PLH-Aktion geflossen. In der EU sind es insgesamt 47.500 t. Mehr als die Hälfte wurde für 2 Monate unter Verschluß genommen.
Die Voranmeldungen fallen mit 293.000 Schweinen (Vorwoche 294.800) geringfügig kleiner aus, bleiben aber weiterhin auf unterdurchschnittlichen Niveau.
Beim Weiterverkauf der Teilstücke an LEH, Verarbeiter und für den Export wurden die Durch-schnittspreise um weiter -3 ct/kg gesenkt. Seit Anfang April sind Preise um rd -30 ct/kg gefallen.
Die ISN-Auktion am Di, 17. Mai 2022 blieb wiederholt ohne Ergebnis.
Der V-Preis ist für die Zeit vom 19.05.2022 bis 25.05.2022 auf 1,80 €/kg festgeschrieben worden; die Spanne reicht von 1,80 bis 1,80 €/kg.
Mit Stand vom 13.Mai 2022 sind 3.895 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg amtlich bestätigt worden. In Norditalien summieren sich die Funde auf 119 ASP-Wildschweinfälle. Die Funde in der Nähe von Rom – 400 km südlich des bisherigen Seuchengebietes – werden wöchentlich größer.
Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:
In Dänemark sind die Preise in der 20. KW 2022 um +3 ct/kg auf vergleichbare 1,68 €/kg gestiegen. Schweinebestände gehen nach jüngster Viehzählung um 5 bis 7 % zurück.
In Belgien sind die Preise in der 20. KW 2022 nach dem Rückgang in der Vorwoche unverändert geblieben. Lebendangebot und Fleischabsatz sind weitgehend ausgeglichen.
In den Niederlanden sind die Preise in der 20. KW ebenfalls auf dem reduzierten Vorwochenniveau unverändert geblieben.
Auch in Frankreich/Bretagne sind die Preise bei 1,698 €/kg unverändert geblieben. Die Schlachtzahlen erreichen nach den Feiertagen niedrige 374.000 Stück.
In Italien sind die Notierungen in der 20. KW 2022 ebenfalls stehen geblieben.. Der Angebotsüberhang fällt geringer aus.
In Spanien sind die Preise in der 20. KW 2022 unverändert ausgefallen. Spanische Schlachthöfe haben 7.700 t in der PLH-Aktion eingelagert.
In den USA/IOWA sind die Preise auf 2,37 €/kg gestiegen. Für die Sommermonate 2022 notieren die Terminkurse jedoch nur noch um die 2,25 €/kg Marke. Hohe Inflationsraten dämpfen trotz anlaufender Barbecuesaison den Fleischabsatz. Der hohe Dollarkurs verteuert den fallenden Export.
Brasilien: Die Erzeugerpreise sind im Durchschnitt trotz stärkeren REAL auf 1,42 €/kg zurückgefallen. Eine Inflationsrate über 10 % bremst die Nachfrage. In einigen Provinzen erhalten unabhängige Einzelbetriebe Notkredite.
China: Die jüngsten Preise haben sich weiter auf 2,85 €/kg erhöht. Der Rückgang des Schweine-bestandes und die Covid-bedingten Einschränkungen verringern das Angebot. Die Terminkurse an der Dalian-Börse werden im Sept.-2022 bereits wieder mit 3,56 €/kg gehandelt. Im 3. Quartal 2022 sollen endlich wieder Gewinne erzielt werden.
Fazit: Der weltweit zu beobachtende Anstieg der Verbraucherpreise hat eine nachlassende Nachfrage ausgelöst. Beim Fleischabsatz entwickelt zurzeit auch die Grillsaison nur eine begrenzte Wirkung. Hoffnungen richten sich auf ein anhaltend niedriges Lebendangebot.
ZMP Live Expertenmeinung
Nach der zurückliegenden Preisrücksetzung auf 1,80 €/kg ist ein weitgehend ausgeglichenes Verhältnis zwischen einem weniger drängenden Lebendangebot und der verbraucherpreisbedingt gedämpften Fleischnachfrage zu beobachten. Diese Tendenz hat das Potenzial, sich in moderater Form fortzusetzen. Gegenteilige Entwicklungen sind zurzeit nicht auszumachen.