(AMI) – Nachdem sich die europäische Schweineproduktion 2017 leicht rückläufig entwickelte, nahmen die Schlachtzahlen im ersten Halbjahr 2018 wieder deutlich zu. Mit insgesamt 130 Mio. geschlachteten Tieren betrug das Plus fast 3 %, bzw. + 4 Mio. Stck. Relativ hohe Ferkel- und Schweinepreise motivierten im vergangenen Jahr dazu, die Sauen- und Mastschweinebestände auszudehnen. Insbesondere in Spanien, Polen, Dänemark und in den Niederlanden stockten die Tierhalter ihre Bestände kräftig auf. Dabei spielt Spanien im ersten Halbjahr beim Schweinfleischaufkommen mit einem Plus von 6,0 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Vorreiterrolle. Bereits seit einigen Jahren wird die Produktion hier deutlich ausgebaut, auch für die kommenden Jahren wird ein stetiges Wachstum erwartet. Dennoch konnte Deutschland, trotz einer Verringerung der Schlachtzahlen, die Spitzenposition im Ranking behaupten.
Außenhandel stabilisiert sich
Während die Produktion innerhalb der Europäischen Union deutlich zugenommen hat, stagnierte der Außenhandel in der ersten Hälfte des laufenden Jahres. Bis einschließlich Juni exportierte die EU rund 1,8 Mio. t Schweinefleisch an Ziele außerhalb des Staatenbündnisses. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem minimalen Zuwachs von gerade einmal 1 %. Größter Lieferant bleibt auch 2018 Deutschland, dicht gefolgt von Spanien. Beide Länder konnten ihre Liefermengen an Drittstaaten noch einmal deutlich ausbauen.
Hauptabnehmer ist dabei mit großem Abstand China. Nach einem schwachen Start hat sich der Handel im Jahresverlauf stabilisiert, die gelieferten Mengen liegen inzwischen ziemlich genau auf Vorjahresniveau. Auch darüber hinaus spielt der Handel mit Asien eine immer wichtigere Rolle. Neben China gehören auch Sürdkorea, Japan und die Philippinen zu den wichtigsten Abnehmern von europäischem Schweinefleisch.
ZMP Live Expertenmeinung
Aufgrund des weiter wachsenden Angebots an Schweinefleisch in Europa ist und bleibt das Staatenbündnis auf Exportpartner angewiesen. Gerade China wird dabei weiterhin eine große Rolle zukommen. Ein Einbruch der Exporte, etwa durch ein weiteres Ausbreiten der ASP, könnte fatale Auswirkungen auf die heimischen Märkte und die erzielbaren Preise haben.