Wie die Viehzählung vom November 2018 ergab, hielten Ende des
vergangenen Jahres nur noch 22.400 Betriebe bundesweit Schweine oder
Sauen. Innerhalb eines Jahres haben damit, einmal mehr, rund 1.100
Betriebe ihre Pforten geschlossen. Das entspricht einem Rückgang um fast
5 %, bei den Sauen fällt das Minus sogar noch deutlicher aus. Bereits
jetzt ist diese Entwicklung auch am Bestand zu spüren. Nach den
vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes sank der gesamte
Schweinebestand zuletzt um 4,1 % im Jahresvergleich. Die deutlichsten
Rückgänge sind im Bereich Ferkel und Jungschweine zu verzeichnen. Ein
Grund für diese Entwicklung ist sicherlich in der schwierigen
wirtschaftlichen Lage der vergangenen Monate und Jahre zu suchen.
Schwierige Zeit für Schweinemäster
Schon seit Herbst 2017 bereitet die Wirtschaftlichkeit in der
Schweinemast Probleme. Gerade in den vergangenen Monaten sind dabei die
Kosten häufig gestiegen, insbesondere Futtermittel wurde teurer. Die
Ausgaben für das Futter haben einen Anteil von rund 50 % der gesamten
Kosten. Selbst die vergleichsweise niedrigen Preise für Ferkel konnten
das nicht ausgleichen, insbesondere da den hohen Kosten sehr niedrige
Schlachterlöse gegenüberstanden. Auch mit einer optimalen Kostenstruktur
und sehr guten biologischen Leistung ist es kaum möglich Gewinne durch
die Schweinemast zu erzielen. Bei durchschnittlichen Leistungen wurde
nach dem Modell der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) im Jahr
2018 ein Verlust von 8 Ct/kg Schlachtgewicht erwirtschaftet. Um jegliche
Kostenfaktoren zu decken, benötigen die Landwirte einen
Schlachtschweinepreis von rund 1,52 EUR/kg.
ZMP Live Expertenmeinung
Die finanzielle Lage in der Schweinemast dürfte auch in den kommenden
Wochen weiter angespannt bleiben. Ende Januar sind kleinere Aufschläge
zwar nicht ungewöhnlich, zugleich steigen üblicherweise aber auch die
Ferkelpreise. Eine nachhaltige Belebung ist eigentlich erst im Frühjahr
zu erwarten, dann könnte das kleine Angebot auch zu deutlich höheren
Preisen führen.