benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Finanzkrise gelöst? Es ist so still geworden.

Vor wenigen Wochen war noch Weltuntergang mit täglichen Wasserstandsmeldungen und Heute interessiert es wohl keinen mehr.

ist die Krise gelöst?

oder hat man genug von dem Gelaber und den immer wieder gleichen Gesichtern?

Es ist wohl die Stille vor dem Sturm.

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SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ benedikt54 [#1]

a: Sommerloch

b: Irgendwann ist alles abgelutscht, aktuell ist der Focus mehr auf Globale Rezession gerichtet

c: Ich glaube, Staaten allein am aktuellen Zinsniveau zu beurteilen ist einseitig. Vor der Einführung des Euro galten Zinsen um die 6% in den USA als extrem niedrig! Investoren (zb Versicherungen) brauchen gut verzinsten Anlagen. Die Betrachtung und Einschätzung der Verschuldung wird differenzierter werden. Bei manchen (Griechenland) scheint der Zug abgefahren, ander haben die Kurve wohl gekrazt (Irland), weils eine reine Bankenkrise war. Ausbaden werdens die jeweiligen Anleiheinvestoren. Grüsse SPOMI

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ SPOMI [#2]

Ist denn ein Problem gelöst worden?

Sind die Ursachen der Krise beseitigt worden?

Gibt es denn ausser der Semantik von Politikern irgendwelche
Zahlen und Fakten die belegen das sich was gebessert hat?

Für mich befinden wir uns im Auge des Hurrikans und der nächste Sturm
ist bereits im Anmarsch.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ SPOMI [#2]

Natürlich werden es die Anleihekäufer ausbaden, sie gehen schliesslich auch das Risiko ein.

Es geht doch nur darum wer den Schrott letzendlich im Depot hat, und diese Leute haben dann die Arschkarte.

Mit dem ESM und dem Ankauf von Anleihen durch die EZB hat letztendlich der Steuerzahler die Arschkarte und darauf läuft es hinaus.

Je länger das ganze ungelöst bleibt desto mehr Zeit besteht für Banken und Versicherungen usw. ihren Dreck aus den Depots zu beseitigen.

Wie schon mal gesagt, alles ist derzeit ein Verteilungskampf bei dem am Ende der Steuerzahlen wieder das Nachsehen haben wird.

tomxy
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Hier eine Zusammenfassung der Krise und ihrer Ursachen. So wird es derzeit an der Uni Aalen gesehen.

http://www.youtube.com/watch?v=7CPW7zzpsfg&feature=youtu.be

Die Vorteile des Euros für Deutschland finden sich ab ca. Minute 44.

Insgesamt kommt der Vortragende zu dem Schluss, dass es Kapitalfehlallokationen im Umfang von ca. 3 Billionen Euro gibt. Bis die abgeschrieben sind, dürfte einige Zeit ins Land gehen.

Genau genommen dürfte man, wenn man der Argumentation folgt, überhaupt keine Kapitalanlagen in Europa mehr haben.

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ benedikt54 [#3]

Bis zu den Wahlen in den USA wird die Nachrichtenlage wohl optimistisch gestaltet werden. Die Aktienkurse sind in den letzten Monaten vor den Wahlen meist gestiegen.

Es ist ein Geben und Nehmen: Die jeweiligen Regierungen geben den Großbanken (v. a. GS) Einfluss, indem sie den CEO zum Finanzminister machen. Und andere leitende Mitarbeiter in wesentliche Funktionen bringen. Und die Großbanken sorgen dafür, dass eine scheinbar angenehme Wirtschaftslage dem Präsidenten zur Wiederwahl hilft.

Für 2013 bin ich weniger optimistisch - irgendwann wird die Rechnung bezahlt werden müssen.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ tomxy [#5]

Danke für das Einstellen des videos.

Der Vortrag hat mir extrem gut gefallen und das in jeder Hinsicht, zumal er sich mit meinen eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen deckt.

Es ist das was ich meinen Kindern immer versuche beizubringen, das man alles zu hinterfragen hat und sich immer die Frage stellen muss wer profitiert daran und warum tun sie das.

tomxy
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ benedikt54 [#7]

Mir hat der Vortrag auch gut gefallen. Interessant ist ja auch, dass Teile daraus in der Politik derzeit diskutiert werden (wie etwa die Höhe einer Vermögenssteuer ab 2 Mio).

Hast du eine Meinung zur derzeit vorangetriebenen Abschaffung des Bargelds in der EU? In deutschen Zeitungen findet sich nicht sehr viel darüber. Mir ist dieses Thema heute zum ersten Mal in einem Nebensatz aufgefallen, nachdem Schweden ja schon vor Monaten einen Vorstoß gemacht hat und einige südeuropäische Länder die Bezahlung mit Bargeld bereits stark eingeschränkt haben.

Der naheliegenste Verdacht ist sicherlich, dass man verhindern will, dass Geld sich dem staatlichen Zugriff entzieht. Es gibt aber noch andere Effekte, die bei einer Bargeldabschaffung auftreten würden. So würde m.E. eine Bargeldabschaffung der Liquidität von Banken zugute kommen. Die Einlagen müssten sich um den Bargeldumlauf erhöhen (Ende 2008 über 700 Mrd. Euro). Falls Bargeld demnächst auf eine Chipkarte geladen werden muss, erhöht sich die Liquidität sogar weiter, da der Kontoinhaber mit der Aufladung bereits belastet wird, auch wenn das Geld noch nicht verfügt wurde, sich also noch im Bereich der Bank befindet.

Daneben ist es wahrscheinlich, dass man mit der Abschaffung des Bargelds bei Einzahlung auf Konten einen Herkunftsnachweis fordern wird - was dann wiederum einen Steuereffekt auf unversteuerte Einkommen zu Folge hätte. Möglicherweise taucht auch ein Teil des Geldes gar nicht mehr auf, weil es aus kriminellen Machenschaften stammt - wobei ich der Meinung bin, das gerade diese Klientel über die Möglichkeiten verfügt es zu waschen.

Problematisch ist sicherlich auch der Teil des im Ausland zirkulierenden Bargelds das sind ca. 25-30%. Eigentlich ein enormer Vorteil quasi zinslos Geld vom Ausland zu leihen. Diesen Vorteil würde man bei einer Bargeldabschaffung dann natürlich verlieren.

gautama2
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ benedikt54 [#4]

Was ist an einem System, wo der Steuerzahler letztlich die Unternehmens- und Bankengewinne bezahlt, denn wirklich so viel besser als am Kommunismus? Letztendlich verliert der Bürger in beiden alles und Wenige haben am Ende alles bei sich. Außer dass der Bürger auf dem Weg zum Zusammenbruch mehr Bananen hat ist das Ergebnis am Ende gleich. Wenn es wirklich zum Systemreset kommt und das Spielchen von vorne beginnt kann ich meinen Kindern nicht raten ordentlich zu wirtschaften sondern auf Pump "Vermögen" zu schaffen und alles zu verprassen solange es nur geht. Jetzt bin ich mAl auf die Reaktionen gespannt :)

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ gautama2 [#9]

Der Unterschied zwischen beiden Systemen besteht darin, das im Kommunismus alles bezahlt ist, während im Kapitalismus alles auf Pump läuft.

Warum fahren in Düsseldorf, München so viele Luxusautos?

Ganz einfach, weil man nicht auf Pump U-Bahn und Strassenbahn fahren kann.

Die bessere Variante ist natürlich der Kapitalismus, aber die vernünftigere Variante wäre einmal aus beiden Systemen zu lernen und ein Konstrukt zu schaffen das nicht zwangsläufig im Chaos enden muss.

Dies sollte doch in unserer doch so aufgeschlossenen Welt einmal möglich sein.

AAA
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ benedikt54 [#10]

"...ein Konstrukt zu schaffen ...Dies sollte doch in unserer doch so aufgeschlossenen Welt einmal möglich sein."

Solange es nicht genügend Bewusstsein und Wille zur Veränderung (Eigenverantwortung) gibt, wird es dazu in größerem Stile nicht kommen.

In dem Video von @ tomxy [#5] wird in den ersten 4 Minuten dargestellt, wie wir uns mit "unnötiger Arbeit" alles verteuern und ständig Pseudo- Konjunkturen schaffen!

Das sagt doch schon alles über unser unreflektiertes Leben.

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