Marktbeobachter
Mitglied seit 7 Jahre 7 Monate

Unnotierte Aktien

Guten Tag.

Ich habe mich vor ein paar Tagen einmal wieder durch die Kurslisten der unnotierten Werte von Schnigge und Valora durchgelesen.

Mich hat erstaunt, wieviele AG´s derzeit nicht börsennotiert, sozusagen OTC gehandelt werden.

Viele Werte haben nur noch einen minimalen Streubesitz - teilweise unter einem halben Prozent.

Wie bewertet man eigentlich eine unnotierte Aktie, die monatelang nicht gehandelt wurde bzw. so gut wie kein Umsatz stattfindet ?

Rein nach letztem Geschäftsbericht und aktuellsten Nachrichten ? Squeeze-Out Spekulationen ? Wielange müsste man auf ein Abfindungsangebot bzw. Squeeze-Out warten ? Monate-, Jahre-, Jahrzehntelang - Niemals ?

Ein Beispiel, dass ich im Auge habe. Heimlich, still und leise hat sich ein chinesischer Investor im letzten Jahr 99,72 % des Aktienkapitals der Aluminiumwerke Unna gesichert. Die Transaktion ging ohne Preisangabe (es wurde Stillschweigen vereinbart) über die Bühne.

Die restlichen 0,28 % der restlichen Aktien sind weiterhin im Streubesitz. Nur, welchen rechnerischen Wert haben diese Aktien eigentlich ?

Wiedereinmal nur ein paar Gedankenspiele von mir...

Schönen Tag und eine gute Zeit.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

"Wie bewertet man eigentlich eine unnotierte Aktie, die monatelang nicht gehandelt wurde bzw. so gut wie kein Umsatz stattfindet ?"

Gar nicht!

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Zu den guten alten Zeiten gabs oft Geschichten über Pennystocks die einen Reich machen.

Je obskurer die Story, desto besser.

Früher glaubte ich in jungen Jahren auch noch an die Zahnfee. Eine Aktie die 0,15 cent kostet ist ja billig, eine IBM die 100 Dollar kostet ist ja teuer. 

In der Realität ist es genau umgekehrt. Der Pennystock ist einen Dreck wert und lebt nur von Geschichten und Phantasie, aber der unbedarfte Anleger

liebt Geschichten, ja er ist geradezu versessen danach. Ökonomische Realität hingegen, nein Danke.

Scorpion hat es mit 2 Wörtern auf den Punkt gebracht.

Gar nicht,  genau so sollte man diese Dinge betrachten.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Habe ich auch nie verstanden, weshalb Anleger immer nur auf den Preis, aber fast nie auf die Bewertung dahinter schauen.

Squeezeout macht nur bei liquiden Aktien Sinn, wenn das zu übernehmende Unternehmen nicht übernahmewillig ist, und der Übernehmende aber unbedingt will.
Dann hat man die Chance, egal zu welcher Wahrscheinlichkeit, einen besseren Preis erzielen zu können. Ansonsten nicht.

Das sollte man aber nach Jahrzehnten TMW wissen. Sowas haben wir hier schon um 2005/06 hier diskutiert.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Leider ist durch die Migration zu viel Wissen verschwunden.
Limitup und Co mit seinen Pennystockdeals war doch immer sehr aufschlussreich.
Das war ein schöner Thread. Da konnte man gut nachvollziehen, wie dieses Spiel funktioniert. Er hatte sich immer an Frick's Pushing orientiert.
Schon vergessen Franjio?!

Marktbeobachter
Mitglied seit 7 Jahre 7 Monate

Hallo Scorpion, Benedikt.

An den damaligen Thread bzw. die Diskussionen kann ich mich noch schwach erinnern. Habe diese damals auch eher überflogen, da mich Penny-Stocks -damit meine ich hauptsächlich die kleinen kanadische und US Minen- und Ölgesellschaften, die überwiegend an der Börse Berlin und im sonstigen deutschen Freiverkehr gelistet waren- noch nie sonderlich interessiert haben. Wie Benedikt richtig sagt, nur Geschichten und Phantasie - ich füge noch Träumereien und Seifenblasen hinzu :o)

Nein, mein (passives) Interesse -wenn ich von unnotierten Aktien rede- liegt bei Titeln, die entweder ehemals an einer deutschen Börse notiert waren und dann aus welchen Gründen auch immer "delistet" wurden, oder um solide Unternehmen, die noch nie an die Börse gingen.

Beispielsweise waren die Aktien der Steigenberger Hotel AG auch im Segment der unnotierten zu finden. Damals auch so gut wie kaum Umsatz und ein minimaler Teil im Streubesitz. Die Minderheitsaktionäre erhielten damals eine Barabfindung vom Mehrheitsaktionär, die ein paar Jahre später nach einem gerichtlichen Vergleich noch erhöht wurde. Aber kein Penny-Stock...

Schwere Aktien, die einen minimalen Streubesitz aufweisen, gibt es auch börsengelistet. Spontan fällt mir dazu die AUDI AG ein. Wann kommt hier das Squeeze-Out durch VW ? Niemals ?

Unnotierte Aktien sind per se illiquide Titel, schon richtig. Mich interessierten sie aber schon immer.....Nebenwerte halt.

Ende der 1990er hatte ich über einen Düsseldorfer Händler unnotierte Aktien (effektive Stücke inklusive Dividendenscheinbögen) der Konsortium AG gekauft - wollte sie dann bei meiner damaligen Hausbank auf mein Depot einliefern. Ihr hättet mal sehen sollen, was die Mitarbeiterin für Augen machte und vor allem wie lange das dauerte, bis der ganze Papierkram erledigt war. Sie hatte noch nie von unnotierten Aktien gehört, geschweige denn von Telefonhandel mit unnotierten Aktien.

Schönen Tag und viele Grüsse.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Warte doch einfach auf den nächsten heftigen Einbruch, und dann kaufe ein paar Bluechips.

Aber nur mir Geld, das Du nicht brauchst.
Das waere mein Rat.

Optionscoaching
Mitglied seit 7 Jahre 6 Monate

@ Marktbeobachter

Es ist leider eine Tatsache das der aussenstehende Spekulant oder in dem Fall auch "Zocker" das letzte Glied in der Informationskette in diesem Spiel ist. Klar lockt die Vola in den Dingern an, so wie überall, aber die Gewinner stehen schon vorher fest. Darin sind die meisten gefangen, denn normale Blue Chips sind halt zu langweilig, da passiert ja nichts...was da alles nicht passiert ist kann man in den Charts ab 2009 erkennen.

Wie hier schon geschrieben wurde: Wenn man in börsengehandelten liquiden Märkten schon keinen Erfolg hat wie wahrscheinlich ist dann ein Erfolg in diesen Segmenten?

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

" Tatsache das"
Tatsache, dass

"Wenn man in börsengehandelten liquiden Märkten schon keinen Erfolg hat wie wahrscheinlich ist dann ein Erfolg in diesen Segmenten?"
Korrekt, Teletrader.

Ich habe 2009 nach meinen Käufen 2003/04 aktiv und massiv zugekauft, fast am Tief.
Call the risk.
Bei Bluechips passiert nichts?! Relativ sicherlich nicht, bei genügend hinreichender Summe schon absolut.

Ich habe nie verstanden, weshalb man Risiko nicht aktiv evaluiert, und bewusst eingeht.
Genauso wird es doch gemacht.
Das Verstehen von Börsenzyklen ist doch exorbitant wichtig. Dafür braucht man aber keine Bücher.
Mehr muss man eigentlich nicht wissen.
Trades, hier, lach!

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