Marktbeobachter
Mitglied seit 7 Jahre 7 Monate

Nicht böse gemeint...aber die Mehrheit der Marktteilnehmer scheint (ist ?!) auf dem Holzweg zu sein.

Guten Tag. Grüss Euch zusammen.

Folgend einige Gedanken von mir.

Was meiner Meinung nach wirklich relevant ist, um die zukünftige Zinsentwicklung bzw. die zukünftige Finanzierung von Staat und Wirtschaft zu prognostizieren ?

Ein Klick auf

https://www.gao.gov/assets/700/695309.pdf

und

https://www.treasurydirect.gov/govt/rates/pd/avg/2018/2018_11.htm

zeigt es.

Ein Auszug aus dem sehr lesenswerten Dokument.

-----------------------------------------

Additionally, interest on the debt held by the public increased to $357 billion in fiscal year 2018—up from $296 billion in fiscal year 2017. As we have also

previously reported, in recent years interest rates on Treasury securities have remained low, so interest costs have been low.14 However, the Congressional Budget Office (CBO) projects those interest rates will rise in the short and long term, increasing the interest costs on the debt. CBO also projects that over the next 10 years spending on interest on the debt will grow more quickly than any other component of the budget. In addition, as the debt held by the public grows, greater interest payments would result than would otherwise exist with less debt. The key drivers of spending will continue to put upward pressure on the budget. Absent action to address the growing imbalance between spending and revenue, the federal government faces an unsustainable growth in debt. In taking action to change the federal government’s growth in debt, it will be important for Congress.

----------------------------------------------

Diese Erkenntnisse vermisse ich in der täglichen Berichterstattung.

Sollten sich tatsächlich höhere Leitzinsen durchsetzen, werden diese durch ein mehr an Staatsverschuldung "bezahlt" = willkommen auf dem Weg in die Hyperinflation.

Oder man belässt die Zinsen auf den "ultraniedrigen" Niveaus = auch keine Lösung und à la longue auch schlecht für den Geldwert.

Meiner Meinung weiss man das bei der FED und dem US-Schatzamt (Treasury Department). Die Problematik ist auch -meines Erachtens bei allen Zentralbanken und "Schatzämtern" weltweit bekannt.

Hoffentlich versucht man nicht eine offensichtlich zugeschnappte "Schuldenfalle" oder englisch "debt trap" der breiten Öffentlichkeit zu verschleiern.

Interessant ist auch ein Blick auf

https://www.investopedia.com/terms/m/monetary-accord-1951.asp

Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand ein Interesse an einem tatsächlichen Kollaps der Weltwirtschaft hat und die Wahrung der Geldwertstabilität eh schon keine relevante Rolle mehr spielt. Fallen in solch einem Umfeld Aktienmärkte ?

Kennt die breite Masse der Marktteilnehmer diese Fakten ? Oder ist sie diesbezüglich auf dem Holzweg ?

Wiegesagt nur ein paar meiner persönlichen Gedanken, die mich bewegen.

Noch ein schönes Wochenende.

Profile picture for user SPOMI
SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

die Japaner wollen das aber seit Jahrzehnten nicht!  , den Ruin....

Geld ist genug da, die andere Seite der Medaille. 

es bleibt offen und spannend, SPOMI

Marktbeobachter
Mitglied seit 7 Jahre 7 Monate

Hallo SPOMI. Hallo in die Runde.

Es war Ende 2007 als ich das erste Mal die Daten über die anstehenden Fälligkeiten von US-Staatsanleihen -zufälligerweise- näher in Augenschein nahm. Was mir sofort auffiel, war die Tatsache, dass sich ein Grossteil der fälligen Anleihen im Bereich 2008-2010 kumulierte. In der Tat war die durchschnittliche Laufzeit der Papiere auf "bedrohliche" 48 Monate bzw. 4 Jahre gesunken (!).

Folgend ein Link zu einer sehr interessanten Sammlung von Dokumenten, welche die Zusammenarbeit von FED und US Schatzamt belegen. 

https://fraser.stlouisfed.org/timeline/treasury-fed-accord

Die beiden Institutionen arbeiteten zu einer Zeit des -wohlgemerkt- goldgedeckten US-Dollars zusammen und die FED garantierte (!) dem Schatzamt dauerhaft niedrige Zinsen um eine stabile und kostengünstige Finanzierung der USA zu gewährleisten. 

Wiegesagt, das alles mit einer goldgedeckten Währung (!). 

Um wievieles einfacher ist solch eine Praxis heutzutage, mit ungedecktem Papiergeld ?

Die Inflationsrate schnellte dadurch in den 1940ern auf fast 20 % und das -ich wiederhole nochmals- bei einer goldgedeckten Währung. Heutzutage -im Zeitalter des ungedeckten Fiat-Papiergeldes- verharrt die Inflation bei unter 2 % und das nach einem Jahrzehnt von QE und Nullzinsen. Phantastisch, nicht wahr ?

Ich persönlich habe nach der Lektüre der historischen Dokumente mein eigenes Bild von der ganzen Sache. 

22.000.000.000.000 $ mit 2.5 % finanziert = 550.000.000.000 $ jährliche Zinsen

22.000.000.000.000 $ mit 4 % finanziert = 880.000.000.000 $ jährliche Zinsen

und 22 Billionen sind nur der status quo. 

Selbstredend kommen noch neue Schulden zur Defizitdeckung des Staatshaushaltes und die Zinsen hinzu. Und das jährlich. 

Und das in einem Umfeld steigender Zinsen ? Und das ohne schädliche Effekte auf den Geldwert ? 

Ja...klar....mein Tip an alle. Hirn einschalten und die Fakten dem ganzen aktuellen Schmonzens gegenüberstellen und sich endlich ein Bild darüber machen.

Die Schuldenfalle hat zugeschnappt. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Wir können alle rechnen und diese Rechnung in die Zukunft projizieren.

Beste Grüsse und ein schönes Wochenende.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

franjo

Sogesehen liegen doch die Meisten seit den 80er Jahren falsch. Selbst da wurde laufend vom Alptraum der Verschuldung gesprochen.

Das ist gut 30 Jahre her. Warum sollte es nicht nochmal 30 Jahre so laufen? Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit stark steigender Zinsen ist wohl kaum 

zuträglich für eine florierende Wirtschaft. Wir Wissen es nicht und es geht doch vielmehr darum wie man sich die Situation zu eigen macht. 

Ich selbst bin ein massiver Gold und Silberbulle der Kurse von weit über 2000 sieht. Was wird der Auslöser sein? Auch das mag ich  nicht zu sagen.

Viellicht ist es die Verschuldung, oder doch was ganz anderes.

Ich sehe viele Märkte nicht fundamental sonder zyklisch und da ist Gold an der Reihe.

Profile picture for user zorrie
zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Mitte der 80er habe ich ein Büchlein gelesen - Walter Lüftl/Paul C. Martin  - Die Formeln für den Staatsbankrott. Darin wurde mathematisch hergeleitet, dass Östereich auf Grund der damals aktuellen Schuldensituation bis 1991 pleite gehen MUSS(!)

Irgendwann kommt der Big Bang. Habe schon immer damit gerechnet. Aber wann??? Dachte dann 2008 es sei so weit.

War's aber ganz offensichtlich nicht. Warum also sollte es 2019 kommen? Warum nicht 2029? Es bleibt nix anderes, als zu beobachten und vorbereitet zu sein. Sachwerte wie Edelmetalle sind sicherlich nicht das schlechteste. Schulden gilt es zu minimieren.

StoxxDude
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Marktbeobachter, die Inflation kommt von den Löhnen. Seit den 90ern steigt aber der Lohn für die breite Masse unterhalb des Produktivitätswachstums, besonders krass ist es in Deutschland. Die Kohle wandert statt in die Taschen der breiten Masse in "Assets", was anscheinend mittlerweile ein weitgefasster Begriff ist. Letztens hab ich gesehen das Gameboy Spiele in OVP aus den 90ern mittlerweile auch dazu gehören, da bezahlen Leute 500€ für (kosteten damals 50 DM).

Und ich weiss nicht wo das Problem mit Verschuldung sein soll, Geld kommt nur als Schuld in den Kreislauf. Das ist ein systemisches Problem.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

stoxx

So ist es. Es ist das Verhältnis von Löhnen zur Inflation bzw. vielmehr die Lohnstückkosten zur Inflation. 

Franjo verkörpert den klassischen Monetaristen und ist damit auf dem Holzweg. 

Auch SPOMI hat Japan angesprochen. Man muss sich nur die Lohnentwicklung bei denen seit den 90er Jahren ansehen und unsere Ansicht wird massiv untermauert.

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich