Marktbeobachter
Mitglied seit 7 Jahre 7 Monate

USA: Zinsausgaben für Staatschulden so hoch wie noch nie.

Guten Morgen.

Die Zinsausgaben für die ausstehenden US-Staatsschulden werden mit gut 530 Milliarden US-$ so hoch wie noch nie sein.

https://www.treasurydirect.gov/govt/reports/ir/ir_expense.htm

Dabei wurden die Zinsen bisher "nur" moderat und nicht abrupt erhöht. Der Effekt ist aber offensichtlich spürbar....

Bald wird auch die Marke von 21.5 Billionen US-$ bei der Gesamtverschuldung erreicht sein.

Kaum auszumalen, wenn die Zinsen ohne Deckelung weiter steigen. Wer soll das bezahlen ? Etwa die Notenpresse ?? 

Noch ein schönes Wochenende.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Marktbeobachter

Wie haben denn die USA ihren massivern Anstieg der Verschuldung geregelt der durch den 1. und 2. Weltkrieg entstanden ist?

Mit dieser Regelung könnte man doch die Problematik lösen, im übrigen auch bei uns.

Marktbeobachter
Mitglied seit 7 Jahre 7 Monate

Hallo Benedikt. Grüss Dich.

Beide Male durch Geldentwertung. 1933 und in den 1950ern.

Viele Grüsse.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Marktbeobachter

Falsch

Die Steuersätze für Unternehmensgewinne wurden bis zu 90 Prozent erhöht.

Geschadet hat es den Unternehmen nicht. 

Die hohen Steuersätze haben die Unternehmen dazu veranlasst die Gewinne zu reduzieren und das geht mit Investitionen welche letztendlich die Wirtschaft ankurbeln

und wiederrum die Steuereinnahmen erhöhen.

Marktbeobachter
Mitglied seit 7 Jahre 7 Monate

...ok, das ist mir neu, wusste ich nicht. 

Die Abwertung des Dollars 1933 und die durch die Nullzinspolitik der 1940er verursachte Hochinflation ab Ende der 1940ern bis in die späten 1950er hinein, habe ich immer als Entschuldungsphasen gesehen.

Eigentlich sind diese Ultrahohen-Steuersätze auch verständlich, da "goldgedecktes" Geld knapp war und die Kriege sehr kostenintensiv waren. FIAT ging nicht, also Kriegsanleihen und Bevölkerung heranziehen. 

Ich weiss nicht, ob das heute in einem FIAT-Umfeld so umsetzbar wäre. Hohe Steuern würden die "schuldenbasierte" Wirtschaft abwürgen und daran hat kaum jemand Interesse. 

Also doch Notenpresse ?

Beste Grüsse.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Warum würden hohe Steuern die schuldenbasierte Wirtschaft abwürgen? 

Das genaue gegenteil ist der Fall.  Wenn ich Unternehmer bin und muss derartige Steuren zahlen, was tue ich dann?

Ich Investiere um die Gewinne zu reduzieren.

Seit wann würgen Investitionen die Wirtschaft ab?

Es ist halt eine andere Art zu denken, weit weg von der sonst gelehrten Volkswirtschaftlichen doktrin.

Das von Seiten des Kapitals solche Ideen als Teufelszeug verschrien sind ist ja nachvollziehbar.

Das es aber in der Praxis bereits angewendet wurde und sich als voll funktionsfähig rausgestellt hat darf natürlich

niemals öffentlich verbreitet werden. Fakt ist, es hat den Unternehmen nicht geschadet.

Man muss auch bedenken das in den letzten 15 Jahren die Unternehmen als Schuldner quasi ausgefallen sind. Die Gewinne sind so gross das man eine Finanzierung für den Kapitalmarkt nicht mehr braucht. 

Man ist zum Nettogläubiger geworden.

Das aber Schulden ein muss sind, denn ohne Schulden gibt es keine Gläubiger, wird total verkannt.

Wenn die Privatpersonen Nettosparer sind,

Wenn die Unternehmer Nettosparer sind,

wer soll sich denn noch verschulden?  

Es bleibt nur der Staat, anders geht es nicht und dann kommt die schwarze Null ins Spiel, von unseren Oberkranken Finanzministern. 

Das wir eine schwarze Null haben ist im übrigen totaler Schwachsinn. Die Verschuldung geht nur ins Ausland. 

Jedes Jahr über 240 Mrd. Neuverschuldung des Auslands gegenüber der BRD. 

Es wird höchste Zeit, wenn es eh schon nicht zu spät ist , das die Unternehmen sich wieder an der Finanzierung des Gemeinwohls beteiligen, aber man bringe das den Politikern bei? 

Marktbeobachter
Mitglied seit 7 Jahre 7 Monate

Guten Abend Benedikt und vielen Dank für die anhängende Grafik.

Mir waren die damaligen astronomischen Spitzensteuersätze in den USA bis heute nicht bekannt. Es ist interessant zu sehen, dass der Spitzensteuersatz seit der Präsidentschaft Ronald Reagans in den 1980ern kontinuierlich gesunken ist.

Deine Argumentation hat Hand und Fuss und ist sicherlich in einem normalen Umfeld auch denkbar.

Ich meine aber, dass global seit zehn Jahren ein Ausnahmezustand herrscht. QE und Nullzinspolitik haben alles auf den Kopf gestellt und verzerrt.

Offensichtlich fährt man auch ganz gut damit, denn der Wirtschaft geht es ja gut. Arbeitsplätze werden geschaffen und sind sicher. Solange man „Hip-Hip-Hurra --- Alles ist super – alles ist wunderbar“ lebt, stört es doch nicht weiter, dass man riesige Staatsschulden hat, die nicht mal grossartig was kosten.

Würde in einem -in diesem- solchen Umfeld, einem solchen Szenario nicht nicht viel besser eine „Inflationssteuer“ passen ? Das Nominaleinkommen bliebe gleich und auch die Einkommensteuer bliebe unverändert, jedoch würde sich das Realeinkommen aufgrund der Inflation verringern.

Gleichzeitig verlören die Staatsschulden real an Wert. Der Staat entschuldet sich bei unerwartet hoher Inflation also ohne eigene Leistung.

Dies gilt zwar auch für alle anderen Schuldner. Der Staat wäre jedoch als einziger in der Lage, durch seine Politik Inflation wirksam zu erhöhen.

Ganz am Schluss kann der Staat Inflationsgewinne der Bürger bzw. Schuldner konsequent besteuern.

Sind nur ein paar Gedankenspiele von mir, aber ich denke, dass Deine Argumentation stimmig ist, aber in der aktuellen Situation zu kompliziert und den aufgeblähten Kreislauf stören würde. Steuererhöhungen würden die Kaufkraft der Bürger schmälern und diese halten ja gerade die Wirtschaft mit dem schönen Konsum am Laufen.

Viel Einfacher wäre die Entschuldung durch eine schleichende und mit der Zeit immer schneller werdenden Inflation.

À la longue würde der Staat so viel schonender seine Schulden abbauen. Zahlen müssten in beiden Fällen -ob Steuererhöhungen oder hohe Inflation- die Bürger.

Ist alles sehr interessant……

Noch ein schönes Wochenende und viele Grüsse.

Profile picture for user zorrie
zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate
 

Holding U.S. Treasurys? Beware: Uncle Sam Can't Account For $21 Trillion

https://www.forbes.com/sites/kotlikoff/2019/01/09/holding-u-s-treasurie…

Ökonomen: US-Staatsanleihen werden hoch riskant

https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2019/01/10/oekonomen-us-sta…

21 Milliarden USD im US-Staatshaushalt ohne Belege verbucht, ohne das klar ist, wo die herkommen.

Wenn es um eine "Materie der nationalen SIcherheit" (die darf mal wieder für jeden Rechtsbruch herhalten ...) geht, dürfen Budgetposten jederzeit verschoben und nachträglich geändert werden.

US-Staatsanleihen spielen mit ihrem Ruf als ultimativ sicherstem Investment außerhalb von Sachwerten.

StoxxDude
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

es sind sogar Billionen, mit Edelmetallen macht man definitiv nichts falsch mittelfristig 

US Trillions = Billionen

US Billions = Milliarden

Profile picture for user zorrie
zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Hmmmm, das wäre genau so hoch wie die ofiziellen Staatschulden ... 

Aber das interessiert ja sowieso niemanden, Schulden machen ist populär und kostet nichs. 

Profile picture for user SPOMI
SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

kreative ,nicht vorhandene Buchführung von Leuten, die nix als Kampf im Kopf haben!

der Rest in USA muss das finanzieren. so gesehen versteh ich Trump und seine milit.Rückzugstrategie.

SPOMI

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich