Richard Ebert
Member for 11 years 2 months

Besserer Anlegerschutz mit Beratungsprotokoll ?

Regierung will mehr Anlegerschutz

Von Frank Drost, Christian Kemper, Anke Rezmer und Thomas Schmitt

Handelsblatt, Berlin/Frankfurt (16.02.09) - Die Bundesregierung will die Rechte der Anleger stärken. Konkret geht es zunächst um eine transparentere Beratung bei Finanzprodukten und großzügigere Verjährungsfristen für Schadensersatzklagen. Verbraucherschützern geht insbesondere das geplante Beratungsprotokoll aber noch nicht weit genug.

Am Mittwoch wird das Kabinett voraussichtlich grünes Licht für diese Änderungen geben.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-inside/regierung-will-mehr-anlegerschutz;2157776;0)

Submitted by Richard Ebert on
benedikt54
Member for 11 years 2 months

@ Richard Ebert [#1]

Ja ganz T0ll.

Typisch Deutsch. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist wird der Bürokratenschimmel aktiv. Das wurde doch schon seit Jahren gefordert.

Aber was nützt es?

Meine Frau kauft bei der Hypobank einen Geldmarktfond, nachdem man ihr das Festgeld ausgeredet hat. 4,5 anstatt 1,5%. Das ganze Risikolos.

Auf dem Beratungsbogen und dem Produkt steht auch noch die Klassifizierung "Sicher" .

Fakt ist, das das Papier 35% verloren hat.

Muss die Bank zahlen?

gautama2
Member for 11 years 2 months

Wenn der Kunde schon nicht versteht was man ihm angedreht hat, wie soll er dann wissen ob das Beratungsprotokoll stimmt?

Asamat
Member for 11 years 2 months

Wer die Welt idiotensicher zu machen versucht, bewirkt auf jedem Fall immer einen großen Anstieg in der Zahl der Idioten ...

benedikt54
Member for 11 years 2 months

@ Asamat [#4]

Keiner erwartet von einem Berater das dieser die Zunkunft kennt und somit die richtigen Prognosen abgibt.

Das was man aber erwarten muss und verlangen kann, ist die Umsetzung der Anlagewünsche des Kunden.

Das die Berater immer die Produkte verkaufen die am meisten Provision bringen und somit den klaren Risikohinweis ignorieren ist ja bekannt.

Aus diesem Grund ein Protokoll, das von beiden Seiten unterschrieben sein muss und eine Aushändigung einer Kopie.

Banken haben das in Ihnen gesetzte Vertrauen verspielt.

Asamat
Member for 11 years 2 months

@ benedikt54 [#5]

Was die Banken Berater nennen, sind eigentlich Verkäufer. Wer Beratung in seinem Interesse will, geht zu einem Unabhängigen, und bezahlt auch dafür. Bezahlen muß man so oder so, da der Kamerad ja nicht von Luft und Liebe lebt. Man hat also nur die Wahl zwischen expliziter und impliziter Bezahlung. Offensichtlich wählt die Mehrzahl der Deutschen die implizite, denn es scheint, da gäbe es etwas umsonst ...

Gruß,
Asamat

F
Member for 11 years 2 months

Wann ist man ein guter Bankberater ?

Die grundlegenden Dinge sind meines Erachtens, sich zum einen in sein Gegenüber hineinversetzen zu können und vor allem seine finanziellen Anlagebedürfnisse und verständlichen Verlustängste abschätzen zu können. Ein grosses Interesse am aktuellen Marktgeschehen -national wie international- gehört ebenfalls dazu.

Wahrscheinlich sitzt die Mehrheit der Bevölkerung dem Irrglauben auf, in jeder Bankfiliale würde ein professioneller Aktienhändler sitzen, der dann ihr Geld möglichst Gewinnbringend anlegt.

Könnten das die "angestellten" Bankberater überhaupt ?

Eine Banklehre wird meistens nach bestandener mittlerer Reife oder dem Abitur begonnen. Der Absolvent ist also mit ca. 23 Jahren ein voll ausgebildeter Bankkaufmann mit IHK-Prüfungszeugnis. Nach guten 10 bis 15 Jahren Berufserfahrung -eventuell auch früher-, interner Lehrgänge und Schulungen etc. kann er sich dann -wenn er sich für diesen Weg entscheidet- Privatkundenbetreuer nennen. Der klassische Bankberater.

Vergessen wird, dass dieser Bankberater immer nach den Vorgaben des eigenen Bankhauses -quasi als Marionette- fungiert und er selbst ziemlich wenig eigenen Handlungsspielraum hat. Bankberater sind grösstenteils reine Theoretiker, die gelinde gesagt überhaupt nicht einschätzen können, welche praktischen Chancen und Risiken auf den Märkten herrschen und daher meistens Produkte des eigenen Hauses -übrigens nach erfolgten Produktlehrgängen- der Kundschaft anbieten.

Einem älteren Rentnerehepaar mit regelmässiger kleiner Rente und einem jahrelang angesparten Guthaben bietet man nun mal keine volatilen Produkte an, dass versteht sich doch von selbst. Auch wenn das eigene Haus gerne mehr solcher verkaufter Produkte in der Statistik hätte.

Das grundlegende Problem in Deutschland ist, dass es kein Schulfach "Vermögensmanagement" gibt. Also ein von Klein auf unterstützender Weg beginnend in der Schule, der zu mehr Unabhängigkeit in zukünftigen finanziellen Fragen führt.

Machen wir uns doch nichts vor. Diejenigen, die keine berufliche Laufbahn im Finanzbereich anstreben, kennen doch ab Berufsbeginn die Bank nur als Eingangs- und Lagerstelle für ihr Gehalt. Die Bankmitarbeiter bekommen dann in den Augen der breiten Masse eine solch geheimnisvolle Aura, die ihnen aber rein fachlich betrachtet nicht in dem Masse zustehen sollte.

Der allgemeine Bankberater ist meines Erachtens ein ganz normaler Angestellter mittleren Verdienstes, der nach Vorgaben seinen Job erledigt. Nicht mehr und nicht weniger.

Und Asamat hat Recht. Professionelle Beratung kostet oftmals Geld und Bankhäuser wie Rothschild, Metzler, Berenberg, Delbrück - Bethmann - Maffei, Hauck & Aufhäuser etc., etc. bieten diese professionelle Beratung auch an. Allerdings liegt die Vermögensschwelle, ab der man in den Genuss einer solchen Beratung kommt recht hoch.

Vermögende Privatkunden haben also einen automatisch grösseren Schutz vor schlechter Beratung als der gewöhnliche Privatkunde. Mit ihnen setzen sich dann die wirklich professionellen Bankberater zusammen.

benedikt54
Member for 11 years 2 months

@ Paljusevic, Franjo [#7]

Vermögende Privatkunden haben also einen automatisch grösseren Schutz vor schlechter Beratung als der gewöhnliche Privatkunde.

Komisch, vermutlich hat das Herr Merck gar nicht gewusst.

F
Member for 11 years 2 months

Ich bin mir nicht so sicher, ob Herr Merckle seine eigene Meinung -auch gegen anderslautende Ratschläge- vielleicht unbedingt auf eigene Faust durchsetzen wollte. Wenn er so gewaltig in VW Short gegangen ist, musste doch die entsprechende Gegenseite diese von Merckle eingegangene Short-Position abdecken bzw. hedgen. Hat er sich damit also selbst ein Bein gestellt und durch seine eigene gigantische Short-Aktion den Ende Oktober erfolgten Kursspike auf 1000 € selbst verursacht und damit praktisch sein eigenes Geld ohne fremdes Zutun in die Mülltonne geschmissen ? Kann man überhaupt so grosse Short-Positionen in einer Aktie mit solch -im Verhältnis zu anderen DAX-Werten- kleinem freien Streubesitz eingehen, ohne damit Kurssteigerungen durch entsprechende Gegenhedges von der anderen Seite zu provozieren ? Wer den Film Goldfinger kennt, kann sich bestimmt an die Situation erinnern, in der James Bond in seinem Sport-Coupé auf einem Firmengelände auf der Flucht vor seinen Gegner ist. In der entscheidenden Szene sieht er ein Auto auf sich zukommen, das keine Anstalten macht ihm auszuweichen. Kurz vor dem vermeintlichen Zusammenstoss zieht Bond dann seinen Wagen auf die Seite und damit direkt in eine Mauer hinein. Es gab allerdings kein auf ihn zukommendes Auto, sondern lediglich seine in einem grossen Spiegel reflektierenden Scheinwerfer. Er selbst hat sich also -ohne es zu wissen- geblendet und durch das Ausweichen vor seinem Spiegelbild geschadet. Herr Merckle hätte sich meines Erachtens vor einer solchen Aktion wirklich mit mehreren fachkundigen Spezialisten zusammensetzen und vor allem deren bestimmt kritischen Ratschläge hören sollen.

Asamat
Member for 11 years 2 months

Man muß nicht Millionen haben, um sich unabhängig beraten zu lassen. Es gibt genug selbstständige, unabhängige Berater, die Versicherungs- und Finanzberatung anbieten. Allerdings ist man es bei uns nicht gewöhnt, einen Stundensatz dafür zu bezahlen, weil man dasselbe ja vermeintlich bei den Banken umsonst bekommt.

Das ergibt die seltsame, etwas traurige Konsequenz, daß die Leute, die es eigentlich am nötigsten hätten (die ohne große Mittel), meinen sich das nicht leisten zu können. Während die, bei denen es ohne Beratung nicht so schlimm wäre, es sich leisten.

Das ist ein wenig wie bei den Energie-sparenden Elektrogeräten: die energiesparenden Geräte, die langfristig günstiger aber in Anschaffungspreis teurer sind, werden von den Betuchteren gekauft. Während die, die sowieso nicht viel Geld haben (und die nicht gewöhnt sind, in längeren Zeiträumen zu denken), die billigeren Geräte kaufen. Die dann langfristig teurer sind.

Eigentlich müßte der Ärmere sagen:
- ich kann es mir nicht leisten, das "billigere" Gerät zu kaufen.
- ich kann es mir nicht leisten, auf die unabhängige Beratung zu verzichten.
Aber in der Realität denken die Leute ohne Geld nicht so.

U.a. auch wegen der bereits oben angemerkten fehlenden Finanzerziehung für die Allgemeinheit. Das wäre mal eine wirkliche Politik für die Ärmeren. Aber versuch mal, das einem Lafontaine zu verkaufen.

Gruß,
Asamat

benedikt54
Member for 11 years 2 months

@ Paljusevic, Franjo [#9]

Herr Merckle war Milliardär mit eigener Vermögensverwaltung.

Diese Herren dürften eigentlich ein gutes Gehalt bezogen haben und die besten Ausbildungen gehabt haben und dennoch.

Das Beispiel mit Bond verstehe ich nicht, aber zumindest weis ich das Bond immer im Dienste des Vaterlandes unterwegs ist, überwiegend horizontal.

Richard Ebert
Member for 11 years 2 months

Bundesregierung plant Schadensersatz für falsche Tipps

Von Konrad Mrusek, Berlin

Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ (19.02.09) - Die Bundesregierung will nach der Finanzkrise den Verbraucherschutz verbessern, um Bankkunden vor Verlusten mit risikoreichen Produkten zu bewahren, die sie eigentlich gar nicht kaufen wollten. Nach einem Gesetzentwurf zur Stärkung des Anlegerschutzes, den das Bundeskabinett am Mittwoch verabschiedete, können Kunden künftig leichter Schadensersatz geltend machen, wenn sie von Beratern falsch beraten wurden. Außerdem wird die Verjährungsfrist für solche Ansprüche von jetzt drei auf zehn Jahre erhöht. Sie war früher verkürzt worden, um Bankberatern den Verkauf von Wertpapieren junger und innovativer Unternehmen zu erleichtern.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.faz.net/s/RubBD6B20C3D01A48D58DA92331B0A80BC3/Doc~E682B372A58764DEB8023F3A44F51BB63~ATpl~Ecommon~Scontent.html)

Doringo
Member for 11 years 2 months

Die sollen mal lieber Schadensersatz von den Ratingagenturen verlangen und von den Sparkassen die Ihre Kunde Lehman Zertifikate aufgeschwatzt haben.

benedikt54
Member for 11 years 2 months

@ Doringo [#13]

Hätten Sie als privater Vermögensberater das getan was die Herrn in den Vorstandsetagen getan haben, dann wären Sie bereits im Knast. Ganz einfach.

Es ist immer einfacher eine Einzelperson zur Rechenschaft zu ziehen als eine Institution.

Es ist auch typisch Deutsch, jetzt wieder mit solchen Dingen anzukommen, wo das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.

Es werden wieder die schikaniert die am wenigsten dafür können.

Doringo
Member for 11 years 2 months

Die meisten seriösen Finanzberater arbeiten schon seit ca 10 Jahren mit Beratungsprotokoll.

Wenn auf einmal sichere Anlagen wie offene Immo Fonds das Geld nicht mehr auszahlen,
vermeintlich sichere Dax Aktien zu Pennystocks werden,
sichere Zertifikate zu Klopapier werden

dann stimmt doch am System etwas nicht.

Asamat
Member for 11 years 2 months

@ Doringo [#15]

"dann stimmt doch am System etwas nicht"

Und nun? Was lernen wir aus dieser tiefschürfenden Aussage? Was folgern wir daraus?

Gruß,
Asamat

JRM
Member for 11 years 2 months

Ich glaube, diese Idee ist populistischer Murks.

@ Asamat [#16]

Das System ist Murks, weil es Geld tendenziell in spekulative Engagements steuert, statt realwirtschaftlich allen zum Aufschwung zu verhelfen. Letztlich muss der Privatbesitz von Produktionsmitteln sowie von Grund und Boden begrenzt werden sowie eine höhere Beteiligung der arbeitenden Massen an den von ihnen produzierten Werten.

http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_000.htm

Kobban
Member for 11 years 2 months

Dies Bild sagt mehr als Worte

Marzell
Member for 11 years 2 months

die Verbraucherzentrale scheint nicht zu wissen, dass sich das Lehmann auf dieser Tüte mit einem "m" schreibt. Wie Lehman.

Kobban
Member for 11 years 2 months

@ Marzell [#19]

Das hat dir das Bild also gesagt.

Mir hats gesagt dass ich nie im Leben mit Adresse und Telefonnummer so leichtsinnig umgehen würde.

Marzell
Member for 11 years 2 months

das ist doch kein Problem. In den Telefonbüchern stehen die Daten auch.

gautama2
Member for 11 years 2 months

@ Kobban [#20]
wer von seiner Bank abgezockt wurde, muss keine anderen Gauner mehr fürchten ;)
Schlimmer geht's nimmer.

Anonymous

@ benedikt54 [#2]

"Meine Frau kauft bei der Hypobank einen Geldmarktfond, nachdem man ihr das Festgeld ausgeredet hat. 4,5 anstatt 1,5%. Das ganze Risikolos."

Warum hat sie sich ausreden lassen. Selber schuld.

Ich bin in der Zwischenzeit bei 2 Banken ungebetener Gast, weil ich mich an der Grenze der Beleidigung bewegt habe.

Dabei habe ich nur meine Interesssen vertreten um mich vor der Wohnungslosigkeit zu schützen. Es ging mir nicht um hohe Zinsen sondern um faires Miteinander. Das war nicht vorhanden.
Das ist kein Rosenmontagsscherz sondern bittere Realität.

Der Krawattenhirsch der auf dem Scheisshaus die Scheisse ins Meer klatschen lässt u. sich besonders intelligent vorkommt. Dabei hat der nicht mal gewußt was Payoffratio bedeutet.

Ich wollte sowieso mein Postings einstellen. Aber leider sticht mich bei Bankberatern immer der Hafer.
Ich gebe zu ich habe keine Ahnung. Aber bei gewissen Dinge habe ich Ahnung vielleicht mehr als manche von mir denken.
Tradesim machts möglich

wuelle
Member for 11 years 2 months

Die arrogante "selbst Schuld, wer sich Zertifikate oder anderen Investmentschrott, andrehen läßt, ist Ausdruck unserer asozialen Marktwirtschaft, an deren Spitze zweifelsfrei die Banken und Energieversorger mit ihrer catch as catch can Unternehmensphilosophie stehen.

Den besten Anlegerschutz erreicht man mit eigenem Wissen.

Anonymous

@ wuelle [#24]

"Den besten Anlegerschutz erreicht man mit eigenem Wissen"

Genau das wollte ich sagen

Kobban
Member for 11 years 2 months

Ein Nichtwisser muß schon wissen, um Wissen lernen zu können. Fürs Lernen ist also die offene Kombination vom jeweils festzuhaltenden und jeweils zu ändernden Wissen erforderlich - und ausschließlich in solch einer Kombination können Erwartungen dann als Wissen behandelt werden.

Da sind unsere Unterschichtenmitbürger und auch noch viele von den Schulfunkniveaubürgern rasch überfordert - und nehmen also den "einfacheren" Weg der schmezlichen Erfahrung, die dann immerhin neues Wissen leichter zu bahnen scheint.

Wissenssicherheit beruht auf der konditionierten Änderbarkeit und einem "Anderenfalls-nicht".

Die Sache ist sogar noch komplexer - sonst gäbs ja auch nicht soviele Nichtgenugwisser. Strengenommen (gar nicht mal so streng) wind wir ja alle Nicht-Genug-Wisser!

JRM
Member for 11 years 2 months

@ Kobban [#26]

Was muss man denn mindestens wissen, um "Wissen" zu lernen?

dhp05
Member for 11 years 2 months

@ Kobban [#26]

"Da sind unsere Unterschichtenmitbürger und auch noch viele von den Schulfunkniveaubürgern rasch überfordert - und nehmen also den "einfacheren" Weg der schmezlichen Erfahrung, die dann immerhin neues Wissen leichter zu bahnen scheint."

Wenn sich Unterschichtenbürger mit Bildungswillen in diesen Thread verirrt hätten, würden sie sagen:

"Nun, 'besserer Anlegerschutz durch Beratungsprotokoll?'.

Schön und Gut. Aber irgendwie das letzte, worüber wir uns gerade den Kopf zerbrechen."

Kobban
Member for 11 years 2 months

@ JRM [#27]

"mindestens"

Der Begriff "mindestens" suggeriert, dass es eine genau-bestimmbare Schwelle gibt, ab der das Lernen von Wissen erst so richtig losgeht - das ist aber nicht der Fall. Zudem sind Was-Fragen bei weitem nicht so ergiebig wie Wie-ist-möglich-Fragen. Wer nicht weiß, wie er geboren wurde, dem ist sein Bauchnabel ein Rätsel, ein Geheimnis, ein Witz, ein bloßer Schnörkel, eine Kuriosität usw.

Man muß also schon erstmal (viel ins Blaue hinein) gelernt haben, um zu wissen.

Für sehr wichtig für "gehobeneres" Wissen halte ich, das man weiß, dass man nur diejenigen Fragen entscheiden kann, die prinzipiell unentscheidbar sind - denn sonst wären sie ja schon entschieden worden - und man müßte die Entscheidung statt entscheiden, bloß suchen und finden.

Auch wichtig zu wissen ists:

dass man nur das, was man denkt, dass der Fall sei, vergleichen kann mit dem, was man einmal dachte, dass der Fall sei - denn es ist ausgeschlossen, dass, was der Fall IST, mit dem zu vergleichen, was man denkt, dass der Fall sei.

Kobban
Member for 11 years 2 months

@ dhp05 [#28]

ich hätte schreiben sollen:

"... Unterschichtenbürger und Zahnärzte ..."

Richard Ebert
Member for 11 years 2 months

Der richtige Umgang mit Geld will gelernt sein

Von Volker Looman, Reutlingen

Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ (21.02.09) - Das Bundeskabinett hat Mitte der Woche ein Gesetz entworfen, um die Rechte geschädigter Anleger zu stärken. Die Anbieter und die Vermittler von Wertpapieren sollen verpflichtet werden, in Zukunft die Beratungen aufzuzeichnen und den Interessenten eine Ausfertigung des Protokolls auszuhändigen. Außerdem soll die Verjährungsfrist für Schäden bei Wertpapieren verlängert werden. Sowohl die Justizministerin als auch die Verbraucherministerin wollen auf diese Weise den Anlegerschutz stärken, doch das Vorhaben steht auf tönernen Füßen, weil der richtige Umgang mit Geld nicht in Gesetze gepresst werden kann.

Die Qualität der Finanzberatung in Banken, Bausparkassen und von Versicherern ist seit Jahren ein Reizthema. Im Mittelpunkt stehen zwei Vorwürfe. Das ist auf der einen Seite die Aussage, dass die Institute gar nicht beraten, sondern zielgerichtet Produkte verkaufen. Und das ist auf der anderen Seite die Behauptung, dass sich die Unternehmen mit hohen Gebühren und Provisionen eine goldene Nase verdienen.

Die Vorwürfe sind nicht von der Hand zu weisen. Gleichwohl ist die Forderung absurd, von der Finanzindustrie besonderes Wohlverhalten zu verlangen.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: -> http://www.faz.net/s/RubD0AD9A6D94EE4658B9DDDAEB8EE726B0/Doc~E5CADB58219C0489394E824F9CE3B3DF0~ATpl~Ecommon~Scontent.html

JRM
Member for 11 years 2 months

@ Kobban [#29]

Nun, wirklich schlauer bin ich nun kaum. Aber man merkt, Du bist ein idiosynkratischer Typ.

benedikt54
Member for 11 years 2 months

@ JRM [#32]

idiosynkratischer Typ.

Im Sinne von Risikomanagement oder im Sinn von Sprachwissenschaft.

Kobban
Member for 11 years 2 months

"Nun, wirklich schlauer bin ich nun kaum"
Fast könnte man jetzt sagen: Quod erat demonstrandum.
Aber als höflicher Mensch sage ich lieber: Fast nichts für ungut!

"idiosynkratischer Typ"

Nur als ein solcher kann man seine Akrasia (http://de.wikipedia.org/wiki/Akrasia) beherrschen!

Ursprünglich bedeutete Idiosynkrasie : die eigentümliche Mischung/Mischbarkeit eigener Beschaffenheiten/Eigentümlichkeiten (z.B. auch von Wollen und Handeln)

und Akrasie eben die Nichtmischbarkeit von eigenen Beschaffenheiten/Eigentümlichkeiten (z.B. die Nichtmischbarkeit von Wollen und Handeln = Willensschwäche)
In den 50 - 60er Jahren hat man in den USA hierüber geforscht - die Welle ist aber sogut wie gar nicht nach Europa rübergeschwappt.

Beispiele für Akrasie sind: zuviel Essen, obwohl man abnehmen will, nicht genau so traden, wie der gewollte Plan es vorsieht.

Beispiele für Idiosynkrasie wären dann: seine passende Diät zu finden (meine ist die Warriordiät von Ori Hofmekler), und andere finden dann diese für einen selbst funktionierende Diät eben sehr befremdlich - und erfolgreich traden kann man ja auch nur ureigentümlich/idiosynkratisch

Richard Ebert
Member for 11 years 2 months

Anwälte kritisieren Anlegerschutzgesetz

Von Daniel Schönwitz (Wirtschaftswoche)

Handelsblatt / Wirtschaftswoche (24.04.09) - Die Pläne von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner zur Stärkung des Anlegerschutzes stoßen bei Experten auf Skepsis. Fachanwälte halten den Gesetzentwurf für unausgegoren. Es drohe mehr Bürokratie, aber keine fundamentale Verbesserung der Rechtslage.

Der Gesetzentwurf von Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner, mit dem die Rechte falsch beratener Anleger gestärkt werden sollen, stößt bei Rechtsanwälten auf Kritik.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.handelsblatt.com/finanzen/steuerrecht/anwaelte-kritisieren-anlegerschutzgesetz;2251859)

Richard Ebert
Member for 11 years 2 months

Exklusiv Union stellt Anlegerschutz infrage - Widerstand aus Finanzbranche

Von Karsten Röbisch

Financial Times Deutschland, FTD, Frankfurt (30.06.09) - Innerhalb der Großen Koalition ist erneut der Streit über bessere Anlegerschutzregeln ausgebrochen. Nach FTD-Informationen hat die Union die bereits mit der SPD erzielte Vereinbarung zur rechtlichen Behandlung von telefonischen Beratungsgesprächen aufgekündigt.

Der erst vor knapp zwei Wochen geschlossene Kompromiss sieht vor, dass Bankkunden in diesen Fällen ein einwöchiges Rücktrittsrecht erhalten sollen. Dagegen hatte sich die Finanzbranche zur Wehr gesetzt.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Widerstand-aus-Finanzbranche-Union-stellt-Anlegerschutz-infrage/534321.html)

Richard Ebert
Member for 11 years 2 months

Verbraucherzentrale: Banken manipulieren Anleger mit neuem Pflichtprotokoll

Von Oliver Lepold

DasInvestment.com (24.02.10) - Das von Banken zur Dokumentation ihrer Anlageberatung eingesetzte Beratungsprotokoll bietet keinen Schutz vor Falschberatung, meinen die Verbraucherzentralen. Empirische Daten dazu gibt es allerdings nicht.

„Banken nutzen die Protokolle sogar, um Anleger zu übervorteilen", erklärte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.dasinvestment.com/berater/news/datum/2010/02/24/verbraucherzentrale-banken-manipulieren-anleger-mit-neuem-pflichtprotokoll/)

Rückrufservice
Please describe your request so that we can prepare for the callback.
Yes, I have read the Privacy Policy note and I consent that the data provided by me, including the contact data, for the processing of the inquiry and in case of questions are electronically collected and stored. My data will only be used strictly for my request and will not be passed without my consent. This consent can be revoked any time with effect for the future.'
CAPTCHA
This question is for testing whether or not you are a human visitor and to prevent automated spam submissions.
Help?

Do you have questions about ZMP Live? Our team will be happy to help you. Please feel free to send us a message:

Our privacy policy applies

CAPTCHA
This question is for testing whether or not you are a human visitor and to prevent automated spam submissions.

Register now

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich