xetrade
Member for 11 years 2 months
Börsenjournalist Sascha Opel hat Kurse manipuliert / Haftstrafe ?
Hallo,
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID2619962_TYP6_THE_NAVSPM1_REF1_BAB,00.html
Unter Scalping verstehe ich was anderes.
Gruss
Submitted by xetrade
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Sorry, klappt nicht. Beitrag zu "Urteil" Sascha O. war gemeint.
Doch, klappt schon, man muss nur copy&paste mit der ganzen Zeile machen.
Zulange links kann man am besten hier eingeben:
http://snipurl.com/index.php
und erhält dann
http://snurl.com/2uzv
Die kann dann wohl jeder einfach anklicken.
Natürlich ist scalping was anderes!
gruss hans
Börsenjournalist Opel hat Kurse manipuliert
Der frühere Börsenjournalist Sascha Opel hat nach Auffassung des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Boomzeit des Neuen Marktes Aktienkurse manipuliert. Die einjährige Bewährungsstrafe wegen verbotener Insidergeschäfte hob das Gericht allerdings auf.
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hob am Donnerstag das Urteil des Landgerichts Stuttgart auf, das Opel und einen Mitangeklagten wegen verbotener Insidergeschäfte im August 2002 zu einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt hatte. Eine Strafbarkeit wegen Insiderhandels komme dann in Betracht, wenn die kursrelevante Information - zum Beispiel über einen bevorstehenden Unternehmenskauf - von einem Dritten stammt, teilte das Gericht mit.
Hier dagegen gehe es um das so genannte "Scalping", bei dem der Analyst oder Journalist vor einer Empfehlung selbst entsprechende Aktien kauft.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: Financial Times Deutschland, http://www.ftd.de)
Ich halte das für extrem uninteressant :-)
Selbstverständlich haben die Jungs damit Geld verdient, wobei Opel tatsächlich einer der kleineren Lichter sein dürfte. Förtsch, Frick und Co. dürften nach meinem Verständnis das Ganze in einer größeren Dimension praktiziert haben.
"Scalping" finde ich nebenbei mehr als unpassend. "Frontrunning" ist der Begriff, den ich am passendsten finde. Was mich fasziniert, und was gleichzeitig zeigt wie dumm die Masse ist, ist die Tatsache, dass Hotlines immer noch zu laufen scheinen und auch "Bild"-mäßige Börsenmagazine immer noch verkaufbar sind. Die Gier scheint die "Lemminge" immer noch an die "1000% in 2 Wochen" glauben zu lassen. Mein Mitleid hält sich sehr in grenzen.
Umso bedauerlicher finde ich die Tatsache, dass die Haffas oder andere nicht belangt wurden. Hier ist niemand auf einen "Schreihals" hereingefallen, sondern hier wurden von Börsenunternehmen, sagen wir zumindest dubiose Meldepraktiken angewandt. Mein größter Reinfall war Intershop. Ich war am 31.12.2000 mit einem kurzfristigen Trade knappe 25% im Plus, als am 02.01.2001 vor Börsenbeginn die saftige Gewinnwarnung herauskam. Letztlich habe ich die Position mit deutlichem Verlust am selben Tag geschlossen. Verfehlungen dieser Größenordnungen ergeben sich, genau wie bei EMTV nicht über Nacht. Dies wurde allerdings von den Vorständen immer so dargestellt. Solche Erfahrungen sind wichtig um zu lernen. Wer dennoch einem Bäcker Glauben schenkt, der DER Börsenprofi ist, hat nichts anderes verdient als Geld zu verlieren.
"Die Kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen" zeigt sich immer wieder. Ein verändertes persönliches Verhalten sollte letztlich die Schlußfolgerung sein.
Grüße
Den Rattenfängern das Handwerk legen
von Stefan Wolff, ARD-Börsenstudio
(06.11.03) Der Insider-Prozess gegen den ehemaligen Börsenjournalisten Sascha Opel muss neu verhandelt werden, weil sich Opel nicht des Insiderhandels sondern der Kursmanipulation schuldig gemacht hat.
Manch einer mag nach dem Urteil des Bundesgerichtshofes mit den Schultern gezuckt haben, aber die feine Trennung der Begrifflichkeiten und Handlungen ist nötig und überfällig.
Ein Insider ist ein Mensch, der interne Informationen aus Unternehmen erhält oder der als Mitglied der Firma über internes Wissen verfügt. Wenn dieses Wissen Gewinn bringend an der Börse "angelegt" wird, wird Insiderhandel getrieben. Wenn mit Marktmacht ausgestattete Menschen Aktien zum Kauf empfehlen und sich selbst an den Folgen der Empfehlung bereichern, nennt man das „Scalping“ und es handelt sich um eine Kursmanipulation.
Schmaler Grat
Ob Scalping oder Insiderhandel – beide Praktiken sind eine Sauerei und sollten mit allen Mitteln gerügt, verfolgt und bestraft werden. Das gilt für Unternehmensbosse, Analysten und natürlich auch für Fachjournalisten. Der Grat zwischen Berichterstatter und Anlageberater wird zuweilen schmal. Zu Boomzeiten sind viele Kollegen der Versuchung erlegen, ihre Berichte mit Empfehlungen zu schmücken.
Bei steigenden Kursen erwuchsen Anlegern zumeist nicht einmal Nachteile, denn es gibt wirklich nichts leichteres, als bei steigenden Kursen Kaufempfehlungen auszusprechen. Schließlich steigen die Kurse ja. Und niemandem erwächst Schaden aus einer Empfehlung.
Schindluder
Endgültig überschritten wird die Grenze, wenn Journalisten Musterportfolios führen, 0190er Nummern schalten und gar Fonds verwalten. Empfehlungen an die Fonds haben zu den Kursausschlägen geführt, die auch Opels Depot hüpfen ließen. Diese Manipulationen sind kein Einzelfall.
Als es den Neuen Markt noch gab und jeder an den Erfolg dieses Modells glaubte, hingen viele Anleger an den Verwaltern der Musterdepots. Einige Analysten, Fondsmanager aber auch Journalisten erreichten zu diesem Zeitpunkt Kultstatus. Nahmen sie eine Veränderung in ihrem Depot vor, bleib eine Reaktion an der Börse am kommenden Tag selten aus.
Herrschaftswissen
Es ist verführerisch, vor diesem Hintergrund schon im Vorfeld auf die Portfolio-Änderungen zu reagieren. Solche Listen hätten vor Veröffentlichung sicher Höchstpreise erzielt. Eine Platzierung im Vorfeld – unbezahlbar.
Noch scheinen die Insider- und Manipulationsgeschichten wie heute aufgearbeitete Überreste aus lang zurückliegenden Zeiten. Aber die Geister der Vergangenheit können schnell wieder auferstehen, wenn sich der Erfolg an der Börse wieder einstellt, wenn das Anlegervertrauen auf breiter Basis zurück kehrt.
Vorsicht bei Versprechungen
Anleger sollten den Unterschied zwischen Anlageberatern und Berichterstattern genau kennen. Bei Empfehlungen ist Vorsicht angesagt, vor allem, wenn sie in reißerischer Manier oder in gebührenpflichtiger Form ("Ruf mich an") erfolgen. Bislang erzielte Erfolge sind nicht zwingend ein Kaufargument und generell gilt: Wenn alle Goldgräber wissen, wo das Gold liegt, verdienen nur jene in Boomtown, die die Schaufeln verkaufen.
(Quelle: http://www.böerse.ard.de)
In der Ausgabe vom 4.12.03, letzte Seite, des Effecten Spiegels wird Frontrunning wieder als Ccalping beschrieben.
Was aber scalping wirklich ist, habe ich trotz der Suche in den alten Beiträgen nicht herausgefunden. Kann es jemand verständlich erklären?
Vielen dank
hw
Hallo hardworker,
soweit ich informiert bin ist scalpen das Handeln von Aktien etc. in einer ganz kurzen Zeitspanne. Das ist dann noch eine Stufe tiefer als Daytrading. Ich meine einmal im Traders Magazin einen Artikel über einen Scalper gelesen zu haben. Da wurde es so beschrieben das das Öffnen und Schliessen von Positionen in Sekunden passieren kann.
Bitte verbessert mich wenn ich falsch liege.
Mit freundlichen Grüssen
Harun
@ Harun
Danke, im letzten Traders Magazin steht es genauso wie Sie schreiben, traden mit einem Zeithorizont von einigen Sekunden bis zu wenigen Stunden.
Was man sucht, ist manchmal sehr nah. Ausgerechnet nach Ihrer Antwort bin ich darauf gestoßen.
MfG
hw