Richard Ebert
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° Aktien: Mit Herdentrieb ins Tal der Tränen

Die Aktienmärkte auf dem Weg ins Tal der Tränen – Diesmal sind steigende Kurse kein konjunktureller Frühindikator

(03.07.2003) Die Wall Street bietet sich wenigstens nach außen hin in blendender Laune dar, und das steckt offenkundig an. Die meisten anderen Aktienmärkte folgen fast sklavisch, ob dies nun aus fundamentaler Sicht gerechtfertigt erscheint oder nicht.

Die Vorstellung des amerikanischen Marktes vom Mittwoch war wieder einmal blendend. Doch es spricht einiges dafür, dass es der kräftige Sprung eines der letzten Hurra’s war, bevor er kippt.

Aus technischer Sicht ist eine größere Korrektur nach unten hin seit längerem überfällig. Je länger sie hinausgezögert wurde und vielleicht noch wird, desto heftiger fällt sie wohl aus.

Unter technischen Aspekten stört vor allem der schon legendäre "irrationale Überschwang", den die Stimmungsindikatoren verraten. Bald werden alle gekauft haben, die kaufen mussten oder kaufen wollten. Wer bleibt dann auf der Käuferseite wohl noch übrig?

Ein überzeugendes Zeichen für die These, dass Aktien langsam, aber beharrlich von starken Händen in schwache übergehen, sind die seit Wochen extrem hohen Verkäufe der Insider im Verhältnis zu den Käufen dieser Gruppe. Diese Insider wissen mehr als alle anderen von der Geschäftslage "ihrer" Unternehmen. Wenn sie so stark und beharrlich "ihre" Aktien loswerden wollen, hat das etwas zu bedeuten.

Wenn die amerikanischen Indizes kippen, reißt dies auch die übrigen mit nach unten. Zugleich werden sich jene, die unverdrossen vom Platzen einer spekulativen Blase an den Märkten für Staatsanleihen sprechen, neu orientieren müssen, denn dann dürften im Zuge des drohenden Schwächeanfalls bei den Aktien die Käufer wieder klar überwiegen.

Es handelt sich um seriöse, langfristig denkende Käufer. Sie kümmern sich wenig um die nominal und real niedrigen Renditen. Weitere Kursgewinne bei den Anleihen wären ihnen zwar willkommen, doch ihr Hauptmotiv ist es, ihr Kapital zu erhalten. Und das gelingt in dieser Situation am besten, indem man Staatstitel erwirbt. Der Preis dafür sind geringe Renditen, aber die nimmt man im Sinne des übergeordneten Ziels hin.

Aus der seit Mitte März zu verzeichnenden Stärke der Aktienmärkte zu schließen, dass sich der konjunkturelle Horizont nachhaltig aufhellt, erscheint uns mehr als verwegen. Für eine solche Deutung gibt es weit und breit keine überzeugenden Hinweise.

So bleiben die Kurssteigerungen, was sie bisher gewesen sind: Das Produkt einer exzessiven Liquidität, die die Masse gegenwärtig keine Anlagealternativen zu Aktien sehen lässt. Wir kennen die Macht der Masse und ihre Fähigkeit, Exzesse zu produzieren. Aber wir wissen auch, dass die Masse blind ist und dass der Herdentrieb sie geradewegs ins Tal der Tränen führt.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

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Richard Ebert
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newstrader.
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Hallo,

ich würde die hier geäußerten Meinung es handele sich beim aktuellen Aufschwung der Aktienmärkte nur um eine weitere spekulative Blase durchaus unterstützen! Momentan bekommen wir sehr viele widersprüchliche Konjunkturdaten aus den USA die keinesfalls ein eindeutig positives Konjunktur-Szenario vorhersagen. Auch die Äußerungen von Seiten der FED sind alles andere als eindeutig positiv: die Risiken und die Chancen werden als gleich groß angesehen!

In dieser Situation haben die Aktienmärkte jedoch eine Menge positiver Erwartung vorweggenommen. Man hat sich nach dem Irak-Krieg die tatsächliche Lage schön-geredet, denke ich! Und wie das an der Börse so ist: die Hausse nährt die Hausse, den steigenden Aktienmärkte folgte ein gestärktes Konsumentenvertrauen, dem gestärkten Konsumentenvertrauen ein gestärktes Produzentenvertrauen und dem wiederum weiter steigende Aktienmärkte.Ein Standard-Szenario möchte man meinen!

Doch was passiert nun wenn die Kapitalzuflüsse nachlassen und sich das Potential der Aktienmärkte erschöpft? Ist dann mit stark fallenden Indizes zu rechnen? Ich glaube nicht!

Im Moment haben wir zwar eindeutig überkaufte Aktienmärkte in den USA und Europa, das muß m.E. jedoch nicht zwangsläufig zu einem weiteren Crash führen! Betrachtet man z.B. die Put/Call-Ratio des Open Interest der DAX-Optionen über einen längeren Zeitraum so erkennt man eine eindeutige, mittelfristig immer stärker werdende Spekulation auf fallende Kurse. Über das gesamte letzte Quartal hin (siehe Grafik)!

Sollten wir tatsächlich in Kürze stark fallende Kurse sehen, so ist einerseits mit einer Nachfrage auf Seiten der Investoren mit kleineren oder mittleren Gewinnen aus Short-Positionen zu rechnen, also Gewinnmitnahmen, andererseits sollten alle diejenigen als Käufer in den Markt kommen die während des gesamten Aufschwungs des letzten Quartals, aufgrund der Geschwindigkeit der Bewegung, den Sprung auf den fahren Zug verpasst haben!

Meines Erachtens ist derzeit nicht mit einem Rückschlag im DAX unter die 2700 Punkte zu rechnen. Dafür bedürfte es schon eines externen Schocks wie etwa eines neuen Terroranschlags oder eines amoklaufenden US-Präsidenten der im Nahen Osten alles platt macht was nicht bei 3 die Hände oben hat. Ups, den haben wir ja schon ;-)!

Ich schließe mich der Meinung von cognitrend an: wir sind im DAX im Moment nach unten gut abgesichert und haben nach oben noch Luft bis 3600 wenn der letzte Knoten platzt!

Ich denke wir haben es derzeit mit einer Blase zu tun die jetzt noch nicht unbedingt platzen muß!

Gruß!

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